Interview über die Entstehung und Erfolgsfaktoren von Gründer.de
Gründer-Geheimnis: Wie entwickelte Thomas Klußmann die Idee für Gründer.de?
Inhaltsverzeichnis
- Phase 1: Ideenfindung
- Phase 2: Planung
-
Phase 3: Gründung
- Wie waren dann die nächsten Schritte für das Unternehmen hinter Gründer.de?
- Gab es denn damals einen konkreten Businessplan?
- Wie wurde die Website Gründer.de erstellt?
- Wann wurde dann der allererste Beitrag auf Gründer.de veröffentlicht?
- Wie wichtig war es im Team zu gründen?
- Welche Fehler würdest du heute vermeiden?
- Phase 4: Wachstum
- Das Gründer-Geheimnis von Thomas Klußmann:
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Irgendwie stand für Thomas Klußmann schon sehr früh fest, dass er eines Tages sein eigenes Business aufbauen und selbst ein Startup gründen möchte. Doch welche beeindruckenden Erfolge dann tatsächlich dabei herauskommen würden, konnten er und sein Geschäftspartner Christoph Schreiber vor über zehn Jahren natürlich noch nicht ahnen. Jedoch blieb ihr gemeinsames Ziel seitdem gleich: Motivierte Menschen bei der Verwirklichung ihrer Träume sowie dem Aufbau eines eigenen Online-Business unterstützen. Dafür betreibt Thomas Klußmann nicht nur die Plattform Gründer.de, sondern hat zusammen mit seinem 40-köpfigen Team zahlreiche Events, digitale Lernkurse, Bücher sowie Online-Fortbildungen produziert.
Hinzu kommen insgesamt neun gegründete Internet-Unternehmen, 13 veröffentlichte Bücher, Auftritte als Keynote-Speaker, Coach und Hochschuldozent. Doch wie fing alles an? Wie entstand die Idee für Gründer.de und welche glücklichen Zufälle führten zu den ersten Erfolgen? Wir haben im Interview mit Thomas Klußmann erfahren, wie er sein erstes Online Business aufgebaut hat und welche Fehler angehende Gründer heute unbedingt vermeiden sollten.
Phase 1: Ideenfindung
Kannst du dich noch an deinen allerersten Business-Gedanken erinnern?
Daran erinnere ich mich gut und mir fällt auf, dass ich schon sehr früh an ein eigenes Business dachte. Denn 1993 baute ich im Alter von elf Jahren in unserem 500-Einwohner-Dorf einen Lieferservice für Brötchen auf. Aber das Verteilen von Brötchen an einem Samstagmorgen um 7 Uhr während der Wintermonate war alles andere als angenehm. Deutlich entspannter war mein Projekt im Herbst 1997. Damals kaufte ich im Großhandel Dauerlutscher für 10 Pfennig pro Stück und verkaufte sie mit 400 Prozent Gewinnmarge auf dem Schulhof. Nachdem ich vom Schulleiter offiziell ermahnt wurde, weil ständig Schüler im Unterricht meine Lutscher konsumierten, gab ich den Direktvertrieb auf und fungierte als Zwischenhändler. Ein Jahr später ergänzte ich saisonal das Sortiment um Silvester-Böller sowie Computerspiele per CD-ROM. Damals war ich 16 Jahre alt und diese Begriffe, wie ich sie jetzt in diesen Zeilen verwende, waren mir natürlich fremd.
Wie kam es dann zum Schritt in die Online-Welt?
Im Jahr 1998 bekam ich einen Internet-Anschluss – und das veränderte alles. Denn ich wurde ein Pionier für das, was man heute elektronischen Sport nennt und täglich von Hunderttausenden auf Streaming-Plattformen wie Twitch konsumiert wird. Dabei gründete ich Teams, veranstaltete Turniere, akquirierte Sponsoren und gewann sogar einen Award als Redakteur. Doch der große Durchbruch blieb zunächst aus. Deshalb fokussierte ich mich auf die “echte Welt”: Machte mein Abitur, dann Zivildienst und schloss eine kaufmännische Ausbildung mit NRW-Bestleistung ab. Mein anschließendes BWL-Studium finanzierte ich mit Online-Poker. Als Leser merkst du schon, mit Zahlen kann ich ganz gut umgehen. Aber den Umgang mit Menschen zu erlernen, ist für Gründer mindestens genauso wichtig.
Wie entstand dann die Idee für Gründer.de?
Im Herbst 2009 saß ich dann an einem Flussufer des Yarra Rivers in Melbourne. Und fasste ich einen Entschluss, der alles in meinem Leben änderte sollte: Ich gründete mein eigenes Online-Business. So ganz konkret, echt und real. Mit richtiger Gewerbeanmeldung und 120 Prozent Umsetzungswillen. Zunächst einen E-Commerce-Shop für Uhren und Schmuck, dann folgten weitere Projekte. Bis ich Weihnachten 2010 auf die Idee für Gründer.de stieß. Doch es war eigentlich kein Geistesblitz, sondern eher das Ergebnis einer Summe von sehr vielen Prozessen und Erfahrungen. Da ich in meiner Vergangenheit endlos viele Geschäftsideen und Projekte ausprobiert habe, lag es irgendwann auf der Hand, dieses Wissen auch weiterzugeben.
Phase 2: Planung
Wie hast du erkannt, dass es sich dabei um ein lukratives Geschäftsmodell handeln könnte?
Ich hatte das große Glück während meines Studiums Prof. Dr. Oliver Pott kennen zu lernen. Dieser ist Professor für Marketing und Entrepreneurship und bot damals schon etwas Ähnliches an. Er gab mir die Chance, knapp ein Jahr von ihm als Mentor zu lernen, indem ich in seinem Unternehmen als Geschäftsleiter fungierte. Dort habe ich dann sehr direkt erfahren dürfen, wie zum Beispiel verschiedene Marketing-Tools und Strategien einzusetzen sind. Er war auch derjenige, der zu der Idee und dem Geschäftsmodell später die Domain “www.gruender.de” beisteuerte und damit dem ganzen einen Namen gab. Ohne ihn und ohne Christoph hätte es Gründer.de nie gegeben, auch wenn ich meistens als Gesicht nach außen dafür bekannt bin.
Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Christoph?
Christoph war damals von der KFW-Bank für Gründercoachings zertifiziert. Und ich hatte einen großartigen Vertriebsleiter im Team, der wiederum ein alter Freund von Christoph war. Als wir zum ersten Mal das Projekt Gründer.de ins Gespräch brachten, zählte mein Vertriebsleiter eins und eins zusammen, stellte den Kontakt zu Christoph her und dann ging es eigentlich alles ganz schnell. Deshalb bin ich der Meinung, dass das persönliche Kontaktnetzwerk der von den meisten Gründern am stärksten unterschätzte Erfolgsfaktor ist. Dabei bin ich zwar kein Profi, was Networking angeht, aber die wichtigsten Deals meines Lebens gehen auf ein persönliches Kontaktnetzwerk zurück.
Phase 3: Gründung
Wie waren dann die nächsten Schritte für das Unternehmen hinter Gründer.de?
Wir waren bei Gründer.de zunächst sehr auf uns selbst fokussiert. Oliver und ich brachten sehr viel praktische Erfahrung mit, Christoph viel theoretisches Knowhow und das fügten wir zusammen. Nur einen Monat nach dem Kennenlernen gründeten wir die dazugehörige GmbH und drei Monate später waren wir mit unserem ersten Produkt am Markt. Dabei waren wir bis zum Anschlag motiviert und dieses Momentum nahmen wir mit, um unser Ding auf die Straße zu bringen. Aber genauso schnell hätten wir das Projekt auch wieder begraben, hätte es nicht funktioniert.
Gab es denn damals einen konkreten Businessplan?
Also ja, es gab einen ausführlichen Businessplan – aber nur, weil dies eine formale Voraussetzung für eine damalige Förderung war. Um ehrlich zu sein: Christoph hat den Businessplan geschrieben, ich hab ihn nie gelesen. Aber natürlich entwickelten wir einen Plan rund um das Geschäftsmodell, zum Markt und auch zum Vorgehen. Dabei vertrete ich die Überzeugung, dass alles auf eine DIN A4 Seite passen muss. Schafft man das nicht, ist die Idee bzw. das Geschäftsmodell in der Regel zu kompliziert.
Wie wurde die Website Gründer.de erstellt?
Die erste Version der Website Gründer. de hat uns eine Mitarbeiterin von Oliver gebaut und vom ersten Konzept bis zur Fertigstellung brauchten wir zwei Wochen. Sowas muss schnell gehen, denn am Anfang hast du so viel Motivation und diese Energie darf nicht verloren gehen. Deshalb solltest du Dinge direkt umsetzen, um vorwärts zu kommen. Dabei hemmen dich endlose Pläne, Ängste und Diskussionen zu stark. Denn die Geschwindigkeit der Umsetzung ist vielleicht der größte Erfolgsfaktor.
Wann wurde dann der allererste Beitrag auf Gründer.de veröffentlicht?
Das war im Frühjahr 2011. Damals war innerhalb des Facebook-Messengers ein Virus unterwegs. Dabei wurde eine Nachricht automatisch von einem Kontakt an den nächsten weitergeschickt. Ich erkannte das, habe diese Nachricht 1:1 auf Gründer.de veröffentlicht und eine Problemlösung dazu geschrieben. Dabei war der Beitrag zwar kurz, aber die Problemlösung konkret. Und so kam es, dass die Leute zu tausenden diesen Facebook-Nachrichtentext bei Google eingaben, Google meinen Beitrag fand und ihn auf Position 1 anzeigte. Brachte uns das Umsatz? Nein. Aber mir die Gewissheit, dass wir da etwas haben, dass funktioniert. Und ein Gespür dafür, wie mächtig eine schnelle Umsetzung für den Erfolg ist.
Wie wichtig war es im Team zu gründen?
Statistisch gesehen sind Gründungen im Team erfolgreicher. Alleine ist man aber oft umsetzungsstärker, denn Entscheidungswege sind kürzer und man kommt schneller voran. Ich persönlich bin alleine auch wesentlich effizienter in der Umsetzung, ich hasse Meetings und laufe im Homeoffice zur Bestleistung auf. Aber ein Business aufbauen ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Und es gibt Herausforderungen, Probleme, Rückschläge. Daher sind gute Partner an deiner Seite langfristig unfassbar wichtig. Mit Oliver trennten sich die Wege nach zwar fünf Jahren, aber wir sind heute immer noch freundschaftlich miteinander verbunden. Christoph und ich sind hingegen jetzt schon seit zehn Jahren zusammen erfolgreich, haben nicht in jedem Detail die gleiche Meinung, aber stehts das gleiche Ziel. Vielleicht sollten wir mal einen Beziehungsratgeber für Gründerteams veröffentlichen!
Welche Fehler würdest du heute vermeiden?
Man kann jedes Thema beliebig schlecht oder schön reden. Ist Tanzen oder Snowboardfahren lernen kompliziert? Wenn du keine Freude dran hast, nicht motiviert bist, dann ist es sehr schwer. Aber etliche lernen Tanzen oder Snowboardfahren ganz spielerisch mit Leichtigkeit und Freude. Man stolpert mal und steht wieder auf. Diese Fehler fallen dir auf, du behebst sie und machst weiter. Aber daran kann man sich später nicht mehr erinnern, das verschwimmt in der Vergangenheit. Ähnlich ist es bei einem eigenen Business und so ist es auch bei uns gewesen. Ich fokussiere mich ja nicht auf das, was nicht funktioniert, sondern auf das, was funktioniert.
Phase 4: Wachstum
Was macht Gründer.de so besonders?
Insgesamt sind wir Pragmatiker. Denn theoretisches Wissen ist zwar “nice to have” und ein gutes Fundament. Aber, was wir selber nutzen und unseren Kunden vermitteln, ist reines Praxiswissen. Nichts, was theoretisch irgendwie irgendwann mal klappen müsste, sondern konkrete Strategien und Geschäftsmodelle, die faktisch bewiesen jetzt funktionieren. Außerdem lasse ich mich nicht abpudern, wenn ich vor die Kamera trete, mir ist auch ziemlich egal, wie meine Frisur aussieht. Mir sind Rechtschreibfehler sogar in meinen Büchern egal. Denn mir geht es um den konkreten Mehrwert für meine Kunden. Daher nutze ich die Zeit, die ich in der Maske verbringen würde, lieber für ausführliche Erklärungen in meinen Videos und Webinaren.
Wie hat Gründer.de bisher die Corona-Krise gemeistert?
Gründer.de ist einer der Profiteure der Krise. Denn nie zuvor hatten wir einen so starken Zustrom an motivierten Menschen, die verstanden haben, dass ein eigenes unabhängiges Online-Business extrem wertvoll ist. Und das sicherlich auch in Zukunft so sein wird. Deshalb haben wir passend dafür wir ab März 2020 gezielte Angebote entwickelt. Insgesamt waren natürlich die Präsenzcoachings besonders betroffen, genauer das Kickstart Coaching. Dort bieten wir einer kleinen Gruppe von Kunden viermal im Jahr die Möglichkeit an, für drei Tage zu uns nach Köln ins Büro zu kommen, um ganz direkt mit mir und meinem Team zusammenarbeiten zu können. Durch die Corona-Pandemie mussten wir dort einen Termin verschieben und ab Januar 2021 wurde das Kickstart Coachings daher teilweise digital umgesetzt.
Welche Marketingkanäle haben bisher besonders gut funktioniert?
Um ganz zu Beginn unsere Reichweite zu erhöhen, haben uns Partner-Kooperationen geholfen. Das ist heute immer noch der wichtigste Kanal. Aber im Laufe der Zeit sind Punkte wie Suchmaschinenoptimierung, PPC und Social Media Marketing immer relevanter für uns geworden. Am Ende läuft zudem alles in unserem E-Mail-Marketing-System zusammen. Denn ohne E-Mail-Marketing geht’s nicht.
Wo steht Gründer.de aktuell?
Im nächsten Jahr werden wir mehr E-Mail-Empfänger und mehr monatliche Besucher auf Gründer.de haben als die Stadt Aachen Einwohner hat. Außerdem würden all unsere Kunden nicht ins größte Fußballstadion Europas passen. Und ja, Aachen ist eine schöne Stadt. Aber Aachen ist nicht Köln. Wir haben also noch große Ziele und Meilensteine vor uns!
Welche Tipps möchtest du angehenden Gründern geben?
Alle Menschen wollen Veränderung, aber niemand will sich verändern. Doch als Gründer ist diese Veränderungsbereitschaft eine zwingende Voraussetzung. Die Corona-Krise hat viele Unternehmen zu Fall gebracht und viele davon ausschließlich deswegen, weil sie sich nicht auf die Veränderungen der Digitalisierung eingestellt haben. Deshalb ist es gut und wichtig, sich auf das zu fokussieren, was jetzt gerade gut funktioniert. Mein zweiter Tipp betrifft die eigene Einstellung. Denn viele gründen ihr eigenes Business aus einer Festanstellung heraus mit der Basis-Motivation, dass die Festanstellung zu stressig und zeitintensiv ist. Doch die Realität einer Gründung sieht eher so aus, dass sie das Doppelte an Zeitinvestment und Stress einfordert. Wenn du dazu nicht bereit bist, dann ist ein neuer Job wahrscheinlich sinnvoller als der Weg in die Selbstständigkeit.
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Das Gründer-Geheimnis von Thomas Klußmann:
Auf deine Geschwindigkeit kommt es an! Du solltest deine Idee schnellstmöglich umsetzen und am Markt testen. Denn je schneller du bist, desto eher kannst du auch die gemachten Erfahrungen in weitere Schritte einfließen lassen oder dich deinen Kundenwünschen anpassen. Deshalb starte am besten gleich heute, erstelle deinen Plan und suche dir eine passende Unterstützung für dein erfolgreiches Business!
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Über den Autor
Insa Schoppe
Direkt nach dem Abitur entschied sich Insa für ein „Multimedia Production“-Studium in Kiel, danach folgten praktische Erfahrungen in einer Fernsehproduktionsfirma. Anschließend startete sie ein Volontariat in der Redaktion eines Radiounternehmens und wurde als Redakteurin übernommen. Zu ihren Aufgaben gehörten neben der Recherche und Texterstellung auch tägliche Nachrichten sowie die Verantwortung für mehrere Magazine. Im März 2020 wechselte Insa von der Radio-Redaktion in die Online-Redaktion von Gründer.de. Seit März 2022 verantwortet sie als Projektmanagerin die Kongress-Awards, moderiert unsere Online-Kongresse und schreibt weiterhin hin und wieder für das Magazin von Gründer.de.