Alles zur Definition, Merkmalen und bekannte Beispiele
Minimum Viable Product: Warum kann ein MVP so viele Kosten einsparen?

Bildquelle: Tim - stock.adobe.com
Wer sich für ein Minimum Viable Product entscheidet, sollte die wichtigen Faktoren kennen.
Inhaltsverzeichnis
- Minimum Viable Product: Die Definition
- Wer hat den Begriff MVP erfunden?
- Die Vorteile beim MVP-Development
- 4 wichtige Merkmale für ein Minimum Viable Product
- Erfolgreiche Beispiele für ein MVP
- Tipps für die MVP-Erstellung
- Fazit
- MVP als Konzept: „The Lean Startup“
- Häufige Fragen (FAQ) zum Minimum Viable Product
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Minimum Viable Product: Die Definition
Mit dem Minimum Viable Product, mit MVP abgekürzt, steht für ein minimal funktionsfähiges Produkt. Das bedeutet, auf dieser Entwicklungsstufe mit dem MVP-Status ist es zum ersten Mal möglich, ein Produkt bzw. eine bestimmte Anwendung zu testen und ein Kundenfeedback einzuholen. Dabei stehen nur die grundlegenden Funktionen im Fokus, auch eine einzige Funktion ist möglich, um das MVP möglichst einfach zu gestalten. Dadurch lassen sich ohne einen größeren Aufwand Erfolgsaussichten eines Produkts prüfen und Fehlinvestitionen vermeiden.
Wer hat den Begriff MVP erfunden?
Der Begriff Minimum Viable Product wurde zum ersten Mal von dem US-Unternehmer Frank Robinson im Jahr 2001 verwendet. Allerdings machte ihn erst der Gründer Eric Ries richtig bekannt, als er den Begriff MVP zum ersten Mal in seinem Buch Lean Startup verwendete. Auch dadurch ließ sich das Buch weltweit gut verkaufen, was den Begriff wiederum weiter verbreitete. Nur ein paar Jahre später etablierte sich der Begriff dann immer mehr innerhalb der Startup-Szene und wurde durch berühmte Unternehmen stark in der Gründerszene verankert. Heute kennen Produktionsteams und Gründer auf der ganzen Welt das Minimum Viable Product.
Die Vorteile beim MVP-Development
Insgesamt existieren zahlreiche Vorteile, die für das MVP-Development und frühes Kundenfeedback sprechen. Dazu gehören die folgenden Faktoren für das Minimum Viable Produkt:
1. Vorteil beim MVP-Development: Geringes Risiko
Wer ein neues Produkt auf den Markt bringt, muss mit zahlreichen Risiken rechnen. Zum Beispiel können wertvolle Ressourcen verbraucht werden oder das Produkt scheitert an rechtlichen Vorgaben. Deshalb macht es Sinn, das Risiko gering zu halten und ein Minimum Viable Product zu entwickeln. Wer dann bemerkt, dass die Kunden ein Konzept nicht verstehen oder Funktionen gar nicht brauchen, kann schnell umplanen.
2. Vorteil beim MVP-Development: Kosten einsparen
Alle Startups verfolgen bei einer Gründung das gleiche Ziel, nämlich möglichst wenig Geld auszugeben, um auf unvorhergesehene Ereignisse besser vorbereitet zu sein. Diese Kosteneinsparungen sind bei einem Minimum Viable Product möglich, denn es werden zum Beispiel nur wenige oder gar keine Mitarbeiter für das MVP-Development gebraucht. Dadurch sinkt auch das geforderte Startkapital, wodurch Gründer schneller in die Umsetzung starten können.
3. Vorteil beim MVP-Development: Schnelle Veröffentlichung und Überprüfung
Normalerweise ist die Veröffentlichung eines Produkts ein langwieriger Prozess, der mit der Idee anfängt und dann die Forschung, Kalkulation, Prototypenentwicklung, Finanzierung und Launch mit einschließt. Doch durch das Minimum Viable Product wird dieser Prozess stark abgekürzt, weil die Veröffentlichung knapp hinter der ersten Idee steht. Dadurch lässt sich der MVP schnell anpassen und die Konkurrenz bekommt keine Chance, diese Lücke zu füllen.
4 wichtige Merkmale für ein Minimum Viable Product
Wer selbst ein Minimum Viable Product erstellen möchte, muss einige wichtige Faktoren beachten. Denn nur dann ist es möglich, konstruktives Kundenfeedback zu erhalten, um das eigene Produkt anpassen zu können:
1. Merkmal für ein MVP: Der Mehrwert ist erkennbar
Auch wenn das Minimum Viable Product wirklich nur grundlegende Funktionen besitzt, heißt das nicht, dass diese Version unsauber und fehlerhaft sein muss. Wer zum Beispiel ein Programm auf den Markt bringen möchte, sollte beim MVP-Development zumindest eine Funktion vorweisen können, die dann auch reibungslos funktioniert und für den Kunden problemlos abzurufen ist. Außerdem muss klar erkennbar sein, dass das Produkt ein bestimmtes Problem löst.
2. Merkmal für ein MVP: Das Feedback als Voraussetzung etablieren
Da ein Minimum Viable Product das Ziel besitzt, möglichst viel Feedback zu erhalten, sollte dieses Ziel auch offen kommuniziert werden. Wenn also Kunden ein MVP nutzen dürfen, dann sollten sie direkt zustimmen, den aktuellen Status ausführlich zu bewerten. Dadurch lassen sich auch direkt Stammkunden generieren, denn jede Beschäftigung mit dem vorhandenen Produkt steigert die Kundenbindung.
3. Merkmal für ein MVP: Eine konkrete Zielgruppe festlegen
Da kein großes Budget zur Verfügung steht und alle Ressourcen sparsam verwendet werden, sollte die Zielgruppe beim Minimum Viable Product konkret feststehen. Dafür ist es wichtig zu wissen, welche Kunden ein Produkt letztendlich kaufen sollen. Welches Alter besitzen die Kunden? Welches Einkommen liegt vor? Welche Probleme möchte die Zielgruppe lösen? Je konkreter die Zielgruppe, desto höher auch der Mehrwert für das MVP.
4. Merkmal für ein MVP: Attraktive Preise
Beim MVP-Development handelt es sich oftmals um eine Dienstleistung oder Ware, die auch bezahlt werden muss. Doch gerade weil das Minimum Viable Product noch keine umfangreichen Leistungen bietet, lohnen sich Rabatte oder Spezialangebote. Dadurch steigt zum einen die Akzeptanz und die Kunden sind eher bereit dazu, das MVP zu testen. Außerdem verbinden die Kunden das Produkt direkt mit einem positiven Kauferlebnis, was ebenfalls zur Kundenbindung beiträgt.
Erfolgreiche Beispiele für ein MVP
Auch die großen Startups und millionenschweren Unternehmen haben mal klein angefangen. Und tatsächlich gibt es einige bekannte Beispiel für ein Minimum Viable Product, welches die Erfolgsgeschichten der Firmen beeinflusste:
Beispiel #1 für ein Minimum Viable Product: Zappos
Der Onlineshop Zappos spezialisiert sich auf den Verkauf von Schuhen und gilt als US-amerikanisches Vorbild von Zalando. Um die Geschäftsidee zu testen, programmierte der Gründer Nick eine Website und besuchte dann verschiedene Schuhgeschäfte. Dort fotografierte er die Schuhe ab und lud die Fotos auf seiner Website hoch. Nachdem seine Kunden diese Schuhe bestellten, lief Nick zurück in die Geschäfte und kaufte die bestellten Schuhe ein. Somit konnte er mit einfachen Mitteln und dem Minimum Viable Product testen, ob die Kunden überhaupt an einem Schuhversand interessiert waren. Später wurde sein Unternehmen schließlich für 1,2 Mrd. US-Dollar an Amazon verkauft.
Beispiel #2 für ein Minimum Viable Product: Airbnb
Auch ein Beispiel für ein Minimum Viable Product ist die Online-Vermietungsplattform Airbnb. Denn die Gründer Joe und Brian besaßen zwar die Idee und sogar einen Businessplan für ihr Startup, doch ihnen fehlte ein Startkapital und sogar das Geld für ihre Wohnung. Deshalb nutzten sie ihre Chance für ein MVP als bei ihnen in der Nähe ein Event stattfand. Denn kurzerhand stellten sie ihre eigene Wohnung zur Verfügung, vermieteten die Zimmer und befragten die Mieter dann, um ein Kundenfeedback zu bekommen. Erst danach erstellten beide die offizielle Plattform und nutzen das MVP-Feedback zur Entwicklung. Heute generiert das Unternehmen ca. 3 Milliarden US-Dollar Umsatz pro Jahr.
Beispiel #3 für ein Minimum Viable Product: Dropbox
Noch einfacher umgesetzt haben es die Gründer des Filehosting-Diensts Dropbox. Ohne überhaupt eine Website oder ein Programm zu besitzen, drehten die Gründer nämlich ein Video über Dropbox und die möglichen Funktionen. Dabei erwähnten sie auch Details und wie der Aufbau der Website aussehen könnte. Dadurch gaben viele potenzielle Kunden ihre Meinung für das MVP ab und schlugen weitere Funktionen vor. Erst danach bauten die Gründer ihren Dienst auf und stellten auch ein weiteres Minimum Viable Product zu Testzwecken zur Verfügung, um weiteres Feedback einholen zu können. Aktuell liegen die Umsätze bei 530 Millionen US-Dollar jährlich und kein anderer Filehoster schaffte es bisher Dropbox zu verdrängen.
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Tipps für die MVP-Erstellung
Wer sich für ein MVP entscheidet, kann zwar von den zahlreichen Vorteilen profitieren, doch sollte auch die folgenden Tipps zur Umsetzung eines Minimum Viable Products beachten:
- genügend Zeit einplanen: Auch wenn ein MVP nicht viele Funktionen besitzt, für die Entwicklung und den Test sollte genügend Zeit vorhanden sein.
- Emotionen auslösen: Ob eine emotionale Gründergeschichte oder witzige Marketingideen auf Instagram, die potenziellen Kunden sollten Lust auf das MVP bekommen und das Produkt gerne testen.
- keine Versprechen abgeben: Das Feedback der Kunden steht im Vordergrund, doch nicht alle Kritikpunkte lassen sich umsetzen, was vorher allen Testern klar sein muss.
- Transparenz ermöglichen: Social Media macht es möglich, dass Kunden transparent den Weg bis zum fertigen Produkt begleiten können. Dadurch steigt die Kundenbindung und es entsteht eine wertvolle Marke.
Insgesamt macht ein Minimum Viable Product nicht für jedes Startup Sinn, deshalb sollten Gründer vorher genau planen, wie hoch der Nutzen des MVPs ausfällt.
Fazit
Du gehst als Gründer insgesamt immer hohe Risiken ein, wenn du beispielsweise für das Startup deinen Job kündigst oder dein Erspartes einsetzt. Deshalb kannst du zahlreiche Risiken rund um die Produktentwicklung verringern, wenn du auf ein Minimum Viable Product setzt. Doch trotzdem solltest du dich dabei gut vorbereiten und deine Zielgruppe genau kennen. Nur dann entsteht ein sinnvoller Prozess, der dich immer weiter an ein ideales Produkt heranführt und langfristigen Erfolg garantiert.
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Häufige Fragen (FAQ) zum Minimum Viable Product
Mit dem Minimum Viable Product, mit MVP abgekürzt, steht für das minimal funktionsfähige Produkt. Das bedeutet, auf dieser Entwicklungsstufe mit dem MVP-Status ist es zum ersten Mal möglich, ein Produkt bzw. eine bestimmte Anwendung zu testen und ein Kundenfeedback einzuholen.
Auch wenn das Minimum Viable Product nur grundlegende Funktionen besitzt, heißt das nicht, dass diese Version unsauber und fehlerhaft sein muss. Wer zum Beispiel ein Programm auf den Markt bringen möchte, sollte beim MVP-Development zumindest eine Funktion vorweisen können, die dann auch reibungslos funktioniert und für den Kunden problemlos abzurufen ist.
Ein Beispiel für ein Minimum Viable Product ist die Online-Vermietungsplattform Airbnb. Denn den Gründern Joe und Brian fehlte das Startkapital und sogar Geld für ihre Wohnung. Deshalb nutzten sie ihre Chance für ein MVP, als bei ihnen in der Nähe ein Event stattfand. Denn kurzerhand stellten sie ihre eigene Wohnung zur Verfügung, vermieteten die Zimmer und befragten die Mieter dann, um ein Kundenfeedback zu bekommen.
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Über den Autor

Insa Schoppe
Direkt nach dem Abitur entschied sich Insa für ein „Multimedia Production“-Studium in Kiel, danach folgten praktische Erfahrungen in einer Fernsehproduktionsfirma. Anschließend startete sie ein Volontariat in der Redaktion eines Radiounternehmens und wurde als Redakteurin übernommen. Zu ihren Aufgaben gehörten neben der Recherche und Texterstellung auch tägliche Nachrichten sowie die Verantwortung für mehrere Magazine. Im März 2020 wechselte Insa von der Radio-Redaktion in die Online-Redaktion von Gründer.de. Seit März 2022 verantwortet sie als Projektmanagerin die Kongress-Awards, moderiert unsere Online-Kongresse und schreibt weiterhin hin und wieder für das Magazin von Gründer.de.