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Zeitungsartikel auf neue Weise erleben

Gründer-Geheimnis ARTICLY: Die Zeitung zum Hören

Lesen ist eine Fähigkeit, die Zeit und Konzentration benötigt. Doch Zeit hat die Menschheit gefühlt immer weniger. Da greifen viele lieber zu Audioformaten, weil sie währenddessen andere Aufgaben wahrnehmen können. Dabei fiel die Zeitung bisher aber hinten über, denn dafür gab es noch kein Hörformat. Bis jetzt! Mit ARTICLY können Nutzer aus Deutschlands größten Zeitungen FAZ, Handelsblatt, Welt und Co. viele spannende Artikel hören. Klick dich rein und erfahre, wie der Gründer von ARTICLY auf diese Idee kam.

Viele Menschen haben gar nicht mehr so viel Zeit, um Zeitungen zu lesen. In der mobilen und digitalen Welt ist es daher einfacher, wenn es Inhalte zum Hören gibt. Bei Zeitungen war das bisher nicht der Fall. Doch mit seinem Unternehmen ARTICLY hat Wolf Weimer den Nerv der Zeit getroffen. Er hat das Medienstartup 2020 gegründet und erreicht seitdem viele Menschen mit den Artikeln zum Hören. Darunter sind nicht nur Kunden, die Inhalte lieber hören als lesen, sondern auch Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht lesen können. Für die gibt es mit ARTICLY nun ganz neue Möglichkeiten. Im Interview zum Gründer-Geheimnis erzählt er, wie er auf die Idee kam und wie die Gründung verlief.

Phase 1 – Ideenfindung

Wie genau entstand die Geschäftsidee für ARTICLY?

Die Gründungsidee kommt klassisch aus dem eigenen Nutzer-Erlebnis. Ich habe selbst seit Jahren Hörbücher gehört und mich gefragt, wie es sein kann, dass man Zeitungen nicht hören kann. Irgendwann hat mich die Idee nicht mehr losgelassen und ich musste selbst aktiv werden. 

Warum hast du dich für “ARTICLY” entschieden?

Tatsächlich mussten wir das Startup einmal rebranden, weil uns eine Marken-Klage drohte. Mit ARTICLY haben wir aber einen – wie wir finden – sehr passenden und tollen Markennamen gefunden.

Im Namen steckt zweifelsohne unsere Kern-Ressource: Artikel, auf englisch: Article. Und damit eben Bereitstellung von qualitativ hochwertigen Zeitungsartikeln im Audio-Format. Manche vermuten auch das Wort “Art” im Markenanmen, was uns natürlich nicht stört. Schließlich symbolisiert es Kreativität und die Fähigkeit, etwas Besonderes zu schaffen. Die moderne Endung LY verleiht dem Namen ARTICLY eine zusätzliche Dimension der Dynamik und rundet ihn perfekt ab.

Wie und wann hast du erkannt, dass es sich um ein lukratives Geschäftsmodell handelt?

Der Audio-Markt boomt – das sieht man nicht zuletzt an den Werbeumsätzen von über einer Milliarde Euro im Audio-Werbemarkt. Fast zehn Millionen Deutsche konsumieren regelmäßig Nachrichten-Inhalte über das Ohr – Tendenz stark steigend. 

ARTICLY funktioniert nach dem Abonnement-Modell. Für Nutzer sind solche Plattform-Modelle immer sehr attraktiv: Sie zahlen eine niedrige Monats- oder Jahresgebühr und haben dann uneingeschränkten Zugang zu unserer Bibliothek von vertonten Artikeln zahlreicher Anbieter. Spätestens als wir auch namhafte Medienhäuser von dem Modell überzeugen konnten, waren wir guter Dinge, dass sich daraus ein lukratives Geschäft entwickeln kann. 

Phase 2 – Planung

Wie hast du dich informiert? Wie hast du dich bei der Planung unterstützen lassen?

Großen Dank möchte ich an dieser Stelle dem Media Lab Bayern aussprechen. In diversen Accelerator-Programmen konnten wir die Idee und das Geschäftsmodell von ARTICLY schärfen und erste Kontakte in der Verlagsbranche knüpfen. 

In der Startphase ist vieles auch “Trial & Error”, aber mit einem guten Netzwerk an Mentoren und der eigenen Erfahrung im Digital- und Medienbereich, sind wir Schritt für Schritt vorangekommen.

Wie hast du den Businessplan für ARTICLY erstellt?

Unser B2C-Geschäftsmodell ist erst einmal recht einfach. Wir haben planbare Kosten, eine klare Preisstruktur und Ziel ist es, möglichst viele Abonnenten für unseren Service zu begeistern. Auf dieser Grundlage lassen sich natürlich zahlreiche Szenarien modellieren, die uns stets einen realistischen Ausblick liefern. 

Da wir der erste und einzige Marktteilnehmer im deutschsprachigen Raum sind, hilft uns auch immer der Blick über den Tellerrand in die USA und nach England. Dort machen zwei Anbieter mit ähnlichen Modellen einen guten Job. Davon können wir lernen, tauschen uns regelmäßig aus und sehen das Ganze als “Proof of Concept” in einem anderen Markt.

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Welche Schritte standen noch an, bis ARTICLY online ging?

Neben den bürokratischen Querelen der Firmengründung, galt es in erster Linie eine geeigenete Mannschaft zu finden, die die von uns selbst designte App auch technisch bauen kann: Sowohl Android als auch iOS. Wir haben uns über ein Ausschreibungsverfahren für eine Agentur entschieden, mit der wir seitdem gut zusammenarbeiten. Mittelfristig werden wir uns aber auch in-house Entwickler einstellen. 

Darüber hinaus mussten wir auch einen Sprecher-Pool aufbauen, um genügend verlässliche Stimmen für unsere Audio-Artikel zur Verfügung zu haben. Wir sind sehr glücklich, dass wir so tolle Sprecherinnen und Sprecher im erweiterten ARTICLY-Team haben, die durch ihre Emotionen, den Artikel-Texten Leben einhauchen. 

Phase 3 – Gründung

Wie viel Potenzial besitzt diese Branche, warum sollten angehende Gründer in dem Bereich neue Konzepte entwickeln?

Die Medienbranche bzw. der Journalismus ist kein Geschäftszweig in dem es ein Startup nach dem anderen wagt. Dementsprechend ist die Aufmerksamkeit der großen Player von Anfang an garantiert. Medienkonsum verändert sich ständig – die richtigen Formate für die Bedürfnisse der Nutzer zu finden, ist eine Herausforderung, die etablierte Medienhäuser und junge Startups gemeinsam wunderbar angehen können.

Welche Vorteile bietet ein Online-Business für dich als Gründer? 

Digitale Geschäftsmodelle sind deswegen so attraktiv, weil sie bei richtiger Ausführung, gut skalieren. Das bedeutet, dass wir mit fast gleichbleibenden Kosten wenige Dutzend genauso wie viele Millionen Kunden glücklich machen können. Und den Grundstein dafür, haben wir gelegt.

Beim Gründen läuft nicht immer alles glatt: Welche Fehler hast du gemacht?

Fehler sind wichtig und Teil des Innovationsprozesses. Wir haben da auch den ein oder anderen gemacht. Wir mussten uns beispielsweise im ersten Jahr umbenennen, weil wir (unbeabsichtigt) zu nah an einer bestehenden Marke dran waren. Außerdem haben wir zu viel Geld in Marketing-Aktionen für Studenten ausgeben, die sich (logischerweise) als nicht besonders zahlungskräftig herausstellten. 

Phase 4 – Wachstum

Welche Meilensteine hast du mit ARTICLY schon erreicht?

Seit unserer Gründung haben wir uns stetig weiterentwickelt. Wir haben unsere Bibliothek von vertonten Artikeln erweitert, mehr Medienpartner gewonnen und unsere Nutzerbasis vergrößert. Zudem haben wir an unserer Technologie und unserem Service gearbeitet, um unseren Nutzern die bestmögliche Erfahrung zu bieten. Mit dem Auftritt in der TV-Show “Die Höhle der Löwen” hat unsere Bekanntheit und Akzeptanz einen weiteren Schub bekommen.

Wann und warum hast du dich entschieden, dich bei Die Höhle der Löwen zu bewerben?

Der Anruf und die Einladung in die Sendung kam überraschend. Zuerst dachte ich, es wäre ein Fake-Anruf. Wir hatten uns nämlich nicht aktiv beworben, sondern wurden entdeckt. Nach einem dann doch etwas umfangreichen Bewerbungsverfahren, durfte ich endlich im Kölner Studio vor den Löwen pitchen.

Was hat sich seitdem für dich geändert?

Einiges! Wir sind sehr glücklich mit der Traktion, die wir seitdem bekommen. Sowohl auf Nutzerseite: Dort haben wir viele Tausend neue Kunden gewonnen. Als auch auf Partnerseite: Viele neue Verlagshäuser und andere Kooperationspartner möchten mit uns zusammenarbeiten – das gibt uns neue Motivation und einen großen Schub. 

Zudem durften wir rund eine Woche auf Platz 1 der App-Charts im Nachrichtenbereich verweilen. Mehrere Tage vor Bild oder Handelsblatt zu stehen, war schon ein tolles Gefühl.

Was macht ARTICLY so besonders?

Bei uns gibt es die besten Artikel aus führenden Zeitungen wie Süddeutsche Zeitung, Die Welt, FAZ oder dem Handelsblatt direkt auf die Ohren. ARTICLY löst das Problem der Informationsüberflutung und des Zeitmangels in unserer heutigen, schnelllebigen Welt. Wir ermöglichen es den Menschen, sich zu informieren und zu lernen, ohne zusätzliche Zeit für das Lesen einplanen zu müssen. Mit unseren vertonten Artikeln können sie auf dem Laufenden bleiben, während sie die Hände und Augen für andere Aufgaben freihaben. Und für viele lösen wir eines der größten Probleme des Alltags – und zwar für Menschen, die nicht lesen können. Viele Blinde und Sehbehinderte nutzen ARTICLY und freuen sich über echte Stimmen und große Auswahl anstatt von holprigen künstlichen Stimmen und nicht findbaren “Vorlese” Buttons.

Welche Marketing-Kanäle hast du bisher genutzt?

Für uns hat sich LinkedIn als Social Media Kanal Nummer 1 herauskristallisiert. Dort erreichen wir die meisten Menschen und potentielle User. Aber wir sind ebenso auf Instagram oder TikTok aktiv.

Für uns ist es wichtig, die Menschen dort zu erreichen, wo sie Audio-Artikel hören möchten. Deswegen haben wir unter anderem eine Kooperation mit der Deutschen Bahn gestartet und sind in weiteren Gesprächen mit namhaften Unternehmen aus der Mobilitätsbranche.

Welche geheimen Tipps kannst du angehenden Gründern geben? Auch bezogen auf Erfolgsstrategien in schwierigen Phasen.

Das Startup-Leben kann einem oft wie eine Achterbahnfahrt vorkommen. Das weiß aber fast jeder, der gründen möchte.

Mein Gründertipp geht vor allem an Plattform-Modelle. Da gibt es ja das berühmte Henne-Ei-Problem. Also dem Umstand, dass eine Plattform für Nutzer natürlich nur attraktiv ist, wenn es genügend Anbieter gibt – und umgekehrt. Wie sich trotzdem eine Plattform aufbauen lässt, kann man u.a. von den Giganten Uber, Airbnb und Co. lernen. Wichtig sind in erster Linie attraktive Angebote für beide Seiten und sogennante Anker-Partner, die neuen Anbietern signalisieren, dass es sich lohnt auf deiner Plattform aktiv zu sein. Bei uns waren das natürlich namhafte Zeitungen wie Die Welt oder Süddeutsche Zeitung, die wir recht früh von ARTICLY überzeugen konnten und die seitdem eine Magnetwirkung für Neukunden haben. 

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Über den Autor

Autorenprofil: Lea Minge

Lea Minge

Lea ist bei Gründer.de für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtet von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” ist sie eine wahre Expertin und verfolgt für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hat sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte bleiben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte. Nach Abschluss ihres Bachelors macht sie seit Oktober 2022 ihr Volontariat in der Online-Redaktion von Gründer.de.

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