Interview über die Gründung eines Recruiting-Business
Gründer-Geheimnis EMPiON: Unternehmenskultur im Fokus
Featured image: Christine Rogge
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Bewerber und potenzielle Mitarbeiter müssen nicht nur fachlich, sondern auch bezogen auf die Unternehmenskultur, zur ausgeschriebenen Stelle passen. Genauso ist es heute für viele Arbeitnehmer nicht mehr nur wichtig, ein hohes Gehalt zu bekommen, sondern auch hier spielt die Unternehmenskultur eine große Rolle. EMPiON bietet Unternehmen die perfekte Ergänzung für den Recruitingprozess. Mit wenigen Fragen kann der Bewerber herausfinden, welchem Kulturtypen er zugehörig ist und ob er zum Unternehmen passen würde. Das Landhaus ist beispielsweise langfristig, diszipliniert und strukturiert, während der Van eher freundschaftlich, ermutigend und dynamisch ist. Insgesamt gibt es 20 Kulturtypen, die von dem HR-Tech-Startup mithilfe von Künstlicher Intelligenz analysiert und dann mit dem passenden Unternehmen gematcht werden.
Im Dezember 2021 wurde EMPiON gegründet – heute hat das Unternehmen bereits mehrere Mitarbeiter und eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde über 2,4 Millionen Euro abgeschlossen. Wir haben mit Mitgründerin Dr. Annika von Mutius gesprochen und sie für ihr Gründer-Geheimnis mit Fragen rund um ihre Gründung gelöchert.
Phase 1: Ideenfindung
Wie entstand die Idee von EMPiON?
Das erste Mal haben wir bereits im September 2017 über die Idee gesprochen, als ich Larissa beim Campus for Family Business an der WHU kennenlernte. Das große Thema war der Mittelstand als attraktiver Arbeitgeber. Gegründet haben wir EMPiON erst viel später und die Idee hat sich seither natürlich massiv weiterentwickelt. Wir erinnern uns jedoch beide noch ganz genau an den Abend unseres Kennenlernens – wir hatten riesig Spaß zusammen.
Wie lief die Namensfindung ab und warum habt ihr euch für “EMPiON” entschieden?
EMPiON ist eine Kombination aus Employer und Champion. Wir bauen ein Qualitätsprodukt und deshalb suchen wir bei unseren Partnern und Kunden nur nach den Champions unter den Arbeitgebern.
Wie habt ihr erkannt, dass es sich bei EMPiON um ein lukratives Geschäftsmodell handelt?
Der HR-Markt ist natürlich ein super lukrativer, wenn auch kompetitiver Markt. Die Herausforderung besteht sicher darin, ein Produkt zu bauen, das echten Mehrwert liefert – und das tun wir.
Phase 2: Planung
Wie habt ihr euch informiert und wie seid ihr dann mit EMPiON gestartet?
Nachdem wir uns für die Gründung entschieden hatten, begaben wir uns auf eine Reise. Von Flensburg bis zum Bodensee – wir haben zahlreiche spannende Menschen getroffen und Vieles gelernt. Das Resultat: 7.000 Kilometer durch Deutschland, Österreich und die Schweiz, 300 Gespräche mit Geschäftsführern, Personal- oder Employer Branding-Abteilungen verschiedenster Unternehmen (10 bis 380.000 Mitarbeiter), 500 Gespräche mit Arbeitnehmern (aus beinahe jeder Branche im Alter zwischen 17 und 65 Jahren).
Wie habt ihr den Businessplan erstellt?
Zum Geschäftsmodell haben wir uns mit vielen erfahrenen Gründern ausgetauscht, die dann auch zu einem Großteil Business Angels in unserer Pre-Seed-Finanzierungrunde wurden. Wir haben grundsätzlich viel Wert darauf gelegt, mit denjenigen in Kontakt zu kommen, die die Branche und die Kunden gut kennen.
Welche Schritte standen noch an, bis die Plattform online ging?
Ganz relevant war natürlich die Entwicklung unserer Methode und der Plattform selbst. Während wir die künstliche Intelligenz hinter der EMPiON-Methode zwar Schritt für Schritt weiterentwickeln, musste das Matching selbst trotzdem schon früh funktionieren.
Phase 3: Gründung
Wie viel Potenzial besitzt diese Branche, warum sollten angehende Gründer in diesem Bereich neue Konzepte entwickeln?
Der Recruiting-Markt hat ein riesengroßes Potenzial und birgt viele Chancen. Ich finde es so schade, dass der Markt meist so negativ gesehen und mit rein negativen Themen wie dem Fachkräftemangel assoziiert wird. Das ist zwar alles richtig, aber gleichzeitig bietet der Markt großartige Chancen für all jene Unternehmen, die die Veränderung im Markt verstehen. Nämlich, dass qualifizierte Fachkräfte als Individuum wahrgenommen werden wollen. Die Chance des Recruiting-Marktes ist der Mensch als Individuum und das ist großartig.
Welche Vorteile bietet ein Online-Business für Gründer?
Wenn man so technologie-begeistert ist wie wir, ist es naheliegend, ein Online-Business aufzubauen. Aber ganz unabhängig davon bietet es natürlich großartige Möglichkeiten für eine schnelle Skalierung – und das reizvoll.
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Welche Fehler habt ihr mit EMPiON gemacht?
Viel zu lange gewartet. Wir dachten immer, wir müssten abwarten, bis alles perfekt ist. Den Fehler haben wir am Anfang ständig gemacht. Aber niemand erwartet, dass alles immer perfekt ist und es verlangsamt einfach alles.
Phase 4: Wachstum
Was macht EMPiON so besonders?
Unser Produkt richtet sich zu 100% an das wertvollste Gut im Recruiting-Markt: den Bewerber. Die Technologie ermöglicht eine individuelle Arbeitgebersuche unter Berücksichtigung von Skills, Werten und Persönlichkeitsmerkmalen.
Welche Marketing-Kanäle habt ihr mit EMPiON bisher genutzt?
Das kommt sehr darauf an, wen wir erreichen wollen. Besonders gut funktionieren jedoch Social Media und PR-Kanäle.
Welche geheimen Tipps möchtet ihr angehenden Gründern geben?
Das positive Mindset! Es ist super herausfordernd, gerade in schwierigen Zeiten ein positives Mindset zu bewahren. Aber damit steht und fällt einfach alles. Und wenn man es verliert, wird es wirklich hart. Eine unserer Investorinnen hat uns kürzlich geraten, positive Erlebnisse in einer Kiste zu sammeln, damit man diese durchlesen kann, wenn man mal wieder einen schlechten Moment hat.
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Über den Autor
Luisa Färber
Luisa macht seit Februar 2022 ihr Volontariat in der Online-Redaktion von Gründer.de. Hier ist sie immer auf der Suche nach den neusten Startups mit bahnbrechenden Ideen und spannenden Businessmodellen. Ob Nachhaltigkeit, Food oder FinTech – Luisa recherchiert und schreibt über die Unternehmen von morgen! Außerdem ist sie mitverantwortlich für unsere Kooperationen und bringt Gründer.de auch als Marke voran. Ursprünglich kommt sie aus einem kleinen Dorf in Oberfranken und entschied sich nach dem Abitur für ein Studium der Angewandten Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Ilmenau in Thüringen. Nach ihrem Bachelor, in dem sie ihre Leidenschaft für die redaktionelle Arbeit entdeckte, hat es sie nun nach Köln und in die Redaktion von Gründer.de verschlagen.