Suche
Close this search box.

Für ein sauberes stillen Örtchen

Gründer-Geheimnis Cloou: Für ein besseres Verhältnis zwischen Mensch und Katze

Katzen verteilen gerne ihr Streu nach dem Besuch auf dem Katzenklo. Damit das ein Ende findet, haben die Gründer von elly&bruce Cloou ein innovatives und schickes Katzenklo erfunden. Wie das aussieht und welchen Gründungsweg die beiden hinter sich gebracht haben, erfährst du in diesem Interview.

Jeder Katzenbesitzer kennt das: Wenn das liebste Haustier auf dem Katzenklo war, liegt viel Streu drum herum. Im schlimmsten Fall wird das Streu noch durch die gesamte Wohnung getragen. Die Gründer von Cloou, Michael Scholz und Jan Hrdina, mussten daran was ändern. Jan hat die Erfahrung zuhause selbst gemacht. Mit Prototypen und viel Feedback haben sie dann das ideale Katzenklo entwickelt. Im eigens gegründeten Unternehmen ist Michael eher für Personal, Marketing, PR und Vertrieb zuständig und Jan für Finance, Produktion und Einkauf. Dennoch helfen sie gegenseitig überall aus, um aus dem Unternehmen das Beste herauszuholen. Jan hat uns im Gründer-Geheimnis zu Cloou einige Fragen beantwortet.

Idee und Gründung

Wie genau entstand die Geschäftsidee für Cloou?

Meine jetzige Frau Melanie hat 2 Katzen mit in die Beziehung gebracht. Und natürlich habe ich auch die beiden Fellnasen bald schätzen und lieben gelernt. Nur eine Sache hat mich gestört: Dass sie nach dem Toilettengang Streu aus dem Klo herausgetragen und in der ganzen Wohnung verteilt haben. Wir haben viele Produkte ausprobiert, die dieses Problem lösen sollten (z.B. Top-Entry Toiletten, Teppiche, Matten) – doch nichts hat wirklich funktioniert. Und ästhetisch und nachhaltig waren diese Dinge auch nicht wirklich.

Davon habe ich Michael, einem früheren Arbeitskollegen mehr oder weniger durch Zufall erzählt. Er konnte es kaum glauben, dass es dafür keine zufriedenstellende Lösung gibt und war sofort Feuer und Flamme, hierfür etwas zu entwickeln. Schließlich hat jeder Hauskatzenbesitzer dieses Streu-Problem. Und so haben wir an Weihnachten 2019 mit einem Maulwurfsgitter und Kanthölzern angefangen unseren ersten Prototyp zu basteln. Dabei haben wir herausgefunden, dass sich die Streu vor allem in den Pfoten der Katzen festsetzt und erst dann herausfällt, wenn sie die Pfoten öffnen. Nach über drei Jahren Entwicklungszeit mit etlichen weiteren Prototypen und vielen Produkttests mit kleinen und großen Katzenrassen wurde dann letztendlich unsere Katzentoilette „Cloou“ geboren.

Wie lief die Namensfindung ab? Warum habt ihr euch für „elly&bruce“ entschieden? Warum fiel die Wahl auf Cloou bei dem Produkt?

Die Katzen, die Melanie mit in die Beziehung gebracht hat, hießen Elly und Bruce. So ist der Name entstanden. Wenn ihr möchtet, zu Ehren dieser beiden Stubentigern ;-), denn eigentlich sind ja die beiden die eigentlichen Initiatoren. Sie waren es ja, die die Streu verteilt haben. Mittlerweile sind beide übrigens leider gestorben, aber wir freuen uns, dass sie in elly&bruce hoffentlich ewig weiter leben werden.

Cloou hat zwei Herleitungen. Zuerst vorneweg: Klo auf englisch heißt Loo. Und nun die 2 Herleitungen:

  • 1. Cloou ist für Katzen und für dich, also Cat Loo for You (U) => Cloou  
  • 2. Cloou ist die einzige Designertoilette, die zusätzlich noch wirklich einen Mehrwert hat – sie lässt keine bzw. kaum noch Streu nach draußen. Der Clou dahinter ist die integrierte Streuauffangtreppe. Clou + Loo = Cloou

Wie und wann habt ihr erkannt, dass ihr eure Idee in einem eigenen Unternehmen umsetzen wollt?

Wir haben einige Prototypen gebaut. Erst mit Kanthölzern und einem Maulwurfgitter, später dann mit Pappkartons, 3-D gedruckten Stufen und einer Baumarkt-Wanne. Michael hat diesen Papp-Prototyp von 48 Nürnberger Katzenhaushalten testen lassen und das Feedback, das wir bekommen hatten, war überwältigend positiv. Einige wollten uns den Papp-Prototyp gar nicht mehr zurückgeben. Das war für uns das Zeichen, dass wir es mit der Gründung riskieren sollten.

Wie ging es dann weiter? Was waren die nächsten Schritte für Cloou?

Wir haben einen weiteren Prototypen gebaut, diesmal komplett 3-D gedruckt und weiterhin viel Feedback eingeholt. Dieses ist dann in das finale Produkt eingeflossen. Beispielsweise ist Cloou jetzt mit einem lichtdurchlässigen Deckel ausgestattet, damit Katzen sowohl Privatsphäre haben, es aber dennoch nicht zu dunkel ist. Selbst für Stehpinkler oder Buddler Katzen ist Cloou bestens geeignet, da die Streuwanne aus einem Guss besteht – es gibt keinen Schlitz, wie bei üblichen Haubentoiletten, durch den Urin gehen könnte. Selbst an alle, die sowohl Katzen als auch Hunde haben, haben wir gedacht…bei Cloou kommen Hunde nicht an mögliche “Katzenleckerlis” ran 😉

Beim Gründen läuft nicht immer alles glatt: Was würdet ihr das nächste Mal nicht nochmal so machen?

Wir haben vor allem bei der Homepage etwas Lehrgeld bezahlen müssen. Sie ist das Herzstück und muss wirklich perfekt sein – keine Kompromisse. Auch dass Werbung teuer ist, mussten wir lernen – nächstes Mal würden wir mehr Budget einplanen.

Die Branche 

Wie viel Potenzial besitzt diese Branche, warum habt ihr euch für diesen Bereich entschieden?

Der Markt für Heimtierbedarfe ist groß und wächst kontinuierlich. So wurde im Jahr 2018 ein Bruttoumsatz im Zoofachhandel in Deutschland i.H.v. ~2 Mrd. € erzielt (Quelle: Statista.com). Positiv hervorzuheben ist, dass der Markt keinen bzw. kaum konjunkturellen Schwankungen unterliegt. Die Katze ist dabei mit 15,7 Mio. Katzen in Deutschland das beliebteste Haustier.

Aber die Antwort auf die Frage, weswegen wir in diesem Bereich sind, ist eigentlich ganz einfach. Es gab für ein Problem, das wir selbst hatten, keine Lösung auf dem Markt. Also mussten wir das Problem selbst lösen. 

Ich habe das Gefühl, dass die Branche auch langsam wahrnimmt, dass sie nachhaltiger werden muss. Es gibt mittlerweile auch einige Katzentoiletten, die mit “High-Tech” Funktionen ausgestattet sind (z.B. automatische Reinigung, Gewicht der Katzen messen usw.). Viele Toiletten haben aber einen langen Weg hinter sich, um von uns bzw. unseren Katzen genutzt zu werden. Ein guter CO2-Fußabdruck geht anders. Z. B. mit unserem Cloou – Made in Germany und ohne lange Transportwege.

Welche Meilensteine habt ihr mit Cloou schon erreicht?

Wir sind seit April 2023 auf dem Markt und sind einen Monat später bereits mit dem German Innovation Award 2023 ausgezeichnet worden. Im Dezember des letzten Jahres haben wir dann sogar noch den German Design Award für Cloou gewonnen. Mittlerweile gibt es auch noch ein neues Zusatzfeature: Wir haben eine Kratzmatte entwickelt, die an Cloou angebracht werden kann. Cloou ist halt mehr als nur eine Katzentoilette. 

Was macht Cloou so besonders? Wie grenzt ihr euch von der Konkurrenz ab?

Cloou ist eine Desigenertoilette, die nicht nur gut aussieht, sondern einen wirklichen Mehrwert bietet. Mit Cloou haben wir 4 Produkte zu einer harmonischen Komposition vereint (mit der Kratzmatte sind es sogar 5):

  • Durch die eingebaute Streuauffangtreppe verbleibt Schritt für Schritt weniger Streu an den Katzenpfoten, was das Zuhause sauber hält.
  • Der Streuentsorgungsbehälter sowie die Streuschaufel sind integriert, wodurch es nicht mehr nötig ist, diese Gegenstände an einem anderen Ort aufzubewahren.
  • Aber auch die eigentliche Toilette ist clever und katzengerecht konzipiert, so gibt es eine hohe Wanne, die ohne Schlitz gestaltet ist, was die Dichtigkeit garantiert. Der Deckel ist lichtdurchlässig, wodurch das Innere sowohl angenehme Lichtverhältnisse bietet als auch eine nötige Privatsphäre entstehen lässt.
  • Zudem ist Cloou nachhaltig. Es besteht zu über 80% aus recyceltem Kunststoff und ist „Made in Germany“.

Cloou ist also mehr als eine bloße Katzentoilette. Mit Cloou können Katzenbesitzer etwas kaufen, was davor unbezahlbar war: Ein schönes Zuhause mit Katzen ohne herumliegendes Streu.

Alltag

Welche Marketing-Kanäle habt ihr für Cloou bisher genutzt?

Bislang sind wir vor allem online aktiv, z. B. bei Instagram und Facebook. Aktuell bauen wir auch unseren TikTok Kanal auf. Google und YouTube sind auch ganz wichtig für uns.

Wann und warum habt ihr euch entschieden, euch bei Die Höhle der Löwen zu bewerben?

Wir sind immer offen für Vorschläge und Feedback. Außerdem lernen wir gerne dazu. Was gibt es denn schließlich Besseres, als von jemandem lernen zu können, der viel Erfahrung, ein großes Netzwerk und der uns zudem noch finanziell unterstützen kann? Dass wir uns bewerben würden, war für uns folglich ganz klar. Vor allem auch, weil wir das Gefühl hatten, dass die Löwen für ihre Startups „brennen“.

Ein weiterer Aspekt – und das muss man natürlich auch ehrlich sagen – ist die Steigerung der Bekanntheit, die man durch einen Auftritt bei DHDL erzielt. Du kannst das schönste und beste Produkt haben. Wenn es allerdings kaum einer kennt und entsprechend wenig gekauft wird, ist es langfristig schwierig als Unternehmen zu überleben. Zu guter Letzt sind wir von jedem, dem wir von Cloou erzählt haben, gefragt worden, ob wir uns damit schon bei DHDL beworben haben. Und so haben wir es getan. 😊

Was hat sich seit der Teilnahme für Cloou geändert?

Natürlich ist die Bekanntheit größer geworden, auch sind einige Pressevertreter auf uns zugekommen und haben über uns berichtet. Und zu guter Letzt sind natürlich auch die Verkaufszahlen nach oben gegangen.

Habt ihr einen spannenden Tipp für angehende Gründer?

Wir geben gerne folgende 3 Tipps:

1. Auch wenn es abgedroschen klingt: „Glaubt an eure Idee und setzt sie in kleinen Schritten um“. Seid proaktiv, fangt einfach an. Baut beispielsweise günstige Prototypen aus Pappe und testet sie am Kunden. Hört genau auf das Feedback und entwickelt eure Idee basierend darauf immer weiter. Ihr werdet sehen, dass ihr ganz wertvolle Rückmeldungen bekommt. Aber denkt auch daran: Done is better than perfect 😉.

2. Geht mit einer positiven Einstellung an Dinge ran und habt keine Angst neue Wege zu gehen und auf Menschen zuzugehen. Ihr werdet sehen, dass sich mit jedem Gespräch eine neue Tür aufmacht. Die meisten Menschen sind nämlich unheimlich hilfsbereit. Wenn sich eine Tür zumacht, macht sich die nächste wieder auf.

3. Handelt werteorientiert und bleibt euch treu. Seid so, wie ihr seid. Seid authentisch, ehrlich und umgebt euch mit Menschen, die euch guttun.

Nutzt ihr KI-Tools, um euch den Arbeitsalltag zu erleichtern?

Unsere Marketing-Managerin Paulina hat einen ganz besonderen „Kumpel“: ChatGPT. Dieser hilft ihr und uns vor allem beim Generieren von Ideen und bei der Erstellung von Texten. Diesen Text hier haben wir aber selbst verfasst 😉.

KI Days
KI Hacks, Tools & Workflows
Für Teams und entscheider
17. & 18. 04. 2024 - online live event
KI Days
17. & 18. April 2024 - Online Live Event
KI Business Evolution
Artikel bewerten
Wie gefällt dir dieser Artikel?
0 aus 0 Bewertungen
MEHR ZUM THEMA
Themenseiten

DU willst deine KI-Skills aufs nächste Level heben?

WIR machen dich bereit für die Revolution
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ!

Exklusive Einblicke
Newsletter für KI-Insider
Melde dich jetzt an und werde zum Gewinner der KI-Revolution

Ja, ich möchte den Newsletter. Die Einwilligung kann jederzeit im Newsletter widerrufen werden. Datenschutzerklärung.

Über den Autor

Autorenprofil: Lea Minge

Lea Minge

Lea ist bei Gründer.de für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtet von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” ist sie eine wahre Expertin und verfolgt für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hat sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte bleiben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte. Nach Abschluss ihres Bachelors macht sie seit Oktober 2022 ihr Volontariat in der Online-Redaktion von Gründer.de.

Sitemap

schliessen
KI GOLDGRUBE
So kapitalisierst du das Billionen-Dollar-Potenzial von KI