Von Online-Supermärkten bis zu E-Rollern
Die 7 erfolgreichsten Startups aus den Niederlanden
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Schon seit einigen Jahren sprießen Startups aus den Niederlanden regelrecht aus dem Boden. Die Szene boomt und überzeugt sowohl mit einzigartigen Ideen als auch technischen Innovationen. Die Niederlande sind in den letzten Jahren zu einem der erfolgreichsten Ländern im Bereich digitale Wirtschaft geworden. Im European Innovation Scoreboard 2020 befanden sich die Niederlanden gleich hinter Schweden, Finnland und Dänemark auf dem vierten Platz. Man erkennt, unseren Niederländischen Nachbarn sind in Sachen Unternehmertum ganz vorne mit dabei.
Besonders auffällig ist jedoch auch, dass viele niederländische Startups schnell zu uns nach Deutschland rüber geschwappt sind. Deutschland bietet als Nachbarland die optimale Möglichkeit mehr Reichweite zu generieren und somit das Unternehmen zu vergrößern. Der Fokus der Unternehmen liegt hier besonders auf e-Mobilität und Informationstechnologie.
Die 7 erfolgreichsten Startups aus den Niederlanden
Das Land stellt damit optimale Voraussetzungen für Gründer und Startups. Im folgenden zeigen wir dir die erfolgreichsten Startups aus den Niederlanden. Vielleicht kommt dir der ein oder andere Name ja bekannt vor…
1. Picnic
Lebensmittel online kaufen? Mit Picnic kein Problem. Der Online Supermarkt liefert dir alle Lebensmittel kostenlos nachhause. Das einzige was du brauchst, ist dein Handy mit der Picnic App.
Das Startup wurde 2015 in den Niederlanden von den vier Unternehmern Joris Beckers, Frederik Nieuwenhuys, Michiel Muller und Bas Verheijen gegründet. Seit 2018 ist Picnic auch in Deutschland zu finden. Seitdem liefert Picnic auch in 45 Städten in NRW und expandiert stetig weiter.
Um jedem das Einkaufen zu ersparen liefert dir das Unternehmen alle Lebensmittel vor die Haustür. Dafür haben sie eine eigens umweltfreundliche Lösung entwickelt. Das niederländische Startup liefert mit kleinen Elektrofahrzeugen die Ware, zu der zuvor vom Kunden ausgewählten Lieferzeit. Dem Kunden stehen hierfür verschiedene Timeslots zur Verfügung. Die Lieferfahrzeuge wurden auf der Basis von Gabelstaplern entwickelt und laufen voll-elektrisch. Bestellt werden kann ab einem Wert von 35€. Dafür muss sich der Kunde nur über die App mit seiner vollständigen Adresse anmelden.
Seit April 2021 arbeiten rund 2.000 Mitarbeiter bei dem erfolgreiche Unternehmen. Dazu konnte Picnic seinen Umsatz von 232,7 Mio. Euro auf 470 Mio. Euro mehr als verdoppeln. Somit zählt Picnic definitiv zu den erfolgreichsten Startups aus den Niederlanden.
2. WeTransfer
Große Dateien über WhatsApp oder Mail zu verschicken klappt für gewöhnlich nicht. Auch das Hochladen in diverse Cloudspeicher wie Dropbox, Google Drive oder iCloud dauert oft länger als gewünscht. Die Lösung bringt WeTransfer.
Der niederländische Filesharing-Service wurde bereits im Jahr 2009 von von den Niederländern Ronald Hans und Bas Beerens gegründet. Jedoch gibt das Startup an, dass es erst seit 2013 profitable sei. Daher ist das Programm erst in den letzten Jahren in den Vordergrund geraten.
Für die Anwendung ist keine Desktop-Software notwendig, sondern nur ein Browser. Die Bedingung ist sehr simple gehalten. Zunächst lädt man die gewünschte Datei hoch. Anschließend hat man die Möglichkeit einen Übertragungslink zu WeTransfer zu erstellen, den man individuell versenden kann. Oder du schreibst direkt eine E-Mail mit dem Link zu den Dateien im Anhang.
Nach eigenen Angaben hat das erfolgreiche niederländische Startup 80 Millionen monatlich Nutzer aus 187 Ländern und über 200 Mitarbeiter angestellt. Des Weiteren spendet das Unternehmen rund 30 Prozent ihrer Werbefläche an Künstler und wohltätige Zwecke ihrer Wahl.
3. MessageBird
MessageBird gehört ebenfalls zu den erfolgreichsten Startups aus den Niederlanden. Der SMS- und Telekommunikationsdienstleister wurde von Robert Vis und Adriaan Mol gegründet. MessageBird ermöglicht die Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren Kunden über diverse Messenger.
Anfänglich waren ausschließlich SMS, WhatsApp und ein Chatbot über die Omnichannel Software möglich. Darüber hinaus sind mittlerweile auch Kommunikationskanäle via E-Mail, Instagram, Facebook Messanger, Telegram, Twitter und Slack hinzugekommen.
Über 700 Mitarbeiten arbeiten bei dem niederländischen Unternehmen, das im letzten Jahr auf über 3 Milliarden US-Dollar bewertet wurde. Zudem bereit sich MessageBird auf einen Börsengang vor. Investoren können entsprechend gespannt bleiben.
4. Degiro
Investieren und Geld anlegen ist zur Zeit in aller Munde. Tagesgeldkonten lohnen sich aufgrund der Niedrigzinsen nicht mehr zum Geldsparen. Daher greifen immer mehr Menschen nach Aktien, ETFs und Co.
Der Großhandelsbroker Degiro ist seit 2013 für Privatanleger aus den Niederlanden aktiv und seit 2014 auch für Deutsche Anleger zu erreichen. Degriro ermöglicht Anlegern, Tradern und Investoren das handeln mit Finanzprodukten zu sehr günstigen Gebühren.
Mittlerweile ist das niederländische Unternehmen einer der größten Online Broker in Europa und und in 18 Ländern verfügbar. Ferner schloss es sich vor einem Jahr mit dem Broker Flatex zusammen. Die flatexDEGIRO AG ist seit dem 21. Dezember 2020 im SDAX gelistet und gehört damit bereits zu den 160 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland.
5. VanMoof
Der „Tesla unter den Fahrrädern“. So bezeichnen viele Menschen die e-Bikes des niederländischen Startups VanMoof.
Das seit 2009 in Amsterdam ansässige Unternehmen wurde von den Brüdern Ties und Taco Carlier gegründet. Der Fahrradhersteller ist mittlerweile in 40 Ländern rund um den Globus vertreten und hat beispielsweise Stores in Taipei, Bangkok, New York, San Francisco oder London.
Derzeit liefert VanMoof die beiden Modelle Electrified S3 und Electrified X3 (1.998€) aus. Das elegante und minimalistische Design ist für viele der ausschlaggebende Punkt zum Kauf. In Deutschland fahren die Fahrräder mit den erlaubten 25km/h und der Akku reicht lauf Hersteller für 60 bis 150 km (je nach Fahrweise). Weitergehend lässt sich zu dem Fahrrad selbst der sogenannte „Peace of Mind Diebstahlservice“ für 3 Jahre hinzubuchen (348€). Falls dein Fahrrad gestohlen werden sollte musst du dies nur in der VanMoof App angeben und sofort machen sich die „Bike Hunter“ auf den Weg. Diese wiederum orten dein Fahrrad und versuchen es innerhalb von zwei Wochen zu dir zurück zu bringen. Sollte dies nicht der Fall sein, kriegst du dein Fahrrad mit einem gleichwertigen VanMoof ersetzt. Übrigens, wie die Bike Hunter die Fahrräder quer durch Europa suchen kannst du auf YouTube sehen.
In 2017 beschäftigte VanMoof 70 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2020 rund 80 Millionen Euro. Der Fahrradhersteller gehört damit definitiv auf die Liste der erfolgreichsten Startups aus den Niederlanden.
6. Otrium
Der Warendruck in der Textilindustrie ist immens. Daher gibt es immer häufiger Online-Outlets die Markenartikel zu günstigeren Preisen anbieten.
So auch Otrium. Das von Milan Daniels und Max Klijnstra in 2015 gegründete Startup bietet alte Kollektionen von Markenherstellern stark preisreduziert an. Was macht man mit nicht verkaufter Ware? Diese Frage brachte die Idee für die jungen Gründer aus den Niederlanden.
Doch nicht die Kundschaft profitiert von dem Outlet Store. Für die Lieferanten ist es die Möglichkeit einen online stattfindenden Outlet Store zu haben, der von jemand anderem geführt wird. Somit lassen sich Lager-Probleme und Liefer-Herausforderungen gut vermeiden.
Mittlerweile sind über 500.000 Mitglieder bei Otium registriert und mehr als 100 Marken, darunter Puma, Tommy Hilfiger und Calvin Klein vertreten. Die jungen Gründer sind eine Ebenbild für das Ideenreichtum unserer Nachbarn und gehören daher nicht ohne Grund zu den erfolgreichsten Startups der Niederlande.
7. felyx
E-Mobilität steht derzeit sehr hoch im Kurs. Doch trotzdem sind unsere Städte von Luftverschmutzungen, Staus und Parkplatzproblemen belastet. Aus diesem Grund bietet felyx ein individuelles öffentliches Transportangebot mit emissionsfreien Elektrorollern an.
Maarten Poot und Quinten Selhorst bieten mit felyx eine innovative und nachhaltige Möglichkeit, um schnell von A nach B zu kommen. Das gemeinsam nutzbare Mobilitätskonzept erlaubt bei den Transportmöglichkeiten flexibel zu sein und eignet sich perfekt für die Großstadt.
Die Fahrt der grünen E-Roller wird pro Minute bspw. über PayPal bezahlt. Dafür ist auch keine Anmeldung oder Startgebühr notwendig. Außerdem stehen in den eingebundenen Städten immer genug E-Roller zu Verfügung. Hier in Deutschland findest du die Roller bisher in Hamburg, Berlin und Düsseldorf.
Ein Pluspunkt des E-Roller Sharing Dienstes ist die leichte Bedienung. Zunächst sucht man über die felyx-App den nächstgelegenen E-Roller und reserviert ihn. Anschließend aktivierst du den Roller und kannst innerhalb des felyx-Servicegebiets hin und her fahren. Wenn du an der Ziel Destination angekommen bist, parkst du den Roller einfach an einer geeigneten Stelle und deaktivierst ihn über die App. Nach der Fahrt lassen sich alle wichtigen Details wie beispielsweise die Rechnung in der App anzeigen. Derzeit sind Fahrten in Deutschland ab 0,27 Euro möglich. Dazu belaufen sich die Parkkosten auf 0,13 Euro pro Minute.
Das erfolgreiche niederländische Startup gibt an, dass alle emissionsfreien E-Roller mit mit Ökostrom betrieben werden. Darüber hinaus werde auch der Batteriewechsel komplett mit Ökostrom ermöglich. Im Vergleich zum Autofahren spare man 193 Gramm CO2 pro Kilometer so Felyx.
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Über den Autor
Luisa Färber
Luisa macht seit Februar 2022 ihr Volontariat in der Online-Redaktion von Gründer.de. Hier ist sie immer auf der Suche nach den neusten Startups mit bahnbrechenden Ideen und spannenden Businessmodellen. Ob Nachhaltigkeit, Food oder FinTech – Luisa recherchiert und schreibt über die Unternehmen von morgen! Außerdem ist sie mitverantwortlich für unsere Kooperationen und bringt Gründer.de auch als Marke voran. Ursprünglich kommt sie aus einem kleinen Dorf in Oberfranken und entschied sich nach dem Abitur für ein Studium der Angewandten Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Ilmenau in Thüringen. Nach ihrem Bachelor, in dem sie ihre Leidenschaft für die redaktionelle Arbeit entdeckte, hat es sie nun nach Köln und in die Redaktion von Gründer.de verschlagen.