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moinAI: Wie eine innovative Idee den KI-Chatbot-Markt eroberte.

Von der Travel-App zum innovativen KI-Chatbot – moinAI erzählt seine Geschichte

Unerfahren und unbekannt – das sind keine Attribute, die das Gründen vereinfachen, sie machen es jedoch auch nicht unmöglich. Wenn Skills, Anpassungsfähigkeit, Motivation und Mut vorhanden sind, kann es funktionieren, auch auf ungewöhnlichen Wegen. Das zeigt jedenfalls die Geschichte von moinAI. Erfahre, wie aus der Reiseapp knowhere ein KI-Chatbot wurde, der mittlerweile von über 100 Unternehmen eingesetzt wird und 2 Millionen ARR umsetzt.

Gestartet hat das Unternehmen, die knowhere GmbH, im Jahr 2015. Damals noch mit einem ganz anderen Produkt als der heutige KI-Chatbot: Einer Reiseapp, praktisch das Tinder für den Reisemarkt, namens knowhere. Auf Basis von Machine Learning sollte die App in der Lage sein, ihren Nutzern das individuell perfekte Urlaubsziel vorzuschlagen. Die Idee dahinter beschreibt Robert Weber (CMO und Co-Founder) so: “Wir wollten damals verreisen. Um neue Orte zu finden, gab es jedoch keine Inspirationsquellen, abgesehen von Travel-Deal-Seiten, die einem Orte basierend auf Preisen vorschlagen. Da fehlte uns die persönliche Note. Also das, was man als individuelle Person wirklich mag und braucht im Urlaub oder beim Reisen. Um das abzudecken, haben wir knowhere gebaut. Das Feedback, das wir bekommen haben, war konstant positiv. Auch erste Prototypen haben viel Spaß gemacht und gut funktioniert.”

Vom Reiseapp-Prototypen zum Chatbot-Business

Mit der Idee, einem Prototyp und einer kleinen finanziellen Runde aus Freunden und Verwandten nahm das Gründerteam bestehend aus Robert Weber, Florian Nommensen, Patrick Zimmermann, Sebastian Schmitt und Markus Bröcker an mehreren Pitches Teil – von denen viele gewonnen wurden. Die nächste Station war der Accelerator SpinLab in Leipzig. Hier konnten wertvolle Insights generiert und ein Businessplan entwickelt werden. Die Gründer hatten direkten Kontakt zu Investoren und konnten ihr Pitch-Deck optimieren. Trotzdem: Mit jedem Tag schwanden die finanziellen Reserven. Zudem war es schwierig, Business Angels und Investoren zu überzeugen – der Proof of Concept stand noch aus, ein
Produkt wie das “Tinder fürs Reisen” existierte bislang nicht und dass das Gründungsteam in
der Szene eher unbekannt war, war natürlich ebenso kein Vorteil.

Um sich finanziell über Wasser zu halten, übernahm das Gründerteam mehr und mehr Agenturarbeiten. Sprich: Es wurden Websites für Unternehmen entwickelt und ab 2016 im Einklang des aufkommenden Chatbot-Hypes auch Chatbot-Projekte umgesetzt. Ganz fern war dies nicht von der Ursprungsidee, schließlich hatte das Gründerteam bereits die Reiseapp knowhere im Facebook-Messenger als KI-Chatbot aufgebaut, um so Entwicklungskosten zu sparen und mehr Reichweite zu generieren. Es lag also nicht fern, auch für andere Unternehmen KI-Chatbots im Facebook-Messenger umzusetzen. Mit der Zeit zeigte sich, dass dies ein lukratives Geschäft war, wie Robert Weber beschreibt: “Der Hype um Chatbots war, mit dem Release der Möglichkeit, diese in den Facebook Messenger zu integrieren, riesig! Mehr zufällig als geplant wurde dies zu einer Kernkompetenz von uns: Wir gründeten das Hamburger Chatbot-Meetup, gaben in ganz Deutschland Seminare zu dem Thema und haben viel mit großen Digital-Agenturen zusammengearbeitet, um Chatbot-Projekte für bekannte Brands umzusetzen, beispielsweise Media Markt oder Jägermeister”.

Ein offizieller Pivot und die Entscheidungen des Gründerteams

Die stetigen Arbeiten und Erfolge mit Chatbot-Projekten nahmen immer mehr Zeit in Anspruch – und schütteten dringend benötigtes Geld aus. Innerhalb weniger Monate wurde knowhere zu einer der ersten Adressen, wenn es um die erfolgreiche Umsetzung von Chatbot-Projekten ging. Was dabei in den Hintergrund geriet: die eigentliche Idee der Reiseapp. Schweren Herzens wurde das fast Unumgängliche erkannt, es war Zeit für einen Drehpunkt. Voller Fokus auf Chatbots – kein Fokus mehr auf die Reiseapp. Oder um es in Robert Webers Worten zu sagen: “Während das Chatbot-Geschäft florierte, mussten wir zugeben, dass unsere eigentliche Idee nicht mehr werden würde, als ein Ordner in unserer Dropbox. Wir haben knowhere gegründet, weil wir alle fest daran geglaubt haben. Aber ohne vollen Fokus darauf, macht es keinen Sinn. Entscheidungen dieser Art sind nicht einfach, aber sie müssen zum Wohl des Unternehmens getroffen werden.” Ein solcher Drehpunkt, oder auch Pivot, wird zudem nicht immer von allen getragen. So verließen zwei der Gründungsmitglieder das Unternehmen, während ein neues Board Member mit an Bord kam: Frederik Schröder, heutiger Co-Geschäftsführer und Leiter des Sales-Teams, der als Gründer einer Conversational-Marketing-Agentur mit Fokus auf den Facebook-Messenger relevante Erfahrungen mitbrachte.

Gemeinsam mit ihm ging das damalige Gründerteam an den Start für eine zweite Geschäftsidee: KI-Chatbots für die Kundenkommunikation von Unternehmen. Dass das funktionierte, hatte das Unternehmen bereits mit diversen Projekten bewiesen. Und obwohl die ursprüngliche Idee der Reiseapp offiziell ad acta gelegt worden war, waren die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dieser Zeit entscheidend für die Entwicklung von moinAI. Das Gründerteam hatte bereits frühzeitig Einblicke in die Chatbot-Ökonomie und konnte ihre Vision einer KI-Chatbot-Lösung konkretisieren. Was für Robert Weber zudem unersetzlich bleibt, an einem solchen Drehpunkt: “Die Entscheidung muss von allen gemeinsam getroffen und dann auch getragen werden, um das ordentlich durchzuführen, braucht es einen transparenten,
verständnisvollen und respektvollen Umgang miteinander.” Zudem, so betont er, solle ein Pivot bzw. die Änderung des Geschäftsmodells und des Produkts nicht einfach entstehen, weil man gerade mal Lust auf etwas Neues oder Anderes habe. Das Besinnen auf die Kernkompetenzen und die Trendbeobachtung des Marktes seien unerlässlich.

Vom individuellen Lösungsansatz zur Herausforderung des Skalierens

Und so lief auch 2018 die Spezialisierung als Chatbot-Agentur, immer noch unter dem Namen knowhere, weiter. Mittlerweile waren die Gründer jedoch nicht nur von der Idee der Reiseapp abgekommen – auch der Wunsch, Investoren zu finden, wurde weniger dringlich. Während die Gründer in der Anfangszeit ein Investment als einzige Chance sahen, skalieren zu können, wurde nun klarer, dass die Gründer nicht von Investoren-KPIs getrieben werden wollten. Wenn man jedoch nicht abhängig von Investoren ist, wovon dann? Kurz gesagt: von Erfolg. Die einzige Möglichkeit für das Unternehmen, erfolgreich zu sein, zu wachsen und zu skalieren, war der Erfolg der Kunden.

Sowohl der Erfolg als auch das Wachstum des Unternehmens stiegen kontinuierlich. Trotzdem kristallisierte sich ein Problem heraus. knowhere war vornehmlich als Chatbot-Agentur tätig, kreierte also vor allem individuelle Lösungen für einzelne Kunden. Dies ist nicht nur sehr arbeitsaufwändig, sondern lässt Insellösungen entstehen, die für eine bestimmte Firma einmal gebaut werden, jedoch für keine anderen Use-Cases genutzt werden können. Gerade bei solch kundenspezifischen Wünschen stimmte das Return-on-Investment oftmals nicht. Ein festes “Chatbot-Produkt” musste her. Ein Produkt, das Unternehmen als Software-as-a-Service-Lösung nutzen können, das jedoch nicht für jedes Unternehmen neu gebaut werden muss – moinAI war geboren. Weg von Insellösungen, hin zu einer KI-Chatbot-Lösung, die von Unternehmen verschiedenster Branchen in der Kundenkommunikation eingesetzt werden kann. Und welcher Name passt da besser als einer, der die Herkunft des Unternehmens (Hamburg) und das Kernthema (AI), für das es steht, repräsentiert?

Komplexe KI-Technologie – wie sollen Unternehmen das nutzen und warum?

Nun ein kurzer technischer Exkurs sowie die Klärung der Frage, warum Unternehmen
überhaupt KI-Chatbots einsetzen. Ziel von moinAI ist es u. a., Unternehmen komplexe KI-Technologie zu bieten, die jedoch sehr einfach zu nutzen ist. Um zu ermöglichen, dass die Unternehmen, die den Chatbot einsetzen, diesen selbständig nutzen, einrichten und optimieren können, besteht moinAI im Wesentlichen aus drei Teilen: Widget, Hub und KI.

  • Das Hub ermöglicht den Unternehmen, benutzerfreundlich die Inhalte des Chatbots zu hinterlegen, Anpassungen vorzunehmen sowie Insights und vielfältige Analysen einzusehen. Es fungiert als eine Art Cockpit – hier sind alle wichtigen Auswertungen, KPIs zu finden.
  • Das Chat-Widget wird auf den Websites des jeweiligen Unternehmens platziert und ist UX-optimiert. Es bietet die Möglichkeit, multimediale Inhalte wie Links, Slides, Bilder und Videos auszuspielen. Zudem ist das Design anpassbar, sodass sich das Chat-Fenster nahtlos und CI-konform in die Website einfügen kann.
  • Die KI-Komponente, die eigens für moinAI entwickelt wurde, ist der Kopf und das Herzstück der Lösung. Sie erkennt komplexe Anfragen, versteht diese und weist ihnen die richtigen Antworten zu. Somit ermöglicht die maßgeschneiderte KI-Technologie von moinAI den Einsatz komplexer KI, ohne dass dafür Coding- oder IT-Skills erforderlich sind.

Und warum setzen Unternehmen auf KI-Chatbots?

Inzwischen setzen Unternehmen aus den verschiedensten Branchen einen KI-Chatbot ein, die
Ziele unterscheiden sich dabei, trotzdem kristallisieren sich zumeist drei Use-Cases heraus: der Einsatz im Kundenservice, Marketing oder Sales. Am bekanntesten ist wohl der Einsatz eines KI-Chatbots im Kundenservice. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand:

  • Senkung des Supportvolumens
  • 24/7-Anlaufstelle für (potenzielle) Kunden
  • Entlastung des Service-Teams
  • Einsparen von Kosten und Ressourcen
  • Gesteigerte Kundenzufriedenheit

Aber auch im Marketing und Sales sind KI-Chatbots eine großartige Unterstützung. Sie ebnen den Weg und machen aus passiven Beobachtern aktive Website-Besucher und sorgen so dafür, dass Nutzer einfacher und schneller in Kontakt mit dem Unternehmen treten können – und beispielsweise eine Produktberatung innerhalb weniger Minuten erhalten. Gleichzeitig sind KI-Chatbots dazu in der Lage, automatisiert Informationen abzufragen, sodass Leads erfasst werden können. Und auch die User-Experience wird optimiert, schließlich fallen ein lästiges Durchsuchen der FAQs oder das langwierige Ausfüllen eines Kontaktformulars weg.

moinAI – wie ist der Stand heute?

Mit der KI-Chatbot-Lösung moinAI ist das Unternehmen, was übrigens immer noch knowhere heißt, nun seit mehreren Jahren unterwegs. Und das sehr erfolgreich. Mittlerweile setzen über 100 Unternehmen die Chatbot-Lösung in Deutschland oder sogar international ein. Dazu zählen beispielsweise Velux, American Express, DER SPIEGEL, FAZ, Geberit oder Fressnapf. Die Branchen sind verschieden, doch was all diese Unternehmen gemeinsam haben, ist der Drang nach mehr Automatisierung und Skalierbarkeit – was mit moinAI sehr schnell erreicht werden kann. Dabei hat sich moinAI zu einer der relevantesten Lösungen am Markt etabliert. Kaum ein anderes deutsches Unternehmen hält sich bereits so lange und erfolgreich in der Chatbot-Branche.

Wer sich indessen denkt, dass die Arbeit für die Reiseapp scheinbar umsonst war, hat weit gefehlt: Die intelligenten Ansätze, die bereits für knowhere entwickelt wurden, wurden aus der Schublade bzw. der Dropbox “gekramt” und auf neue Problemstellungen adaptiert. Beispielsweise auf das eigens entwickelte NLP-System.

Was zeigt dir die Geschichte von moinAI?

Es zeigt, dass die Bedeutung von Anpassungsfähigkeit und Offenheit für neue Möglichkeiten im Startup-Umfeld groß ist. Ein gewisses Trendgespür sowie die Fähigkeit, Probleme pragmatisch zu lösen und Ideen schnell umzusetzen, sind wichtige Voraussetzungen. Robert Weber beschreibt es so: “Ein ‘geht nicht’ gibt es bei uns nicht. Wir sind sehr hartnäckig darin, Lösungen für relevante Herausforderungen zu finden.” Dass sich das bezahlt macht, erkennt man leicht anhand dieser Zahlen:

  • Von 4 zu 30 Mitarbeitern innerhalb von 7 Jahren
  • Vom Reise-Start-Up zum Chatbot-Unternehmen mit 2 Mio. ARR (Annual Recurring
    Revenue / jährlich wiederkehrende Einnahmen auf Basis von Abonnements)
  • Mittlerweile über 100 Unternehmen, die moinAI erfolgreich einsetzen, darunter
    DER SPIEGEL, Velux, American Express, Fressnapf, FAZ und viele weitere
  • Eine 4-Tage-Woche bei vollem Gehalt für alle Festangestellten

Und das alles ohne Investoren.

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