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Darum ist finanzielle Bildung essenziell

Kai Schlachter: „Gute Investitionen werden strategisch geplant.“

Kai Schlachter kennt sich in Sachen Finanzen aus. Der studierte Ökonom lehrt seit 2016 an der Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld in den Themenbereichen Corporate Finance, BWL, Investition/Finanzierung, Technical Accounting, Rechnungslegung und Kostenrechnung. Als junger Dozent ist er u.a. auch an Universitäten in China und Dubai unterwegs. Im Interview zum Finanzkongress spricht er darüber, warum wir alle mehr Wert auf finanzielle Bildung legen sollten und woran er erkennt, dass jemand Ahnung im Bereich Investieren hat.

Wie definierst du finanzielle Unabhängigkeit?

Für mich ist die finanzielle Unabhängigkeit dann gegeben, wenn man als Einzelperson, Paar und Familie über die finanziellen Ressourcen verfügt, die den monatlichen Lebensstil ohne Einschränkungen decken, und dies passiv erfolgt. Passiv bedeutet, aus Investitionen in verschiedene Asset-Klassen wie z. B. Immobilien, Aktien etc. sowie aus Vermögenswerten, Beteiligungen und anderen Anlagemöglichkeiten. 

Idealerweise strukturiert man dies in drei Stufen:

  1. die kurzfristige Gefahrenabwehr (zur Deckung von Ausgabeschocks),
  2. die Basisversorgung (das alltägliche Leben), 
  3. die Träume (der individuelle Lifestyle). 

Immobilien sind da eine hervorragende Assetklasse, keine Spekulation, sondern eine echte Investition. Viele beklagen sich über das hohe Zinsniveau (August 2023), aber das ist nur eine Variable in der Gleichung, die wir mit unseren Projekten nicht als Herausforderung sehen. Wohnen ist ein Grundbedürfnis, der Staat kann diese Aufgabe nicht alleine bewerkstelligen und will das auch nicht. Gerade jetzt entstehen neue Chancen und Märkte, dieses Momentum möchte ich mit zukunftsorientierten Menschen teilen.

Finanzkongress

Wie erlebst du als langjähriger Dozent für Bereiche wie Corporate Finance und Investition/Finanzierung das Interesse an der Finanzwelt bei Studierenden?

Erfahrungsgemäß haben weniger als 5 % der mir bekannten Studierenden einen strukturierten Überblick darüber, wo das Geld herkommt und wo das Geld hingeht. Gerade hier möchte ich die Bedeutung einer nachvollziehbaren Haushaltsplanung hervorheben. Die Studierenden haben eine sehr gute Möglichkeit, mit einer einfachen Haushaltstabelle zu beginnen. Der Hauptgrund für Insolvenzen bei Unternehmen und Privathaushalten ist das Austrocknen der Liquidität. Ich würde mir wünschen, dass die Verantwortung und der richtige Umgang mit “Geld” noch sehr viel stärker im täglichen Leben an Bedeutung gewinnt und darüber gesprochen wird. 

Innovation und Fortschritt einer Gesellschaft setzt voraus, dass wir das Kapital (damit ist Eigenkapital und Fremdkapital gemeint) gezielt einsetzen und die anstehende Transformation unserer Gesellschaft damit auch nachhaltig finanzieren. Das zieht sich über alle Branchen und Industrien hinweg und schließt für mich den technologischen Altbestand von Immobilien mit ein. Bis auf wenige Ausnahmen, sind alle erfolgreichen Unternehmen (z. B. Apple, Porsche, Tesla u. v. m.) zu Beginn mit Kapital ausgestattet worden. Das ist auch i. d. R. bei KMUs nicht anders.

Kapital ist zunächst ein neutrales Mittel, weder gut noch schlecht. Eine Wirtschaft besteht nicht nur aus Unternehmen. Es liegt an den Trägern der Wirtschaft (Unternehmen, Privathaushalte, NGOs und Staat) gleichermaßen, was wir mit und aus dem Kapitaleinsatz machen. Somit hat auch jede einzelne Person eine wichtige Rolle und darf sich dieser Verantwortung nicht entziehen. 

Eine Frage: Was würde passieren, wenn nur bereits vermögende Personen Geld bekämen und alle anderen ausgeschlossen wären? Damit würden wir u. a. entgegen der “Sustainable Development Goals” (SDGs) handeln und die Armut in unserem Land verstärken.

Unternehmen und Privathaushalte leihen sich Geld, das sie heute (noch) nicht haben, um in die Zukunft zu investieren, sich ein Haus zu kaufen, neue Projekte zu starten, Arbeitsplätze zu schaffen, eine Weiterbildung zu machen und Innovationen zu fördern bzw. in diese zu investieren, usw. All diese Aktivitäten fördern die Innovation, den Wohlstand und stärken die Wirtschaft einer Nation. 

Doch alleine mit der Möglichkeit, sich Geld zu leihen, ist es nicht getan. Wir müssen auch stärker in die Finanzbildung investieren, damit der richtige Umgang gelernt und das Know-how vermittelt wird. Neben den Vorteilen, die gerne hervorgehoben werden, gibt es immer auch Nachteile, die man im Zusammenhang transparent adressieren muss. Ein Skalpell in der Hand eines Chirugen bewirkt Wunder, in der Hand eines Ahnungslosen ist es ein enormes Risiko. Chirug wird man auch nicht über Nacht.

Welche Fehler machen die meisten Menschen in Sachen Finanzen?

Finanzielle Entscheidungen aus dem Bauch heraus, ohne einen Überblick über die tatsächlichen Zahlen, Daten, Fakten zu haben, ggf. noch mit der Erwartungshaltung, schnell reich zu werden, sprichwörtlich jedem Hype zu folgen – das ist gefährlich. Manche Anlageprodukte sind rentabel, manche ziehen einem sprichwörtlich das Geld aus der Tasche und machen arm. Wer das eine von dem anderen unterscheiden kann, hat einen klaren Vorteil. 

Gute Investitionen werden durchdacht, geplant und beziehen (Markt-)Zyklen respektive die Möglichkeit einer Krise mit ein. Das hat bei Immobilien in Deutschland in der Vergangenheit ganz gut funktioniert und so sehe ich auch weiterhin die Zukunft mit Immobilien – unter veränderten Bedingungen – als große Chance. Setzt voraus, dass man die finanziellen, strukturellen, technischen, sozialen und steuerlichen Aspekte inkludiert und das bedeutet Wertschöpfung. 

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Woran erkennst du, ob jemand sich im Umgang mit Geld bereits gut auskennt?

Vereinfacht: Die Person kann mir direkt sagen, ob im zurückliegenden Monat mehr Geld eingenommen oder mehr Geld ausgegeben wurde und hat natürlich auch die Zahlen für das gesamte Jahr im Blick. Für den diesjährigen Finanzkongress biete ich gerne einen persönlichen “Financial-Kickoff” an und prüfe im direkten Gespräch mit der Person, wo sie gerade steht. 

Welchen Tipp kannst du uns verraten, um sich auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit besser aufzustellen?

Finanzielle Freiheit entsteht, wenn ich das Geld behalte, nicht alles für unnötigen Konsum ausgebe und gezielt investiere, z. B. in energetisch optimierte und sanierte Objekte, die für Kapitalanleger verständlich, zukunftsfähig und kalkulierbar sind. So plane, strukturiere und steuere ich alle Projekte, transparent und nachvollziehbar für unsere Stakeholder (insb. Banken, Mieter, Verwaltungen, Handwerker, Steuerberater, Architekt, Energieberater, Kommunen). 

Wir leisten mit unseren Projekten einen Mehrwert für unsere Umwelt, stärken die Innovation und den Fortschritt, stabilisieren Arbeitsplätze und schaffen einen bezahlbaren Wohnraum (The 4 P´s: Planet, People, Participation, Profit).

Wir erleben gerade eine Renaissance bei der großen Anzahl an ineffizienten Bestandsimmobilien. Wer diese Chance nutzt, der macht einen großen Schritt in die richtige Richtung – zur finanziellen Unabhängigkeit. Wer daran teilhaben will, der kann sich gerne als Kapitalanleger, Investor oder Netzwerkpartner melden. Für Kapitalanleger und Investoren haben wir derzeit noch Investorengespräche geblockt, so können wir gemeinsam prüfen, ob und welche Objekte passend sind.

Finanzkongress
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Über den Autor

Autorenprofil: Andreas Fricke

Andreas Fricke

Andreas war von März 2022 bis Februar 2024 in der Redaktion von Gründer.de. Hier verantwortete er die Bereiche Franchise- und Gründer-Verzeichnis, außerdem arbeitet er regelmäßig an neuen Büchern und eBooks auf unserem Portal. Zuvor hat er 5 Jahre lang in einer Online-Marketing-Agentur für verschiedenste Branchen Texte geschrieben. Sein textliches Know-how zieht er aus seinem Studium im Bereich Journalismus & Unternehmenskommunikation.

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