Zwei Branchenkenner packen aus
Experten-Tipps aus erster Hand zu Print on Demand


Print on Demand: Das Geschäftsmodell ohne eigene Waren
Inhaltsverzeichnis
- Markus, wie ist die Idee entstanden, ein Print on Demand Business hochzuziehen?
- Wie hast du deine Nische gefunden?
- Mit welchem Print on Demand Anbieter arbeitet ihr zusammen?
- Welche Tipps kannst du für ein gutes Marketing geben?
- Mit welchen Produkten habt ihr den größten Erfolg?
- Welche Fehler habt ihr gemacht, die andere vermeiden können?
- Wie hebst ihr euch von euren Wettbewerbern im Print-on-Demand Business ab?
- Welche Print on Demand Tipps kannst du Menschen geben, die ganz am Anfang stehen?
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- Markus, wie ist die Idee entstanden, ein Print on Demand Business hochzuziehen?
- Wie hast du deine Nische gefunden?
- Mit welchem Print on Demand Anbieter arbeitet ihr zusammen?
- Welche Tipps kannst du für ein gutes Marketing geben?
- Mit welchen Produkten habt ihr den größten Erfolg?
- Welche Fehler habt ihr gemacht, die andere vermeiden können?
- Wie hebst ihr euch von euren Wettbewerbern im Print-on-Demand Business ab?
- Welche Print on Demand Tipps kannst du Menschen geben, die ganz am Anfang stehen?
Noch nie gab es so viele Möglichkeiten wie heute, um sich im Internet selbständig zu machen. Zahlreiche Geschäftsmodelle basieren dabei auf der Zusammenarbeit zwischen Onlineshops und externen Anbietern. Eins davon ist „Print on Demand“, zu deutsch: Druck auf Abruf, mit dem auch Markus Uehleke und Alexander Sel erfolgreich geworden sind. Als Branchenkenner geben sie in diesem Interview Print on Demand Tipps aus erster Hand.
Markus, wie ist die Idee entstanden, ein Print on Demand Business hochzuziehen?
Im Jahr 2016 fiel mir in meinem Facebook Feed auf, dass mir sehr häufig Werbeanzeigen mit sehr spezifischen, also auf meine persönlichen Interessen zugeschnittenen, T-Shirts angezeigt werden. Ich arbeitete damals in einer Online-Marketing Agentur und war verantwortlich für die Werbeplatzierung von Kunden auf den Meta Plattformen. Daher war mir klar, dass hier gerade etwas stattfindet, das durchaus profitabel zu sein scheint. Ansonsten hätte es nicht diese starke Häufung von Anzeigen gegeben, die teilweise mit sehr abenteuerlich gestalteten Webshops verbunden waren.
Nach einer kurzen Suche kam ich also auf das übergreifende Geschäftsfeld des Print on Demand (PoD) und habe auch gleich meinen ersten Fehler gemacht: ich habe mir den billigsten Anbieter herausgesucht, der angeblich auch sämtliche Endkundenkommunikation für mich übernimmt. Das war im Nachhinein betrachtet ein absolutes Desaster. Kurze Zeit später habe ich mich dann mit meinem jetzigen Geschäftspartner Alexander Sel zusammengetan und zusammen haben wir einen Shop gegründet und die Aufgaben untereinander aufgeteilt. Seitdem sind wir gleichberechtigte Partner; jeder bringt seine Stärken ein und damit sind wir sehr erfolgreich.
Wie hast du deine Nische gefunden?
Da ich einen Magister-Abschluss in Philosophie habe, dachte ich mir kurzerhand: “Nun, dann sehen wir mal, ob das wirklich brotlose Kunst sein muss, was ich 6 Jahre lang studiert habe”. Es gab und gibt keinen vergleichbaren Mitbewerber in dieser Nische, sodass vieles angenehm für uns verlief. Grundsätzlich ist eine Nische erfolgversprechend, in der man selbst ein Expertenwissen hat oder willens ist, sich ein solches anzulesen.
Gleichzeitig muss gesagt werden, dass man von gewissen Themen lieber die Finger lassen sollte. Es gibt einerseits viele geschützte Themen so wie Fußball, andererseits auch Nischen, die von “Platzhirschen” verteidigt werden. Das kann sowas wie “Angeln” sein oder auch lokale Themen wie “Bayern” und alles was dazu gehört. Andere Nischen wiederum werden so schnell kopiert und sind entsprechend in etlichen Variationen verfügbar, dass es sich kaum lohnt, hier auch noch mitzumischen. Ich denke spontan an Natur, Wandern, Campen, Sternzeichen oder “lustige” Trinksprüche.
Mit welchem Print on Demand Anbieter arbeitet ihr zusammen?
Wir sind 2019 zu Printful gewechselt. Der ist teurer im Vergleich zu anderen Anbietern, liefert dafür aber die entsprechende Qualität. Die kannst du ablesen, etwa an unserer 4.8 Sterne Bewertung auf Trustpilot. Das hat aber auch etwas damit zu tun, dass wir den Kundenservice als Geschäftsinhaber selbst gestalten und mit maximaler Kulanz arbeiten. Die Kunden feiern es!
Printful kann außerdem von mehreren Standorten auf der ganzen Welt liefern, was lange Lieferwege und Zollgebühren unwahrscheinlicher macht. So bieten wir unsere Waren auch weltweit an. Das weltweite Angebot ist aber durchaus ein technischer Aufwand im Webshop – man denke nur an Übersetzungen und Währungen. Auch steuerlich sollte man wissen, was man hier tut und welche Pflichten das triggert. Ein häufiges Missverständnis ist nämlich, dass der Print on Demand Anbieter in irgendeiner Weise verantwortlich ist. Nach deutschem Recht ist das jedoch nicht so, denn hier ist der Shop-Betreiber derjenige, der die Waren in Umlauf bringt und damit impressumspflichtig ist mit allem, was dazu gehört.
Weiterhin kann Printful auch Warehousing anbieten und sich um Retouren kümmern, die ja bekanntlich ein nicht zu unterschätzender Aufwand in der Modebranche sind. Und zu guter Letzt bietet Printful dir die Möglichkeit, deine Produkte mit einem eigenen Branding zu versehen und kleine Goodies mit an die Kunden zu versenden, die nicht mal von Printful stammen. Das ist unschlagbar, wenn du eine eigene Marke aufbauen willst.
Welche Tipps kannst du für ein gutes Marketing geben?
Heutzutage sieht man fast keine bezahlte Werbung mehr auf Social Media für Print on Demand Produkte. Die Goldgräberstimmung endete spätestens 2018 und jeder, der bis dato noch keine Marke aufgebaut hatte, wird es deutlich schwerer haben als noch vor dieser Zeit. Die Möglichkeiten der bezahlten Werbung auf Social Media sind zwar nicht verschwunden, aber dennoch massiv eingeschränkt worden, z.B. durch konkrete Targeting Möglichkeiten, aber auch technisch, also durch die Tracking-Möglichkeiten, die mit der DSGVO einhergehen.
Wir sind deshalb mittlerweile „zurück“ beim klassischen E-Mail-Marketing, das stark Profit getrieben ist und in diesem Sinne unser Best Practice Beispiel ist. Wir versenden jedoch keine reinen – stink langweiligen – Werbe-E-Mails, sondern haben stattdessen das Format des “Memesletter” erfunden. Darin stellen wir ein Internet Meme zum Thema Philosophie vor, erklären und diskutieren es. Die Antworten unserer Kunden nehmen wir direkt per E-Mail und auf Instagram entgegen und haben dadurch einen guten Draht und regelmäßigen Austausch mit unserer Community.
Mit welchen Produkten habt ihr den größten Erfolg?
Das meistverkaufte Produkt ist mit Abstand das schwarze Unisex T-Shirt. Gerade sind wir dabei, das gesamte Sortiment auf nachhaltige, zertifizierte Produkte umzustellen. Kürzlich konnten wir den Eco Hoodie launchen, der ebenfalls auf große Nachfrage trifft.
Welche Fehler habt ihr gemacht, die andere vermeiden können?
Im E-Commerce passiert ja quasi ständig etwas, das man als Händler mitbekommen sollte. Deswegen waren einige Probleme nur mit Kreativität oder Fortbildungen zu lösen, wie zum Beispiel die OSS Regelung zur Umsatzsteuerabführung in die EU-Staaten, den Brexit oder das neuere Verpackungsgesetz.
Probleme gab es mal mit unzulässigen Höchstgrößen für Produkte, die wir über das Printful Warehouse in den USA verkauft haben. Erst während der Bewerbung und des Verkaufs wurde klar, dass Printful wesentlich mehr Liefergebühren verlangen muss als vorher angenommen. Letzten Endes kam es dann zu sehr vielen Fehl-Lieferungen, Retouren und Rückerstattungen unsererseits an die Kunden. Am Ende wollte Printful die Schilder überhaupt nicht mehr ausliefern und wir mussten den Bestand an einen anderen Dienstleister weitergeben lassen. Dies war alles mit Kosten und enormen Zeitaufwand verbunden. Schließlich war das Produkt zeitlich durch die Wahl limitiert. Nach der Wahl konnten wir keine Schilder mehr verkaufen und saßen auf einer nicht unerheblichen Menge Schilder fest.
Wie hebst ihr euch von euren Wettbewerbern im Print-on-Demand Business ab?
Wir bieten weit mehr als nur Produkte und werben auch nur indirekt für unsere Produkte. Unser Ansatz ist viel mehr zu unterhalten und neue Formate zu nutzen, um philosophische Themen zu erklären und mit unserer Community zu diskutieren. Ich denke, die meisten Verkäufe kommen als Dank für dieses Angebot zustande. Wir könnten auch einfach ein Patreon einrichten, aber dann hätten wir natürlich nicht nebenbei noch eine Marke aufgebaut, sondern lediglich eine Community.
Welche Print on Demand Tipps kannst du Menschen geben, die ganz am Anfang stehen?
Am besten ist es, nicht mit einem eigenen Shop zu starten, sondern verschiedene Nischen erst einmal „unverbindlich“ zu testen. Damit meine ich, Designs bei Anbietern ohne eigenen Shop hochzuladen, um überhaupt zu sehen, ob die Ideen, Designs und die Nische überhaupt etwas verkaufen. Ein Upload ist empfehlenswert bei Spreadshirt, Redbubble (Achtung Steuerpflichten undurchsichtig!) oder dem hauseigenen PoD Angebot von Amazon (Merch by Amazon, nur nach erfolgreicher Registrierung). Wichtig ist auch, Markenrechte unbedingt zu beachten. Eine Mitgliedschaft beim Händlerbund ist hier empfehlenswert, um Risiken abzufedern.
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Über den Autor
Selim Esmen
Affiliate Marketing, Dropshipping oder die neuesten Anlage-Trends – in den Texten von Selim erfahren unsere Leser, wie sie ein Nebeneinkommen aufbauen oder ihr Erspartes vermehren können. Dafür beschäftigt er sich täglich mit den aktuellen Geschehnissen aus der Wirtschaft. Seine Expertise umfasst dabei auch alles rund um Aktien und Kryptowährungen. Der gebürtige Bonner ist insbesondere engagiert, sein Wissen über das dezentrale Finanzwesen und die dahinterliegende Blockchain-Technologie auszubauen. Sein größter Anspruch: Selbst die schwierigsten Finanzthemen für unsere Leser leicht verständlich aufzubereiten.
Bei Gründer.de an Bord ist Selim seit Oktober 2022. In seiner Rolle als Kooperations- und Partnermanager steht er allen Interessenten als Ansprechpartner zu Verfügung, die eine Präsenz auf unserem Portal anstreben. Zuvor studierte er Media and Marketing Management (B.A.) an der Rheinischen Fachhochschule in Köln.