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Mehr Möglichkeiten mit KI

Gründer-Geheimnis Wear Your Imagination: Kleidung nach deinen Wünschen dank KI

Mit KI ist so einiges möglich. Viele Dinge, die außerhalb unserer bisherigen Möglichkeiten lagen, sind jetzt machbar. Die Gründer von Wear Your Imagination setzen mit KI auf vollkommen personalisierte Mode. Das gab es bisher noch nie. Wie sie das machen, erfährst du im Interview.

Du hast keine Lust mehr auf unpersönliche Massenproduktion aus der Modeindustrie? Dann geht es dir wie Matthias und Stefan, den Gründern von Wear Your Imagination. Die beiden kommen aus Südtirol und haben im letzten Jahr ein eigenes Unternehmen aufgebaut. Stefan ist 23 Jahre alt, studiert Humanmedizin in Innsbruck und kümmert sich bei WYI um die rechtlichen und gewerblichen Angelegenheiten sowie Social Media und die Öffentlichkeitsarbeit. Matthias ist 19 Jahre alt und arbeitet als Web-Developer in Südtirol. Er kümmert sich um die technischen Angelegenheiten, wie die Website und die KI-Integration. Zusammen berichten sie im Gründer-Geheimnis, wie sie zu ihrer Idee kamen und wie sie KI in ihr Unternehmen einbinden.

Idee und Gründung

Wie genau entstand die Geschäftsidee für Wear Your Imagination?

Begonnen hat unsere Geschichte im Frühjahr 2023, als ich und Matthias bei einem Essen saßen. Damals haben wir gerade erst über das KI-Sprachmodell ChatGPT von OpenAI erfahren und wir waren sofort davon fasziniert. Matthias hatte schon ein Grundwissen über Künstliche Intelligenz und ich habe mich zu dieser Zeit auch intensiv mit den neuesten Entwicklungen zum Thema KI befasst. Kurze Zeit später entdeckten wir das Text-to-Image Model “Dall-E 2” von OpenAI. Natürlich haben wir das sofort ausprobiert und auch andere Text-to-Image Models, wie Midjourney und Stable Diffusion, getestet. Wir waren von den generierten Bildern sehr beeindruckt. 

Dann sprachen wir darüber, was in Zukunft mit KI alles möglich sein könnte, und in diesem Gespräch kam uns folgender Gedanke: “Wie cool wäre es, wenn man sich mit KI persönliche T-Shirts und Hoodies gestalten könnte?”. Wir haben uns über diesen Gedanken weiter unterhalten und haben dann beschlossen, dies in die Tat umzusetzen.

Wir waren so sehr begeistert, dass wir uns noch am selben Tag an unsere Computer gesetzt und das erste Team Meeting abgehalten haben. Dieses Meeting vor ca. einem Jahr war der Beginn von WYI. Seitdem lautet unsere Mission, Kleidung persönlicher und einzigartiger zu gestalten. Jeder soll die Möglichkeit haben, eigene Kleidungsstücke zu designen und dadurch seine individuelle Persönlichkeit auszudrücken.

Wir wollen aktiv gegen die Massenproduktion und Gleichförmigkeit in der Modeindustrie ankämpfen und die Modewelt wieder bunter gestalten.

Wie lief die Namensfindung ab? Warum habt ihr euch für “Wear your Imagination” entschieden?

Die Namensfindung war anfangs nicht unser primärer Fokus, da wir uns zunächst auf das Konzept und die Entwicklung der Website konzentrierten. Dennoch wurde uns bald klar, dass ein aussagekräftiger Name für unsere Marke unerlässlich war. Nach mehreren Brainstormings und der Festlegung auf drei Favoriten haben wir verschiedene Logos entworfen und diese unseren Familien und Freunden präsentiert. Unter den Vorschlägen war „WYI – Wear Your Imagination“ der klare Favorit und erhielt die meisten Stimmen.

Die Wahl dieses Namens war keine zufällige Entscheidung. Er spiegelt perfekt unsere Vision wider, die Modewelt mit Individualität und Kreativität zu bereichern. „Wear Your Imagination“ ermutigt Menschen, ihre Fantasie und Einzigartigkeit durch personalisierte Kleidung auszudrücken, und das ist genau das, was wir mit unserer Marke erreichen wollen.

Wie und wann habt ihr erkannt, dass ihr eure Idee in einem eigenen Unternehmen umsetzen wollt?

​​Die Entscheidung, unsere Idee in ein eigenes Unternehmen umzusetzen, war für uns ein klarer Schritt, der sich bereits früh abzeichnete. Als wir die Vision entwickelten, personalisierte Kleidung mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz zugänglich zu machen, erkannten wir sofort das enorme Potenzial dieser Idee. Die Tatsache, dass ein solches Angebot auf dem Markt bis dahin fehlte, verstärkte unseren Entschluss, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Wir waren davon überzeugt, dass wir mit unserem Konzept vielen Menschen ermöglichen können, ihren persönlichen Stil und ihre Einzigartigkeit durch Mode auszudrücken.

Wie ging es dann weiter? Was waren die nächsten Schritte für Wear Your Imagination?

Anfangs haben wir sehr viel Zeit in das Konzept und die Website gesteckt. Matthias hat fast täglich nach seiner Arbeit an der Website programmiert und Stefan hat sich währenddessen auf die Suche nach Produktions-Partnern gemacht. Wir mussten ein geeignetes KI-Modell für die Bildgenerierung finden, das unseren Ansprüchen gerecht wurde. Gleichzeitig mussten auch alle rechtlichen und gewerblichen Angelegenheiten erledigt werden. Wir haben ständig an der Website gefeilt und nach ca. einem Jahr Entwicklungszeit haben wir endlich die Website veröffentlicht. Die Website ist nun seit wenigen Wochen online und nun konzentrieren wir uns hauptsächlich darauf, unsere Bekanntheit zu steigern und unser Angebot weiter zu verbessern. 

Beim Gründen läuft nicht immer alles glatt: Was würdet ihr das nächste Mal nicht nochmal so machen?

Wir müssen sagen, dass wir mit unserem Gründungsprozess eigentlich sehr zufrieden sind. Es gab so gut wie keine größeren Schwierigkeiten. Das einzige, was wir vielleicht anders machen würden, ist, den Zeitpunkt der Geschäftsgründung genauer zu planen. Wenn man, so wie wir, im November/Dezember eines Jahres gründet, fallen oft trotzdem noch Abgaben für das ganze Jahr an. Deshalb ist es finanziell manchmal vielleicht lohnenswerter, erst im Januar zu gründen, um diese Abgaben zu vermeiden.

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Die Branche 

Wie viel Potenzial besitzt diese Branche, warum habt ihr euch für diesen Bereich entschieden?

Diese Branche bietet ein enormes Potenzial, da sich der Modemarkt ständig weiterentwickelt und immer mehr Verbraucher nach individuellen Möglichkeiten suchen, ihren persönlichen Stil auszudrücken. Trotz der bereits bestehenden Konkurrenz glauben wir fest daran, dass der Trend zu personalisierter Mode weiterhin an Bedeutung gewinnen wird. Individuelle Kleidung wird zunehmend zu einem Ausdruck von Persönlichkeit und Identität, was einen wachsenden Markt für selbst gestaltete Produkte schafft.

Unsere Entscheidung, in diesen Bereich einzusteigen, basiert auf der Überzeugung, dass wir einen einzigartigen Beitrag leisten können. Durch die Möglichkeit, personalisierte Kleidung mit Hilfe von KI zu gestalten, bieten wir unseren Kunden eine innovative Lösung, die ihre Bedürfnisse und Wünsche genau trifft. Wir sehen darin die Chance, die Modewelt zu revolutionieren und neuen Schwung in die Branche zu bringen.

Wie wichtig ist es, über das Thema Nachhaltigkeit in der Modebranche zu sprechen?

Wir glauben, Nachhaltigkeit ist eines der wichtigsten Themen in dieser Branche, wenn nicht sogar das Wichtigste. Die Modeindustrie hat aktuell einen großen negativen Einfluss auf unsere Umwelt. Deshalb haben wir bei WYI von Beginn an unsere Ziele für den Umweltschutz definiert und es ist uns sehr wichtig, einen Beitrag für unsere Umwelt zu leisten. 

Ein entscheidender Aspekt, der uns von vielen anderen Anbietern unterscheidet, ist die Tatsache, dass wir jedes Produkt individuell für unsere Kunden produzieren. Dies bedeutet, dass wir keine unverkäuflichen Restbestände auf Lager haben, die aufwändig und ressourcenintensiv entsorgt werden müssen. Dadurch tragen wir aktiv dazu bei, die Entstehung von Kleiderbergen zu verhindern, die in der Modeindustrie ein ernsthaftes Problem darstellen.

Des Weiteren setzen unsere Hersteller auf absolut ungiftige und 100 Prozent biologisch abbaubare Tinten und verwenden ein wasserloses Druckverfahren. Dies reduziert den Wasserverbrauch erheblich und schont unsere kostbaren Wasserressourcen. Wir bieten natürlich auch eine große Auswahl an Bio- und Fairtrade Produkten mit einem nachweislich geringeren ökologischen und sozialen Fußabdruck.

Ein weiterer Aspekt unserer nachhaltigen Produktion ist die Tatsache, dass wir und unsere Hersteller komplett papierlos arbeiten. Dies führt dazu, dass wir jährlich über 8 Millionen Blatt Papier einsparen, was etwa 767 Bäumen entspricht. 

Aktuell beobachten wir zwei Trends, bei denen wir auch glauben, dass sie in Zukunft noch relevanter werden. Zum einen entwickelt sich die Modebranche immer weiter in Richtung Personal Fashion und zum anderen nutzen wir Künstliche Intelligenz. Mit WYI kombinieren wir diese beiden Trends und versuchen dadurch einen Mehrwert für die Menschen zu schaffen. Wir sind davon überzeugt, dass die Zeiten von Massenware vorbei sind, und denken, dass sich Menschen in Zukunft persönlicher und individueller ausdrücken möchten. Wir wollen nicht dieselbe Kleidung wie unzählige andere tragen und versuchen daher, die Modewelt in diesen Aspekten zu revolutionieren.

Welche Meilensteine habt ihr mit Wear your Imagination schon erreicht?

Da wir noch ein sehr junges Startup sind, war wohl die Veröffentlichung unserer Website der größte Meilenstein, den wir bisher erreicht haben. Darin steckt sehr viel Arbeit und Energie. Ansonsten haben wir auch schon Reichweite auf unseren Social Media Kanälen erzeugen können, was wir auch als kleinen Meilenstein bezeichnen würden. Wir hoffen aber, dass wir in Zukunft mehr Bekanntheit erlangen und dass unsere Mission bei den Menschen ankommt und auch genutzt wird.

Was macht Wear your Imagination so besonders? Wie grenzt ihr euch von der Konkurrenz ab?

In der Modebranche gibt es sehr viel Konkurrenz und es existieren bereits unzählige Mitbewerber, bei denen man sein eigenes T-Shirt designen kann. Bei diesen Anbietern benötigt man aber immer bereits ein vorgefertigtes Design, das man hochladen muss. 

Bei uns hingegen kann man sich mit Künstlicher Intelligenz das Design von Grund auf selbst erstellen. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Man beschreibt einfach, wie das Design aussehen soll, und unsere KI zeichnet aus dieser Texteingabe ein einzigartiges Bild, das man anschließend auf ein beliebiges Produkt drucken kann. Dadurch erhält man nochmals deutlich mehr Gestaltungsfreiheit und kann sich alles Mögliche auf sein T-Shirt, Hoodie oder Accessoire drucken lassen. Wie unser Name bereits verrät, ermöglichen wir es unseren Kunden, ihre Vorstellungen zu tragen und somit ihre Kreativität zum Ausdruck zu bringen.

Alltag

Welche Marketing-Kanäle habt ihr für Wear Your Imagination bisher genutzt?

Wir nutzen hauptsächlich Instagram und TikTok als Marketing-Kanäle, haben aber auch ein Profil auf Facebook und Pinterest. Bei Instagram und TikTok funktionieren kurze, informative oder lustige Videos besonders gut, um Reichweite zu erhalten. Man muss versuchen, auf gewisse Trends auf diesen Social Media Plattformen aufzuspringen und authentischen Content zu bieten. Es ist jedoch schwierig, Follower zu erhalten oder diese sogar zu einem Kauf zu bewegen. In Zukunft möchten wir mehr auf Influencer-Marketing setzen und auch andere Marketingoptionen ausprobieren.

Auf was in eurem (Arbeits-)Alltag könnt ihr nicht verzichten?

Ein unverzichtbarer Bestandteil unseres (Arbeits-)Alltags ist die regelmäßige Durchführung von Team-Meetings. Dabei kommen wir zusammen, um neue Ideen zu entwickeln und kontinuierliche Verbesserungen auf unserer Website zu implementieren. Obwohl wir unser Startup als Nebenprojekt betreiben, widmen wir fast täglich und auch an Wochenenden Zeit der Weiterentwicklung unseres Angebots. Durch diese engagierte Arbeitsweise haben sich bestimmte Routinen etabliert, auf die wir nur schwer verzichten könnten.

Habt ihr einen spannenden Tipp für angehende Gründer?

Fangt einfach an und lasst euch nicht aufhalten. Vor allem am Anfang ist es wichtig, in eine gewisse Routine oder in einen Flow zu kommen, denn dort sind Euphorie und Motivation am höchsten. Diese Motivation lässt üblicherweise nach ein paar Wochen nach, und deshalb ist es wichtig, davor schon gewisse Erfolge und Fortschritte zu verzeichnen, um die Motivation hochzuhalten. Es ist deshalb wichtig, vor allem am Anfang richtig Gas zu geben. Ein weiterer Tipp: Lasst euch nicht von Regulierungen und Gesetzen abschrecken, legt einfach los und versucht, Probleme nacheinander anzugehen und zu lösen.

Nutzt ihr KI-Tools, um euch den Arbeitsalltag zu erleichtern?

Ja, wir nutzen verschiedene KI-Tools, um unseren Arbeitsalltag zu erleichtern und innovative Funktionen auf unserer Website zu integrieren. Ein wesentliches Tool, das wir regelmäßig einsetzen, ist ChatGPT, das uns dabei unterstützt, Fehler im Website-Code zu identifizieren und zu beheben.

Für die Bildgenerierung auf unserer Website verwenden wir das KI-Modell DALL-E 3 von OpenAI. Dieses Modell wurde speziell von uns angepasst, um Bilder mit verschiedenen Stilen zu generieren. Dadurch können unsere Nutzer einzigartige Designs erstellen, die genau ihren Vorstellungen entsprechen. Hier im Screenshot sind die verschiedenen Styles dargestellt, die wir zur Verfügung stellen:

Wear Your Imagination

Ein weiteres KI-Tool, das wir nutzen, ermöglicht es unseren Nutzern, den Hintergrund ihrer Designs zu entfernen. Diese Funktion verbessert das Erscheinungsbild der Designs und wird ebenfalls durch KI unterstützt.

Darüber hinaus verwenden wir KI, um die Bildauflösung beim Herunterladen der Designs zu verbessern. Durch Hochskalierung wird die Druckqualität erhöht und ein optimales Ergebnis gewährleistet.

Nach dem Designprozess können unsere Nutzer ihr erstelltes Design weiter anpassen und auf eine Vielzahl von Produkten drucken lassen. Unser Design-Tool bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche, die es einfach macht, einzigartige Designs zu erstellen und personalisierte Produkte zu bestellen. Mit Hilfe dieser KI-Tools streben wir danach, unseren Nutzern ein herausragendes Erlebnis zu bieten und ihre kreativen Ideen in hochwertige Produkte umzusetzen.

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Über den Autor

Autorenprofil: Lea Minge

Lea Minge

Lea machte von Oktober 2022 bis Oktober 2024 ihr Volontariat bei Gründer.de. Sie war für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtete von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” zeigte sie eine wahre Expertise und verfolgte für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hatte sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte blieben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte.

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