Gründer-Geheimnis Vamo: All-inclusive Service für Wärmepumpen

Heizungen und Wärmepumpen sind bereits seit über einem Jahr ein relevantes Thema in der Klimapolitik. Mit der GEG, dem Gebäudeenergiegesetz, ist der Umstieg auf klimafreundliche Heizungen beschlossen. Seit Anfang des Jahres dürfen nur noch Heizungen neu verbaut werden, die mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Wärmepumpen werden in dem Zusammenhang das vorrangige Mittel der Wahl. Für einen ganzheitlichen Service sollte dann Vamo das vorrangige Unternehmen sein, dass sich um deine Wärmepumpe kümmert. Denn die Gründer Jan, Falk und Laurenz bieten den Service vom allerersten Schritt bis zum Monitoring nach dem Einbau an. Jan ist der CEO und bringt 20 Jahre Erfahrung im Energiesektor mit. Falk ist Geschäftsführer und kümmert sich um das operative Geschäft. Laurenz ist seit Anfang des Jahres nicht mehr bei Vamo und widmet sich anderen Projekten. Beide arbeiten aber auch hands-on mitten im Geschehen und übernehmen neben den Büroaufgaben auch Kundenberatung und Installation. Wie Sie auf diese Idee kamen, erzählen die beiden im Gründer-Geheimnis.

Idee und Gründung

Wie genau entstand die Geschäftsidee für Vamo? Beschreibt bitte den genauen Moment.

Die Idee für Vamo kamen Falk und unserem Co-Founder Laurenz Ohlig 2022 im Rahmen eines Studienprojekts während eines Auslandssemesters an der CBS in Kopenhagen. Die beiden haben einen ersten Business Plan für Vamo bei einem Startup Contest gepitcht und diesen direkt gewonnen. Jan kam dann kurz danach dazu, da er Laurenz schon länger von einer gemeinsamen beruflichen Station kannte und als Experte in Sachen Energiemarkt mit involviert wurde. Das Potential des Marktes war uns dabei eigentlich die gesamte Zeit klar. 

In anderen europäischen Ländern – unter anderem in Dänemark – ist die Technik bereits etabliert und in großen Stückzahlen im Einsatz. Leider wurde in Deutschland durch schlechte Kommunikation der Politik viel Verunsicherung geschürt, weswegen der deutsche Markt noch hinterherhinkt. Gleichzeitig ist es klar, dass an der Wärmepumpe und ihrer Effizienz (bis zu 5 mal besser als eine klassische Gasheizung) kein Weg vorbeiführt – weder ökologisch noch ökonomisch.

Viele Heizungsbaubetriebe sind allerdings nicht gut auf Wärmepumpen eingestellt und haben nicht die nötigen Erfahrungen und Fähigkeiten, diese richtig zu planen und zu verbauen. Es besteht ein großer Bedarf an einem Komplettpaket, wie wir es anbieten: Digitale Preisindikation in wenigen Minuten, umfassende Beratung (auch zur Förderung), individuelle Planung, Profi-Installation und 24/7 Monitoring der Wärmepumpen. Das alles gibt es in einem Rundum-sorglos-Paket auf Wunsch mit passender Finanzierung, sodass nur eine geringe monatliche Rate fällig wird. 

Bildquelle: PEPPER

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Der Ausbruch des Ukraine-Kriegs hat dann die Dringlichkeit unseres Vorhabens weiter unterstrichen. Die Abhängigkeit von Gas und die daraus resultierenden Unsicherheiten machten deutlich, wie notwendig und dringlich der Handlungsbedarf in Deutschland ist. 

Wie umkämpft ist der Heizungsmarkt aktuell?

Wir sehen uns nicht primär im Wettbewerb mit anderen Anbietern von Wärmepumpen, sondern wollen vor allem Marktanteile von Öl- und Gasheizungen gewinnen, indem wir Bestandsimmobilien umrüsten. Der Markt ist wirklich sehr groß und ausdifferenziert und den mit Abstand größten Marktanteil haben lokale Heizungsbauer. 

Wir freuen uns über jeden Anbieter, der sich dafür entscheidet, voll auf Wärmepumpen zu setzen, denn alleine werden wir nicht den ganzen Markt bedienen können. Derzeit sind wir gut ausgelastet und wachsen jeden Monat, sowohl was die Anzahl der Aufträge angeht, als auch hinsichtlich der Teamgröße.

Wie lief die Namensfindung ab? Warum habt ihr euch für “Vamo” entschieden?

Der Name „Vamo“ kommt vom dänischen „varm jord”, was so viel wie „warme Erde” bedeutet. Dieser Name zeigt gleich doppelt unsere Mission: Wir möchten die Flecken Erde erwärmen, auf denen unsere Kunden wohnen, aber nicht den Rest unseres Planeten. Der Bezug zu Dänemark wird klar, wenn man auf unsere Gründungsgeschichte schaut.

Wie und wann habt ihr erkannt, dass ihr eure Idee in einem eigenen Unternehmen umsetzen wollt?

Uns war klar, dass sich etwas tun muss, wenn wir die Wärmewende in Deutschland voranbringen möchten. Es ist oft einfach noch zu kompliziert, an eine Wärmepumpe zu kommen. Hier sehen wir unsere Stärken und unsere Chance und möchten mit einem digitalisierten Prozess für Skalierungspotential und eine Top-Kundenerfahrung sorgen. Dazu kommt, dass es mit der Installation der Wärmepumpe ja nicht getan ist, auch wenn sich die meisten Anbieter ab da zurückziehen. Wir sorgen dafür, dass die Anlagen unserer Kunden störungsfrei und 100% optimal laufen. Diese Ansprüche konnten wir nur in unserem eigenen Unternehmen verwirklichen, von daher war der Schritt zur Gründung logisch.

Wie ging es dann weiter? Was waren die nächsten Schritte für Vamo?

Nach der Gründung im Jahr 2022 haben wir uns auf die Markteinführung konzentriert, hochwertige Partnerschaften aufgebaut und unser Team erweitert. Wir hatten natürlich auch unsere ersten Finanzierungsrunden und konnten so 3 Millionen Euro und viele wertvolle Partner an Bord holen. Beteiligt haben sich da beispielsweise der Kölner VC Realyze Ventures und Caesar Ventures aus München, sowie Neosfer, der Frühphaseninvestor der Commerzbank. Außerdem konnten wir viele starke Angel-Investoren von uns überzeugen, wie Hanno Heintzenberg (McMakler & MAYD), Valentin Sawadski (Tado), und Max Schroeren (Enter). Wir haben schnell begonnen, unsere Dienstleistungen deutschlandweit anzubieten und arbeiten nun daran, das Unternehmen weiter zu skalieren und unser Angebot weiterzuentwickeln.

Beim Gründen läuft nicht immer alles glatt: Was würdet ihr das nächste Mal nicht nochmal so machen?

Wir würden frühzeitig noch stärker auf erfahrene Mitarbeiter setzen, anstatt die komplette Lernkurve immer selbst mitzunehmen. Außerdem ist es ein verlockender Irrtum, dass man bei Tools und Software immer eine Sonderlösung braucht. Auf lange Sicht sind standardisierte Prozesse günstiger und einfacher zu handhaben.

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Die Branche

Wie viel Potenzial besitzt diese Branche, warum habt ihr euch für diesen Bereich entschieden?

Die Heizungsbranche hat das größte Potential für die Reduktion von klimaschädlichen Emissionen (und darüber hinaus auch anderer Emissionen, wie z.B. Feinstaub). Viele unterschätzen, wie groß der Einfluss der Heizung auf den CO₂-Fußabdruck und die Kosten eines Haushalts  ist. Da Heizungen die größten Verbraucher sind, sollte man zuerst im Heizungskeller ansetzen, noch bevor man sich andere Technologien wie z.B. Solar anschaut.

Wärmepumpen sind dabei die Schlüsseltechnologie im Heizbereich. Eine gut geplante, gebaute und eingestellte Wärmepumpe wandelt 1kWh Strom in über 5 kWh thermische Energie um. Zum Vergleich: Eine gängige Ölheizung wandelt Heizöl mit dem Faktor 0,8 oder weniger in Wärme. Selbst eine moderne Gasheizung schafft das nur mit einem Faktor von 0,95.  Zur Marktgröße: Wir sprechen von Millionen von Bestandshäusern in Deutschland, die früher oder später umgerüstet werden.

Welche Trends nehmt ihr in dieser Branche gerade wahr?

Wir beobachten einen klaren Trend hin zu Digitalisierung und smarter Steuerung von Heizsystemen. Zudem nimmt natürlich das generelle Interesse an nachhaltigen Heizlösungen zu, getrieben durch ein wachsendes Umwelt- und Kostenbewusstsein der Verbraucher.

Welche Meilensteine habt ihr mit Vamo schon erreicht?

Ein wesentlicher Erfolg war die Akkreditierung als Fachbetrieb Wärmepumpe durch den Bundesverband Wärmepumpe, die unsere Expertise und unser Engagement für hohe Qualitätsstandards unterstreicht. Darüber hinaus haben wir unser Angebot erfolgreich auf ganz Deutschland ausgeweitet, was uns ermöglicht, eine breite Kundenbasis zu bedienen.

Ein weiterer wichtiger Schritt war der Aufbau eines eigenen Netzwerks von fest angestellten Installateuren, durch den wir die Installation und Wartung unserer Wärmepumpen effizient und zuverlässig durchführen können. Zudem haben wir ein eigenes Lager und ein Logistiksystem etabliert, um eine schnelle und reibungslose Lieferung unserer Produkte sicherzustellen. Nicht zuletzt haben wir eine spezielle Software entwickelt, die eine 24/7-Überwachung des Betriebs unserer Wärmepumpen ermöglicht. Diese Technologie gewährleistet, dass die Wärmepumpen effizient laufen und ermöglicht es uns, mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Was macht Vamo so besonders? Wie grenzt ihr euch von der Konkurrenz ab?

Wir planen und installieren die Wärmepumpe nicht nur, sondern beraten auch zur Förderung und Finanzierung. Natürlich übernehmen wir auf Wunsch auch die Entsorgung der Altheizung. Außerdem begleiten wir unsere Kunden langfristig durch umfassenden Service, Wartung und eine digitale Plattform, die Echtzeit-Monitoring und Ferndiagnose ermöglicht. 

Vamo ist einer der wenigen Anbieter, der die WLAN-Module der Wärmepumpen nutzt, um für unsere Kunden eine nahtlose Überwachung und Steuerung ihrer Heizsysteme sicherzustellen. Das ermöglicht es uns, potenzielle Probleme frühzeitig zu beheben und die Optimierung der Einstellungen aus der Ferne vorzunehmen. Dieser ganzheitliche Ansatz, der bewusst auch die Tech-Komponente enthält, macht uns einzigartig. 

Alltag

Welche Marketing-Kanäle habt ihr bisher für Vamo genutzt?

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Eine wichtige Rolle spielt der Wissensbereich auf unserer Website. Hier bieten wir detaillierte Informationen und Beratung rund um die Themen Heizen, Wärmepumpe und Förderung. Darüber haben wir eine gute Sichtbarkeit bei Google erreicht und erhalten viele Anfragen.

Zusätzlich haben wir Kooperationen mit etablierten Partnern wie großen Baumärkten aufgebaut. Diese Partnerschaften haben uns geholfen, unsere Reichweite zu vergrößern und unsere Marke weiter zu etablieren. Aber wir nutzen auch klassische Online-Werbung, um gezielt potenzielle Kunden anzusprechen. 

Auf was in eurem (Arbeits-)Alltag könnt ihr nicht verzichten?

In unserem Arbeitsalltag können wir nicht auf die Erfahrung unserer Mitarbeiter verzichten. Die Fachkenntnisse unserer erfahrenen SHKs und Elektriker sind entscheidend dafür, dass unsere Wärmepumpenanlagen optimal geplant und installiert werden. Ihr Know-how sichert die hohe Qualität und Effizienz unserer Systeme. Dazu kommt natürlich unser Tech-Team, welches uns immer einen Blick in die Zukunft ermöglicht. Schon jetzt können wir mit unseren Lösungen die Anlagen optimal betreiben und remote überwachen und bald werden weitere aufregende Innovationen kommen.

Habt ihr einen spannenden Tipp für angehende Gründer?

Unser Tipp für angehende Gründer ist, stets flexibel zu bleiben und auf Veränderungen im Markt schnell zu reagieren. Es ist wichtig, eine klare Vision zu haben, aber auch offen für neue Wege und Lösungen zu sein.

Nutzt ihr KI-Tools, um euch den Arbeitsalltag zu erleichtern?

Wir setzen KI auf verschiedene Art in allen Abteilungen des Unternehmens ein. Zum einen nutzen wir KI-Tools und LLMs wie ChatGPT in verschiedenen Abteilungen, wie z.B. dem Software Development. Generative AI hilft uns zudem dabei, häufig gestellte Kundenfragen zu identifizieren und zu beantworten. Auch unsere Buchhaltung verwendet KI, beispielsweise, um Belege vollautomatisch zuzuordnen. 

Darüber hinaus setzen wir Machine Learning Algorithmen zur Berechnung der Heizlast eines Hauses ein. Dadurch können wir die Wärmepumpe richtig dimensionieren, um sicherzustellen, dass sie das Gebäude sparsam beheizt und für ausreichend Wärme sorgt. Im Betrieb lernen unsere Systeme anhand des Nutzungsverhaltens unserer Kunden, wann die Wärmepumpen hochlaufen sollten und steuern die Heizung entsprechend, sodass immer für Wärme gesorgt ist, aber auch keine Energie verschwendet wird.

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