Interview über den erfolgreichen Aufbau eines Online-Business
Gründer-Geheimnis: Deshalb setzt das Startup ETRITION auf Energy-Gaming-Riegel
Featured image: Pressefoto ETRITION
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Wer kennt das nicht – man sitzt lange am Computer und plötzlich steigt da dieses lästige Hungergefühl auf. Dann müssen schnelle Sattmacher her, die aber alles andere als gesund sind und keine lange Wirkung besitzen. So ging es auch dem Ernährungsexperten Dominic Schneider, Zahlen-Profi Timo Niegel und dem Kommunikationsdesigner Benjamin Arndt. Weshalb sie kurzerhand eigene Produkte entwickelten und ihr Startup ETRITION starteten. Die Energy-Gaming-Riegel werden aktuell noch über ihren Online-Shop vertrieben, sie sollen durch spezielle Inhaltsstoffe lange satt und gleichzeitig wach machen. Auch ein Gaming-Kakao mit Guarana ist erhältlich.
Aktuell betreiben sie ihr Startup zwar noch neben ihren Hauptjobs, aber kommen schon auf hunderte monatliche Bestellungen und können lukrative E-Sport-Kooperationen vorweisen. Zukünftig sollen die Riegel deutschlandweit etabliert werden und auch weitere Produkte sind in Planung. Doch wie genau fing alles an? Und welche Erfolgsfaktoren waren entscheidend? Wir haben im Interview mit Dominic, Timo und Benjamin erfahren, worauf es bei der Planung ankommt, welche Tücken die Lebensmittel-Branche bereithält und warum sich die Gründer von ETRITION für ein Online-Business entschieden haben.
Phase 1: Ideenfindung
Wann genau entstand deine Idee für ETRITION?
Wir begeistern uns alle drei für E-Sport und zocken gelegentlich zusammen. Das haben wir hauptsächlich abends nach der Arbeit gemacht. Dabei bekamen wir nach einiger Zeit Hunger und dann gab es meistens Pizza, Döner oder Energy Drinks. Denn wir wollten schnell satt sein und natürlich auch wach bleiben. Doch gesund war das nie und effektiv auch nicht. Dann kam Dominic eines Abends auf die Idee, dass es doch eigentlich gesünder gehen müsste. Also ein kleiner und handlicher Snack, der uns nicht zwingt, den Rechner lange zu verlassen. Der lecker ist und wach macht. Als wir absolut nichts in diesem Bereich fanden, entstand die Idee für ein eigenes Produkt und damit die Basis für ETRITION.
Wie habt ihr erkannt, dass es sich dabei um ein lukratives Geschäftsmodell handelt?
Generell wissen wir natürlich, dass der E-Sport-Markt riesig ist. Mittlerweile lässt sich dort mehr Geld umsetzen als in der Kino-Industrie. Gerade die Profi-Spieler müssen sich anständig ernähren. Und das wissen wir durch den Austausch mit vielen professionellen Teams, die inzwischen auch unsere Kunden sind. Die haben eigene Köche, Physiotherapeuten und Trainer. Alles wie in anderen Profi-Sportarten auch. Dabei spielt neben dem Training die Ernährung eine entscheidende Rolle, um stundenlang mental leistungsfähig zu bleiben und da setzt ETRITION an.
Phase 2: Planung
Welche ersten Schritte standen bei der Planung für ETRITION an?
Zum Glück ist es so, dass wir alle drei sehr unterschiedliche Kompetenzen besitzen. Deshalb recherchierte jeder in seinem Bereich und plante, wie wir so ein Produkt entwickeln könnten. Dann warfen wir alle Ideen und Vorschläge zusammen. In den ersten Wochen überlegten wir, woraus die Produkte von ETRITION bestehen sollen. So sind wir relativ schnell auf einen Energie-Riegel gekommen, insbesondere weil die schön handlich sind. Dabei stellten wir die ersten Prototypen selbst her und testeten diese bei Freunden und der Familie. Nach den ersten Erfolgen entdeckten wir zum Glück schnell eine kleine Manufaktur in Bayern, die die Riegel nun produziert.
Wie habt ihr euren Businessplan erstellt?
Einen wirklichen Businessplan gab es für ETRITION ehrlich gesagt gar nicht. Wir wissen, dass sowas vielleicht später mal für Investoren wichtig ist. Doch wir entschieden uns beim Start für den agilen Ansatz: Besser überhaupt starten als endlos zu planen. Wir wollten schnell produzieren, testen und das Konzept verbessern. Und bei diesem Prinzip sind wir bis jetzt geblieben. Einmal in der Woche blocken wir uns einen Extra-Termin, in dem wir die Learnings der letzten Woche besprechen und so versuchen wir jede Woche ein bisschen besser zu werden. Das ist wichtig für Gründer, um die Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.
Welche Schritte standen noch an, bis der Online-Shop von ETRITION an den Start ging?
Das ganze Thema der Produktentwicklung, Testing und Produktion ist insbesondere in der Lebensmittel-Branche äußerst komplex. Da mussten wir erstmal eine Menge lernen. Glücklicherweise konnten wir uns da mit unserem Produzenten abstimmen, der uns mit seinem Know-How unterstützte. Denn auch das Thema Logistik unterschätzten wir anfangs in seiner Komplexität. Viel schneller ging hingegen die Konzeptentwicklung zur Marke, dem Design und Online-Shop von ETRITION. Da sind wir vom Fach und konnten uns schnell ein valides Konzept aufbauen. Wer also als Gründer keine Expertise in einem bestimmten Bereich besitzt, sollte dafür mehr Zeit einplanen und sich Hilfe suchen.
Phase 3: Gründung
Ihr bietet eure Produkte über ein Online-Business an: Warum lohnt sich das?
Heutzutage ist es denkbar einfach, mit dem eigenen Online-Shop wie bei ETRITION und einem der etablierten Anbieter schnell an den Start zu gehen. Dabei sorgt die Kombination aus Online Marketing und Online-Shop für Unabhängigkeit und Raum zum Ausprobieren. Denn nirgendwo sonst erhält man so schnell ein Feedback und kann direkt darauf reagieren. Im stationären Einzelhandel sind Gründer deutlich begrenzter, was Ladeneinrichtungen oder Produktpräsentationen betrifft. Außerdem müssen Gründer dort mit einem deutlich größeren Budget für einen Markenaufbau rechnen.
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Wie viel Kapital ist für den Aufbau eines Online-Shops notwendig?
Beim Kapital kommt es auf die Art der Gründung an. Zum Beispiel, ob ich einen Online-Shop betreibe, der eine intensive Lagerhaltung benötigt oder ich meine Produkte direkt von den Lieferanten aus versende. Wir kennen Beispiele, wo Freunde mit einigen hundert Euro gestartet sind, aber auch Beispiele mit großen sechsstelligen Beträgen. Bei uns ist das mittlerweile ein guter fünfstelliger Betrag, den wir bei ETRITION neben den Produktionskosten vor allem in Werbung investierten. Dabei ist es grundsätzlich immer einfacher im Team zu gründen, so müssen wichtige Kompetenzen nicht für viel Geld extern eingekauft werden.
Der E-Sport boomt: Lohnt es sich deshalb, neue Geschäftskonzepte für die Branche zu entwickeln?
Definitiv ja! Wenn wir heute schon die Entwicklungen in Asien oder inzwischen auch in Nordamerika sehen, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch bei uns der E-Sport zu 100 Prozent ankommt. Wir glauben nicht nur durch ETRITION sehr stark an die E-Sport-Szene. Denn jede Woche passiert etwas Neues, es ist ein unglaublich dynamischer Markt und wir wollen mit dabei sein. Dabei gibt es eine Vielzahl an Geschäftsmodellen, die in der Branche in Frage kommen. Wichtig ist es, sich mit der Szene zu befassen und Trends zu beobachten.
Welche Fehler habt ihr bei der Gründung von ETRITION gemacht?
Wir alle haben schon mal mindestens eine Firma gründet und kennen den ein oder anderen Fallstrick. Dennoch ist jede Unternehmung ein neues Abenteuer und jede Branche besitzt ihre eigenen Gesetze. Eine neue Marke und ein neues Produkt zu etablieren, ist ein Marathon und kein Sprint. Hier gab es mit Sicherheit viele Momente bei ETRITION, in denen wir geduldiger hätten sein müssen. Generell ist es immer schwieriger in der Lebensmittel-Branche zu gründen, dort dürfen Gründer die gesetzlichen Vorgaben nicht unterschätzen.
Phase 4: Wachstum
Was macht eure Produkte im Vergleich zur Konkurrenz so besonders?
Da gibt es tatsächlich mehrere Aspekte. Insbesondere die Kombination der Inhaltsstoffen sorgen bei ETRITION für eine besondere Mischung. Denn unsere Riegel machen wach und satt, das liegt zum Beispiel auch an der sogenannten Isomaltulose, die im Körper langsamer aufgespalten wird als klassischer Zucker. Unsere Produkte sind vegan und durch die natürlichen Inhaltsstoffe super verträglich. Außerdem nutzen wir eine besondere Art der Herstellung, damit unsere Riegel nicht kleben oder krümeln.
Welche Marketing-Kanäle habt ihr bei ETRITION bisher erfolgreich genutzt?
Besonders aktiv sind wir auf Instagram und auch bei Facebook. Sicherlich zwei der besten Möglichkeiten, um sehr konkret eine Zielgruppe anzusprechen. Auch Twitch ist für uns natürlich als Streaming-Plattform für Gaming sehr interessant. Darüber hinaus arbeiten wir bei ETRITION mit Influencern und E-Sport-Teams zusammen. Und zum Glück sind ab 2022 auch wieder viele E-Sport-Veranstaltungen möglich, die wir darüber hinaus für uns nutzen möchten. Generell bietet es sich beim Marketing an, immer die Gewohnheiten der Zielgruppe zu definieren, um dort dann möglichst präsent zu sein.
Welche geheimen Tipps möchtest du angehenden Gründern geben?
Bei uns lautet das Motto: Immer die Ruhe bewahren und auch in schwierigen Phasen erst einmal tief durchatmen. Denn fast alle Herausforderungen sind lösbar, das haben die letzten Monate bei ETRITION gezeigt. Das heißt aber auch, dass es einen langen Atem braucht, wenn du ein Unternehmen vorantreiben möchtest. Bis zur Erreichung der eigenen Ziele kann es ein langer Weg sein. Dabei ist es wichtig, dass du immer offen bleibst und dich permanent weiterentwickelst. Und es hilft, sich mit anderen Gründern auszutauschen, denn alle müssen mit ähnlichen Problemen kämpfen und sollten sich gegenseitig unterstützen.
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Über den Autor
Insa Schoppe
Direkt nach dem Abitur entschied sich Insa für ein „Multimedia Production“-Studium in Kiel, danach folgten praktische Erfahrungen in einer Fernsehproduktionsfirma. Anschließend startete sie ein Volontariat in der Redaktion eines Radiounternehmens und wurde als Redakteurin übernommen. Zu ihren Aufgaben gehörten neben der Recherche und Texterstellung auch tägliche Nachrichten sowie die Verantwortung für mehrere Magazine. Im März 2020 wechselte Insa von der Radio-Redaktion in die Online-Redaktion von Gründer.de. Seit März 2022 verantwortet sie als Projektmanagerin die Kongress-Awards, moderiert unsere Online-Kongresse und schreibt weiterhin hin und wieder für das Magazin von Gründer.de.