Beratung via Chat, Telefon oder Videocall
Digitale Hebamme: Startup unterstützt junge Familien
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Inhaltsverzeichnis
- Eine Hebamme betreut vier Frauen
- Digitale Hebammen mit Online-Betreuung
- Wie funktioniert die Arbeit einer digitalen Hebamme?
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Der Schwangerschaftstest ist positiv, die Freude groß, der Wunsch nach Nachwuchs erfüllt sich. Dann aber geht es zurück auf den Boden der Tatsachen. Eines der größten Probleme bei der Vorbereitung auf die Geburt: eine Hebamme zu finden, die die werdenden Eltern vor und nach der Geburt betreut. Im Durchschnitt sprechen schwangere Frauen mit bis zu 80 Hebammen, ehe sie eine finden. Das Startup Kinderheldin aus Berlin verknüpft moderne Technik mit der Geburtsvorbereitung und bietet digitale Beratung durch eine Hebamme an.
Eine Hebamme betreut vier Frauen
Die Zustände im Berufsfeld sind Kinderheldin-Gründerin Nicole Höhmann wohlbekannt. Sie arbeitete jahrelang selbst in der Geburtshilfe und der Schwangerenvorsorge sowie später freiberuflich in der Wochenbettbetreuung. „Die Geburtenzahlen sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen“, sagt sie. „Gerade im Krankenhaus ist die Arbeitsbelastung deshalb sehr hoch.“ Laut Höhmann betreut jede Hebamme im Kreißsaal bis zu vier Frauen gleichzeitig. Das genüge gerade einmal für ein Minimum an Betreuung bei den werdenden Müttern. Damit einher gingen oft zahlreiche Überstunden und Wochenendschichten.
Ähnlich sieht es bei freiberuflichen Hebammen aus: Sie betreuen die Vor- und Nachsorge einer Geburt, erhalten dabei Anrufe rund um die Uhr. Darüber hinaus zahlen sie hohe Versicherungsprämien und müssen viel Selbstverwaltung betreiben. Die Gehälter sind jedoch viel zu gering für den Aufwand. Viele geben ihren Beruf daher auf und es fehlt an Nachwuchs. Das hat Nicole Höhmann dazu inspiriert, die Beratung durch eine digitale Hebamme anzubieten.
Digitale Hebammen mit Online-Betreuung
Mit der Online-Beratung und damit einer digitalen Hebamme kann Kinderheldin einen Faktor der Geburtsvorbereitung bedienen, vor dem viele werdende Eltern stehen: unzählige Fragen zu Hilfe oder Selbsthilfe. Im Gegensatz zu gesundheitsmedizinischen Tätigkeiten und der Geburtshilfe sei das nämlich auch via Telefon, Chat oder Online-Kurs möglich, erklärt Nicole Höhmann. Zugegeben, ein bisschen Skepsis war zu Beginn auch dabei. Ob es überhaupt möglich sei, online über ein so persönliches Thema zu sprechen? Die Antwort hat sich inzwischen herauskristallisiert: Ja, es ist möglich und funktioniert sehr gut.
Wie aber hilft die Beratung den werdenden Eltern? „Wenn eine Familie weiß, was im Körper der Frau bei der Geburt passiert, hat das einen positiven Einfluss auf die Geburt“, erklärt die Kinderheldin-Gründerin. „Auch die psychologische Hilfestellung ist wichtig, denn durch die Ankunft eines Kindes verändert sich das Leben der gesamten Familie“. Mit den digitalen Hebammen begleitet Kinderheldin die jungen Eltern schon in diesem frühen Stadium der Geburtsvorbereitung und erteilt Ratschläge.
Wie funktioniert die Arbeit einer digitalen Hebamme?
Die Herausforderung an der Arbeit einer digitalen Hebamme erklärt Vivian Fassbender, die seit zwei Jahren für Kinderheldin arbeitet: „Das digitale Arbeiten ist anders, weil wir die Frauen oft gar nicht sehen und manchmal noch nicht mal hören, wenn wir nur chatten.“ Dadurch fehle das Einschätzen auf den ersten Blick. Die Hebammen müssen mehr Fragen stellen und besonders einfühlsam sein, um die Situation bestmöglich einordnen zu können.
Bei Kinderheldin sind alle Hebammen fest angestellt. Die Arbeit erfolgt in einem Schichtsystem, sodass sich jemand innerhalb von 15 Minuten auf eine Anfrage zurückmeldet. Die meisten digitalen Hebammen sind in Teilzeit oder freiberuflich angestellt. Manche, wie auch Vivian Fassbender, kombinieren die Arbeit bei Kinderheldin mit einer persönlichen Vor- und Nachsorge. Der direkte Kontakt ist intensiver, aber zu sehen, dass ich mit der digitalen Beratung Frauen ein gutes Gefühl mitgeben kann, sie bei Sorgen und Ängsten unterstützen kann, schätze ich sehr“, erklärt Fassbender.
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Über den Autor
Andreas Fricke
Andreas war von März 2022 bis Februar 2024 in der Redaktion von Gründer.de. Hier verantwortete er die Bereiche Franchise- und Gründer-Verzeichnis, außerdem arbeitet er regelmäßig an neuen Büchern und eBooks auf unserem Portal. Zuvor hat er 5 Jahre lang in einer Online-Marketing-Agentur für verschiedenste Branchen Texte geschrieben. Sein textliches Know-how zieht er aus seinem Studium im Bereich Journalismus & Unternehmenskommunikation.