Vom Top Brand About You kann jeder Gründer etwas lernen.
About You ist 1 Milliarde wert: Wie wurde das StartUp zum Einhorn?
Featured image: Nicole Lienemann - stock.adobe.com
Inhaltsverzeichnis
- Die Idee hinter About You
- Der digitale Einkaufsbummel bei About You
- Was sagt der Gründer selbst über seine Motivation, was sind seine Tipps?
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Als About You 2014 in den Markt einstieg, galt der Modekuchen eigentlich schon als verteilt. Die Großen der Branche, unter ihnen Amazon und Zalando, hatten nicht mit dem Newcomer gerechnet. About You ist eine Shoppingplattform, die sich gezielt an eine jüngere Zielgruppe wendet. Heute ist es so, dass About You nur vier Jahre nach der Gründung schon über 280 Millionen Euro umsetzt (Stand 2017). Im Vergleich zu Zalandos 4,5 Milliarden Euro Umsatz wirkt das zwar wie Peanuts, dennoch wurden die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Das ist eine enorme Leistung!
Kein Wunder also, dass durch die satte Investition von 300 Millionen Euro, die About You durch das dänische Bekleidungsunternehmen Bestseller A/S (über deren Beteiligungsholding Heartland A/S) bekam, zum Einhorn wurde. Doch Geld ist nicht allein die Triebfeder des Erfolgs.
Die Idee hinter About You
Heute ist About You in sieben europäischen Ländern vertreten, feiert ungeahnte Erfolge und setzt sich gegen Zalando, HM, Amazon Fashion und Co. durch. Mit mehr als drei Millionen monatlichen Kunden (meistens Frauen unter 30) und mehr als doppelt so vielen Interessenten, die zur Inspiration auf der Plattform stöbern, ist das Hamburger StartUp ein ernstzunehmender Konkurrenz für die Modegiganten. Denn es gibt eine Sache, die About You ganz anders macht.
Was du daraus lernen kannst: Man kann heute eigentlich nichts Neues mehr machen, aber man kann Sachen anders oder sogar besser machen. About You ist für Modemädchen ein Hort der Inspiration, der mit individuell angepassten Styles genau auf den einzelnen Kunden eingeht und seine Kompetenz durch seine Influencer unterstreicht.
Welchen vorhandenen Produkten oder Dienstleistungen in deiner Branche würde eine Überholung guttun? Was wäre der besondere Schliff, durch den ein solches Produkt auf die Überholspur geraten könnte?
Das Konzept dahinter
Wie kamen Tarek Müller & Co auf Ihre spezielle Idee, ihr Konzept? Wie der Gründer selbst sagt, empfinden die meisten Kunden Shops wie Zalando und Amazon als „digitale Lagerhallen“. Sie müssen sich selbst durch das Sortiment wühlen, das immer größer wird und dadurch schnell zur Überforderung führen kann. Welche Teile lassen sich miteinander kombinieren? Was trage ich zu welcher Gelegenheit?
About You ist aber ganz anders: Es zeigt jedem Nutzer, der einmal einige Vorlieben mitgeteilt hat, einen ganz persönlichen Stream mit Vorschlägen und Inspirationen und erzeugt so die Möglichkeit für einen digitalen Einkaufsbummel. Genau das ist die Nische, in die die Gründer gestoßen sind: personalisiertes Shopping. Wer in der Stadt unterwegs ist, lässt sich ja ebenfalls von individuell gestalteten Schaufenstern begeistern. Auf eine neumodische Art gesagt, sind Schaufenster eine Art des Storytellings, und das wird bei About You perfekt in die digitale Welt übersetzt. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass die Kunden des Hamburger Einhorns selbst auswählen, von welchen Brands oder Vorbildern sie sich inspirieren lassen wollen, während die Schaufenster in der Stadt nach den Bedürfnissen und Geschmäckern der Händler dekoriert werden.
Der digitale Einkaufsbummel bei About You
In der About You App können die Kunden sich wie bei einem Stadtbummel fühlen, und das ganz bequem von jedem Platz der Welt aus. Es gibt sorgfältig erstellte Fotostrecken und thematisch sortierte Inspirationen mit Namen wie „Urban Hippie Outfit“, „A Day in St. Tropez“ oder „White Office Look“. Diese Bilder wecken bestimmte Emotionen und erzeugen dadurch intensive Einkaufsbedürfnisse. Ein weiterer, entscheidender Unterschied ist die enorme Präsenz bekannter Influencer wie Lena Gercke. Die App sieht viel mehr nach einem Social Media Feed aus als wie ein Katalog. Der Feed hat für jeden Nutzer individuelle Inhalte, denn er selbst abonniert für ihn interessante Themen und Marken. So entscheidet er immer wieder neu, was er angezeigt bekommt, ähnlich wie es bei Facebook ist.
Was angezeigt wird, beruht nicht auf den Empfehlungen anderer, wie bei anderen Social Shopping Ansätzen, sondern es hängt am Nutzer selbst. Damit ist das System, das stark an Instagram erinnert, in seiner Funktion nah an Amazons erfolgreichem Konzept.
Was du daraus lernen kannst:
Stelle deinen Kunden in den Mittelpunkt deiner Überlegungen und frage dich nur, wie du sein Kauferlebnis verbessern kannst. Was sind seine geheimen Wünsche, wie kann dein Produkt oder deine Dienstleistung sein Leben verbessern und vor allem: Wie kannst du vorhandene Leistungen oder Produkte verbessern?
Was sagt der Gründer selbst über seine Motivation, was sind seine Tipps?
Tarek Müller hatte bereits im Alter von 15 Jahren seine ersten Onlineshops aufgebaut und mit 18 schon mehrere Angestellte. Er verkaufte den Vorläufer von About You an Otto und ist seitdem richtig gut im Geschäft. Er wird zu Veranstaltungen wie Webfuture Award als Jurymitglied eingeladen und wird natürlich immer wieder zu seinem Erfolg befragt. So hat er einige Tipps auf Lager, die auch für dich von Interesse sein können, wenn es darum geht, andere für deine Idee zu begeistern oder sogar Investoren zu gewinnen. Für einen erfolgreichen Pitch schlägt Müller etwa vor, dass du:
- konkret und in wenigen Worten darstellen kannst, was dich genau von deinen Mitbewerbern unterscheidet,
- konkret zeigen kannst, wie du mit deiner Idee Geld verdienen kannst, und
- mit deiner Persönlichkeit überzeugst.
Erfolgreiche Gründer haben bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie Durchsetzungsvermögen und Innovationskraft. Wer sich und seine Idee selbstbewusst präsentiert, kann auch andere schneller begeistern.
Einer der wichtigsten Tipps von Tarek Müller ist jedoch seine Einstellung zum Scheitern. Bekannterweise ist das Scheitern in unserer Gesellschaft verpönt, als wäre es realistisch anzunehmen, dass alles immer gleich gelingt. Jeder Erfolg basiert auf einer Reihe von Misserfolgen, bei denen man einfach lernen kann, wie es eben nicht funktioniert. So rät Müller dazu, sich dem Risiko des Scheiterns zu stellen, da es unumgänglich ist – er mahnt jedoch an, dass man nach jedem Hinfallen auch wieder aufstehen muss. Das ist wohl einer der entscheidenden Hinweise, den wir uns alle zu Herzen nehmen können: Es ist egal, wie oft du hinfällst, solange du einmal öfter wieder aufstehst.
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Über den Autor
Manuela Hennig
Magistra der Philosophie, seit 11 Jahren selbstständig im DIY Bereich und seit 5 Jahren freiberufliche Texterin. Hat ein Faible für Marketing, Wordpress und glaubt daran, dass jeder erfolgreich sein kann – wenn er es richtig anpackt.