Welche Rolle spielt der Mensch in der Ära der KI?
Die Zukunft der KI in der Webentwicklung: Trends und Vorhersagen
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Inhaltsverzeichnis
- KI-Tools für professionelle Webentwickler
- KI-Tools für Webentwicklungs-Laien
- KI-Tools in der Webentwicklung: Chancen und Probleme
- Figma-CEO: KI macht Webdesign effizienter
- Experten einig: KI hat einen festen Platz in der Webentwicklung
- Potential von KI ist nicht zu ignorieren
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Die Webentwicklung ist ein Feld, in dem Künstliche Intelligenz ihre Stärken voll ausspielen kann. Programmcode schreiben, Texte verfassen, Bilder generieren – ein Kinderspiel für die KI, zumindest in der Theorie. Deshalb ist es kein Wunder, dass reißerische Vorhersagen zu diesem Thema Wellen schlagen. Erst kürzlich prophezeite Open-AI-CEO Sam Altman in einem Interview, dass KI in fünf Jahren 95 % der Arbeit von kreativen Agenturen übernehmen würde.
Das sorgt in betroffenen Branchen wie der Webentwicklung für Verunsicherung. Gleichzeitig könnten sich aber auch große Chancen auftun. Für Unternehmen, weil sie mithilfe der Technologie Projekte beschleunigen und Kosten sparen können. Und für Gründer, weil dieses neue Feld noch viele rentable Geschäftsideen hervorbringen dürfte.
Allerdings bleibt noch die Frage, was von solchen Vorhersagen zu halten ist. Steht wirklich ein gigantischer Umbruch bevor? Oder erweist sich das Ganze zum Schluss etwa nur als ein kurzlebiger Hype? Hier erfährst du, was der aktuelle Stand von KI in der Webentwicklung ist. Und wie Experten die Zukunft der Branche einschätzen.
KI-Tools für professionelle Webentwickler
Professionelle Web-Entwickler arbeiten schon heute in vielen Unternehmen mit einem oder mehreren KI-Programmen. An vorderster Front dieser Entwicklung: das Tool Copilot von Microsoft-Tocher GitHub. Nach Angaben der Firma setzt eines von drei Fortune-500-Unternehmen das Programm ein. Die KI-Revolution in der Webentwicklung ist dort also in vollem Gang.
Massenentlassungen? Bis jetzt Fehlanzeige. Erfahrene Programmierer zu ersetzen ist aber auch gar nicht der Anspruch von Copilot. Vielmehr handelt es sich um eine Art Autovervollständigungs-Tool. Wenn der Nutzer beginnt, einen Programmbaustein zu schreiben, schlägt es verschiedene passende Funktionen vor. Das verringert drastisch die Zeit, die nötig ist, um Standard-Bausteine für ein neues Programm zu schreiben.
Stattdessen können Programmierer die Grundlagen für ein neues Projekt innerhalb kürzester Zeit zusammenfügen. Und sich anschließend den speziellen Anforderungen widmen. So können sie entweder mehr Projekte umsetzen – oder mehr Zeit damit verbringen, über Lösungswege nachzudenken und den Code zu optimieren.
Andere Programme, wie Adobe Sensei oder Uizard, richten sich nicht an Programmierer, sondern an Webdesigner. Sie generieren auf der Grundlage von Skizzen oder einer kurzen Beschreibung interaktive Prototypen. Dadurch ist es möglich, verschiedene Designvorschläge zu vergleichen und zu verbessern, ohne alles von Hand zu erstellen. Dadurch lässt sich viel Zeit einsparen. Es macht es aber auch leichter, neue Ideen auszuprobieren.
Es gibt zwei Gemeinsamkeiten, die fast alle dieser KI-Tools auszeichnen. Zum einen müssen sie nicht genutzt werden, um Zeit zu sparen. Genauso gut kann man sie verwenden, um umfangreichere oder bessere Websites zu erstellen. Zum anderen braucht es immer noch einen erfahrenen Programmierer oder Designer, um mit ihnen gute Ergebnisse zu erzielen. Er muss sinnvolle Vorgaben ausarbeiten, Fehler und Probleme erkennen und Details von Hand anpassen. Ein Selbstläufer sind die KI-Tools also noch lange nicht.
KI-Tools für Webentwicklungs-Laien
Auch für Laien gibt es immer mehr Webentwicklungs-Tools. Sie haben einen völlig anderen Zweck: Sie sollen Anwendern ohne Programmierkenntnisse ermöglichen, auf die Schnelle eine Website zu erstellen. Diese KI-Tools sind also nicht auf komplexe und hoch spezialisierte Aufgaben ausgelegt. Stattdessen sind diese Tools Allrounder, die viele Aufgaben beherrschen, aber nicht zu sehr ins Detail gehen. Dabei müssen sie vor allem eines sein: leicht zu bedienen.
Auf diesem Prinzip basieren die Tools von Hosting-Firmen, die eine komplette Homepage mit KI erstellen. Der KI-Homepage-Baukasten von Hostinger oder die Wix ADI übernehmen damit Aufgaben aus drei Bereichen: Web Design, Content Creation und Programmierarbeit.
Zwar ist es schon seit langem möglich, mit Hilfe von Vorlagen eine Website zu erstellen, ohne zu programmieren. Das nimmt aber oft Stunden oder sogar Tage in Anspruch. Wer nach langem Suchen eine passende Vorlage gefunden hat, muss immer noch Texte erstellen und passende Bilder finden. Individuelle Anpassungen sind ohne Programmierkenntnisse kaum möglich.
Ganz anders der Ablauf mit einem KI-Tool zur Website-Erstellung: Der Nutzer beschreibt in wenigen Sätzen, was er sich vorstellt. Und erhält einen Vorschlag für eine fertige Website, inklusive Text und Bilder. Wenn er auf diese Weise ein passendes Design gefunden hat, kann er die Details leicht selbst anpassen.
Komplizierte Projekte mit vielen Backend-Funktionen lassen sich auf diese Weise nicht verwirklichen. Aber das brauchen die Selbständigen und Kleinunternehmen, die solche KI-Tools nutzen, in der Regel auch gar nicht. Sie wollen einfach einen ansprechenden Online-Auftritt realisieren, ohne viel Geld und Zeit zu investieren. Dieser Aufgabe ist die KI problemlos gewachsen.
KI-Tools in der Webentwicklung: Chancen und Probleme
Erfahrene Webentwickler und vollständige Laien – die Anwendungsgebiete der verschiedenen Arten von KI-Tools mögen unterschiedlich sein. Ihre Stärken sind aber im Grunde genommen dieselben. Sie ermöglichen es, Aufgaben zu automatisieren, die nach einem bestimmten Muster ablaufen. Für professionelle Webentwickler bedeutet das, dass sie weniger Zeit mit Routineaufgaben verbringen müssen. Und Laien sparen sich viel Zeit, die sie ansonsten benötigen würden, um sich Programmierkenntnisse anzueignen oder sich mit den nötigen Programmen vertraut zu machen.
Gerade für große Unternehmen ist die Umstellung auf KI-Tools aber auch eine Herausforderung. Zu den Kosten für die Software kommt der Aufwand, die Mitarbeiter einzulernen und neue Prozesse zu entwickeln. Gerade die Qualitätskontrolle kann zum Problem werden. Denn die Outputs der KI enthalten oft Fehler und müssen daher gründlich überprüft werden, bevor sie in die Produktion gehen können.
Eine aktuelle Studie zeigt auch, dass KI in Unternehmen nicht immer den erhofften Produktivitätszuwachs bringt. Bei einer Umfrage des Upwork Research Institute gab 77 % der Befragten an, dass KI-Tools Ihre Produktivität sogar verringert haben. Insgesamt zeichnet sich deshalb ein klares Bild ab: KI macht viele Abläufe einfacher und effizienter. Sie kann in der Webentwicklung aber keine Wunder vollbringen.
Figma-CEO: KI macht Webdesign effizienter
Ähnlich sieht das auch Dylan Field, CEO von Figma. Er muss es wissen, schließlich entwickelt seine Firma die führende Produktivitäts-Suite für Webdesigner. Und hat dafür mittlerweile fast 100 Plugins auf KI-Basis erschaffen. Im Interview mit dem Technologie-Magazin The Verge erklärte er kürzlich seine Sichtweise auf das Thema KI. Während er fest an das Potential von Künstlicher Intelligenz in der Webentwicklung glaubt, kann er sich nicht vorstellen, dass sie in absehbarer Zukunft menschliche Designer überflüssig machen wird. Er erwartet zwar, dass KI das Designen von Websites effizienter machen wird. Aber auch, dass gerade dadurch mehr Websites gebaut werden und mehr Menschen sich mit dem Thema Design beschäftigen.
Und auch wenn KI-Technologien sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln, meint er:„Mag sein, dass man [alle Projektvorgaben] in eine 30-seitige Anweisung für die KI schreiben könnte. Aber selbst dann würde die KI vielleicht immer noch falsche Entscheidungen machen, wenn du einfach sagst: ‚Hier sind meine Anweisungen. KI, erstelle die Designs und die Software.‘ Ich denke es muss ein Mensch im Spiel sein.“
Experten einig: KI hat einen festen Platz in der Webentwicklung
Auch das Online-Marketing-Magazin CMSWire befragte kürzlich einige Branchenexperten dazu, wie die Zukunft von KI in der Webentwicklung aussehen wird. Alle sind sich einig: Die neue Technologie hat schon jetzt einen festen Platz in der Webenhostwicklung gefunden.
„Aus einer CMS-spezifischen Perspektive sind KI-unterstützte Seitenerstellung und -bearbeitung, Content-Tagging und Kundensegmentierung allesamt sehr reale Funktionen, die heute existieren“, so Sara Faatz von der US-Firma Progress, die KI-Lösungen für Unternehmen und Webentwickler vermarktet.
Peter McKee vom Schweizer Unternehmen SonarSource arbeitet mit Firmen zusammen, deren Entwickler schon heute KI-generierten Code einsetzen. Er weiß deshalb um den Nutzen, aber auch um die Probleme der Technologie: „KI greift auf das zurück, was ihr beigebracht wurde […], aber diese Daten wurden möglicherweise nicht auf Qualität überprüft und könnten daher Fehler oder schlechte Codemuster einführen. Dies könnte auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass der Code schwer und kostspielig zu warten sein wird.“
Für die meisten Anwender, die Künstliche Intelligenz professionell einsetzen, ist deshalb klar: Ohne menschliche Aufsicht geht es auf absehbare Zeit nicht.
Potential von KI ist nicht zu ignorieren
Die reißerischsten Schlagzeilen zum Thema KI in der Webentwicklung scheinen sich also nicht zu bewahrheiten. Aber auch die Stimmen, die KI als einen kurzfristigen Hype abtun, verschätzen sich – zumindest, was die Webentwicklung angeht. Schon heute setzen viele der größten Unternehmen auf KI-Lösungen, um die Produktivität zu erhöhen, Design-Ideen zu testen oder Programmierfehler zu finden. Auf der anderen Seite machen es KI-basierte Website-Builder auch kleinen Unternehmen leichter, eine ansprechende Online-Präsenz aufzubauen.
Beide Arten, KI in der Webentwicklung einzusetzen, verringern den Aufwand und senken die Kosten. Kein Unternehmen kann es sich leisten, dieses Potential zu ignorieren.
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