KI Manager werden: Alles rund um KI-Skills und Weiterbildung in Künstlicher Intelligenz

Mit der Fähigkeit, KI gewinnbringend in deinem Berufsalltag einzusetzen, setzt du dich geradewegs an die Spitze der digitalen Revolution. Denn die Nachfrage nach KI Kenntnissen steigt – zeitgleich fühlt sich erst eine kleine Minderheit an Beschäftigten in der Lage, KI sinnvoll im eigenen Arbeitsalltag einzusetzen. Wir haben uns angeschaut, wie wichtig KI-Skills wirklich sind, welche Fort- und Weiterbildungen es in dem Bereich gibt, für wen sie sich eignen und welche Schwerpunkte sie setzen.

Eins vorab: Ein Anbietervergleich lohnt sich, denn KI lebt vor allem von der praktischen Anwendung. Wir haben uns die vier größten Anbieter angeschaut und miteinander verglichen. Hier geht’s direkt zum Anbietervergleich!

Welche Bedeutung haben KI-Kenntnisse auf dem Arbeitsmarkt?

Die Jobplattform StepStone hat hierzu ermittelt, wie häufig Arbeitgeber KI-Skills oder Begriffe mit KI-Bezug (z.B. Deep Learning, Prompting, Machine Learning) als Voraussetzung für einen Job nannten. Das Ergebnis: Die Relevanz von KI-Sills ist innerhalb von 5 Jahren um fast 50 Prozent gestiegen. In Stellenanzeigen der Zukunft werden Formulierungen wie „Grundkenntnisse in KI“ vermutlich ganz normal sein, so wie heutzutage der Umgang mit Microsoft Office Anwendungen wie Word, Excel oder Outlook ganz selbstverständlich dazu gehört.

Untermauert wird dies auch durch eine Studie des Weltwirtschaftsforums, die prognostiziert, dass bis 2025 mehr als 97 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen werden, die explizit KI-Kompetenzen erfordern. 

Was sind überhaupt KI-Skills?

Aber muss jetzt jeder Informatik oder Data Science studieren, eigene Algorithmen programmieren können und Konzepte wie Deep Learning oder Neuronale Netze durchschauen und verstehen können, um auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft zu bestehen? Die gute Nachricht: Nein. Unter „KI-Skills“ werden bereits viel basalere Fähigkeiten und Kompetenzen verstanden, nämlich solche, „die dazu befähigen, künstliche Intelligenz (in ihrer Anwendung) zu verstehen, zu nutzen und in Unternehmen zu integrieren.“ Und dazu benötigt man neben der Kenntnis der Tools vor allem eins: Kommunikationsfähigkeit und Kritisches Denken, um die Ergebnisse richtig einzuordnen.

KI Skills: Eine Definition

Steptstone definiert KI Skills wie folgt: „Es geht darum, KI als Werkzeug intelligent zu nutzen, mit Risiken umzugehen und menschliche Expertise mit Technologie zu verbinden.

Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei StepStone betont: „Viele liegen falsch, wenn es um künftig benötigte KI-Skills geht. Sie glauben, dass jetzt alle Daten- und Technologie-Profis werden müssen“, so Zimmermann. „Dabei brauchen wir im alltäglichen Einsatz von KI gar kein vertieftes technisches Detailwissen.“

Es geht hierbei also explizit nicht um das Programmieren von Algorithmen oder das Aufsetzen von KI-Systemen, sondern um die breite Anwendung von KI-Tools in Unternehmen, der Fokus liegt auf dem Praxisbezug, die konkrete Anwendung und dem kritischen Hinterfragen der Ergebnisse. Insofern hat ein jeder die Chance, sich KI Kenntnisse anzueignen, und verbessert damit seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft. Womit wir zum eigentlichen Thema kommen: Den KI Manager Lehrgängen sowie Fort- und Weiterbildungen im Bereich Künstliche Intelligenz.

KI Manager Fort- und Weiterbildungen

Die meisten Institute und auch private Anbieter bieten Lehrgänge zum KI Manager an. Hierbei handelt sich um eine Fort- bzw. Weiterbildung in Künstlicher Intelligenz – die meistens vom Arbeitgeber bezahlt wird – und nicht um das Erlernen eines komplett neuen Jobprofils. Einige Anbieter bieten auch Formulare zur Kostenübernahme zum Download an. Die hier vorgestellten Lehrgänge bewegen sich preislich in einem Rahmen von 2.490 € bis 6.200 €.

Daneben gibt es mittlerweile recht viele Anbieter von KI Online-Kursen, die sich auf einen bestimmten, kleineren Teilbereich fokussieren, wie zum Beispiel „Prompting für Midjourney“, „SEO mit ChatGPT“ oder „Texterstellung mit KI“.

Welche Kompetenzen sollten in einem KI Manager Lehrgang vermittelt werden?

Welche Inhalte am Ende wirklich wichtig sind, hängt auch von der Position im eigenen Unternehmen ab. Will ich mich selbst in KI weiterbilden oder meine Mitarbeiter im Umgang mit KI schulen lassen? Beides ist sinnvoll, der größte Impact von KI entsteht aktuell aber, wenn man bei den Mitarbeitern ansetzt. Was brauchen also die Mitarbeiter, um mit KI umzugehen? Die KI Coachin Barbara Oberrauter-Zabransky von der KI Academy Wien bildet selbst aus. Sie ist sich sicher:

Schulungen sollten praxisnah aufzeigen, wie KI konkret in die jeweiligen Tätigkeitsbereiche integriert werden kann. Um ein Verständnis für die Einsatzmöglichkeiten zu vermitteln, empfehlen sich interaktive Lernformate wie Workshops, in denen KI-Anwendungen direkt ausprobiert werden können. Auch unternehmensinterne Best Practices und der Erfahrungsaustausch über erfolgreiche KI-Projekte können die Hemmschwelle bei den Beschäftigten senken. Quelle: KI Coachin Barbara Oberrauter-Zabranski auf StepStone

Welcher Anbieter eignet sich für mich?

Wie bereits erwähnt, ist es für die effiziente und zielführende Anwendung von KI im eigenen Berufsalltag nicht notwendig, die dahinterliegenden Konzepte von Deep Learning, Machine Learning oder Neuronalen Netze zu verstehen. Wer sich aber dennoch dafür interessiert, ist bei einem eher theoriegeleiteten Anbieter gut aufgehoben.

Vor allem Bitkom und die IHK bieten hier eine gute Grundlage und vermitteln in den ersten Einheiten sehr breit die theoretischen Grundlagen von KI, angefangen bei Themenfeldern wie „Historie von KI, Gesellschaft und Ethik“ und „Grundlagen und Voraussetzungen von KI: Maschinelles Lernen und Data Mining“ (Bitkom Akademie) oder „Stand der Technik: was heute mit KI möglich ist“, „Der Einfluss von KI auf Arbeit, Wirtschaft und Gesellschaft“ und „Das Rennen um die KI-Vorherrschaft: Deutschland im globalen Vergleich“ (IHK).

Sehr viel praxisbezogener geht es bei der Haufe Akademie und dem Wissensanbieter Digital Beat zu. Diese Anbieter setzen verstärkt auf die Vermittlung von konkreten KI Workflows und die Identifizierung von Use Cases im eigenen Arbeitsalltag.

Hier ist der KI Manager Lehrgang von Digital Beat ein gutes Beispiel, denn die Referenten agieren täglich selbst mit KI in ihrem Berufsleben und wenden KI-Tools zur Optimierung ihrer Prozesse an. In den Live-Modulen werden KI-Tools vorgestellt. Außerdem werden Teilnehmer animiert, sich auch selbst mit den Tools auseinanderzusetzen. Auch die Haufe Akademie setzt verstärkt auf dieses Prinzip, ist aber stärker über Selbstlernphasen strukturiert, während bei Digital Beat die Inhalte in Live Sessions vermittelt werden.

KI Manager Lehrgang: Die 4 größten Anbieter im Vergleich

KI Manager von Digital Beat

Der KI Manager Lehrgang von Digital Beat, über den Zeit Online bereits in einem Anbietervergleich berichtet hat, ist eine KI Weiterbildung, die praxisnahen und alltagstauglichen Input liefert. Die Teilnehmer erlangen ein fundiertes Verständnis über die aktuelle Landschaft an KI-Tools und wie sie angewendet werden können, einschließlich konkreter Beispiele, die auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter im eigenen Unternehmen zugeschnitten sind. Der Hauptfokus liegt dabei darauf, Routineaufgaben, die in nahezu jedem Unternehmensbereich anfallen, durch KI zu automatisieren sowie kreativen Input von der KI zu erhalten für Konzepte und Strategien.

In zehn Live-Modulen, die jeweils zwei Mal pro Woche etwa 2 Stunden dauern, geben Referenten aus verschiedenen Unternehmensbereichen ihr erprobtes Wissen weiter.

Der Anbieter bietet mit den regelmäßig stattfindenden KI Days eine Art Schnupperkurs an, bei dem die Teilnehmer und Teilnehmerinnen bereits einige Referenten kennenlernen und erstes KI Praxiswissen mitnehmen können. Die Veranstaltung richtet sich explizit auch an die Entscheider und zeigt neben praktischen Use Cases von KI auch die Bedeutung der Implementierung von KI im Unternehmen und Strategien, wie dies erfolgreich gelingt. Die nächsten KI Days finden live und online am 17. und 18.07. statt, die Teilnahme ist kostenlos.

Inhaltliche Schwerpunkte und weitere Features

Der Kurs dauert insgesamt fünf Wochen und findet vollkommen online statt. Der Lehrgang richtet sich auch an Führungskräfte, viel mehr aber an die Mitarbeiter aus verschiedensten Abteilungen. Die Kosten belaufen sich auf 4.900 €. Im Preis inbegriffen ist der lebenslange Zugriffe auf den Mitgliederbereich, in der alle vermittelten Inhalte auch nachträglich abgerufen werden können. Außerdem erhalten Teilnehmer Zugriff auf eine KI-Tool-Mediathek, in der regelmäßig per Videoeinheit neue KI-Tools vorgestellt werden.

Das sagen Kunden zum Lehrgang von Digital Beat:

Der KI Manager Lehrgang hat mich sehr weiter gebracht. Ein toller Überblick über alles, was es bereits gibt, mit kleinem Ausblick. Besonders toll: Auf alle Fragen wurde eingegangen, teilweise wurden für spezielle Probleme noch Anleitungen zum Download bereitgestellt. Besonders überzeugt hat mich Yannik – tolle Vortragsweise, sehr kompetent. Hier wird einem alles an die Hand gegeben, was man für die Arbeit mit KI braucht – man muss es nur noch umsetzen. Leute ohne Vorkenntnisse werden ebenso abgeholt wie jemand, der schon tiefer im Thema steckt. Vielen Dank!

Quelle: Monika Vietz, Lehrgangsteilnehmerin

KI Manager Lehrgang von Bitkom Akademie

Der KI Manager Lehrgang von Bitkom ist stärker theoretisch ausgerichtet, Informatikkenntnisse sind nach Angaben des Anbieters nicht notwendig, aber von Vorteil.

Das sagt Bitkom selbst zum Lehrgang: „Künstliche Intelligenz (KI), Maschinelles Lernen und Autonome Systeme werden die Entwicklung von Unternehmen in den kommenden Jahren entscheidend beeinflussen und verändern. Was bedeutet dies für Ihr Unternehmen? Kann man mit KI die zukünftige Wertschöpfung eines Unternehmens unterstützen? Welche KI-Konzepte, welche Grundlagen, Methoden und konkreten Anwendungen verbergen sich hinter den oft strapazierten Schlagworten? Welche Basics muss man kennen, mit welchen Forschungsinstituten und Unternehmen kann man im Bereich Künstliche Intelligenz zusammenarbeiten und wo gibt es bereits erfahrbare Beispiele guter Praxis?“

Der Lehrgang zielt auf „die Versachlichung des Themas und die branchenübergreifende Anwendbarkeit ab“. Angesprochen werden hier vor allem Führungskräfte in Unternehmen, die an der strategischen Ausrichtung eines Unternehmens beteiligt sind.

Inhaltliche Schwerpunkte und weitere Features

Der Lehrgang setzt sich aus fünf Modulen zusammen, in denen Teilnehmer „die Grundlagen von Künstlicher Intelligenz und hybrider Wertschöpfung durch Heuristiken, Wissensbasierte Systeme und Maschinelles Lernen vermittelt bekommen. Anwendungsbeispiele zu Künstlicher Intelligenz und Praxiserfahrungen aus Forschung und Entwicklung sowie von Unternehmen und Startups sind integraler Bestandteil der Ausbildung. Die Teilnehmer erproben KI-Dienste und Services im Internet, reflektieren diese vor dem Hintergrund ihrer eigenen Geschäftsfelder und werden befähigt, Use Cases zur Generierung KI-basierter, hybrider Wertschöpfung für das eigene Unternehmen zu konzipieren und kritisch zu reflektieren.“ Die Kosten für den Lehrgang belaufen sich auf 6.200 €.

Die KI Masterclasses von Haufe Akademie

Haufe Akademie bietet insgesamt 4 Kurse an, die in unterschiedlichen Zusammensetzungen gebucht werden können:

• Kurs 1 + 2 bilden die „Junior Class“ und somit die Basisausbildung: Teilnehmer erhalten das nötige Wissen, um Potenziale, Anwendungsfälle und strategische Implikationen von KI detailliert auszuarbeiten.
• Kurs 1, 2 + 3 bilden die „Professional Class“. In der Professional Class bekommen Teilnehmer strategische, technische und konzeptionelle Grundlagen an die Hand, um KI-Initiativen und -Projekte zu konzipieren und zu planen.
• Aus Buchung aller 4 Kurse ergibt sich die „Master Class“: Mit der Master Class haben Teilnehmer Zugang zur vollständigen Qualifizierung: Darin enthalten sind vier umfassende Kurse, individuelle Praxis-Coachings und eine Abschlussprüfung, sowie die Zertifizierung zum geprüften KI-Manager

Die einzelnen Kurse erstrecken sich jeweils über einen Zeitraum von mehreren Wochen und bestehen aus einem Kick-off Termin sowie mehreren sich daran anschließenden Selbstlernphasen, in denen Teilnehmer die Inhalte selbständig erarbeiten. Zum Abschluss gibt es dann einen weiteren gemeinsamen Live-Termin, in dem die erlernten Inhalte reflektiert werden können.

Inhaltliche Schwerpunkte und weitere Features

Die Themenschwerpunkte variieren je nach Kurs. Grundsätzlich geht es im ersten Kurs verstärkt um Automatisierung sowie die Anwendung von Künstlicher Intelligenz im Unternehmen, während sich die weiteren Kurse verstärkt auf „KI als strategischen Hebel für Unternehmen“ konzentrieren. Hier erörtern Teilnehmer, wie KI-Prozesse und -Technologien in die Unternehmensstrategie eingebunden werden können und welchen Einfluss dies auf die Organisationsstruktur, Geschäftsprozesse und Mitarbeitende hat. Im dritten Kurs stehen verstärkt Konzepte der Künstlichen Intelligenz wie Data Mining und Neuronale Netze im Vordergrund. Im letzten Kurs geht es dann um die Implementierung von KI im eigenen Unternehmen.

Zu jedem Kurs stehen in der online Lernumgebung „nützliche Informationen, Downloads und extra Services zu dieser Qualifizierungsmaßnahme“ bereit. Teilnehmer profitieren von einer Flex Garantie: Die Kurstermine können während oder nach der Buchung flexibel ausgewählt und später gewechselt werden.

Fazit: Keine Angst vor KI

Muss ich Angst haben, wegen KI meinen Job zu verlieren? Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei StepStone gibt hier Entwarnung: Er ist der Meinung, dass die meisten Beschäftigten „besser auf die KI-Revolution am Arbeitsmarkt vorbereitet sind, als sie glauben“, denn wie bereits erwähnt geht es bei der großen KI-Revolution vor allem um die Anwendung konkreter Tools und dem kritischen Hinterfragen und Einordnen der Ergebnisse. Und das kann jeder lernen!

Gleichzeitig betont er die Notwendigkeit von Fort- und Weiterbildungen im Bereich KI, denn ohne eine Beschäftigung mit der neuen Technologie werden sich die positiven Effekte nicht einstellen. Wer KI-Tools sicher und routiniert bedienen kann, gewinnt Zeit, um sich menschlichen, kommunikativen Aufgaben zu widmen – auf die wird es bei Erfolg im Beruf nämlich künftig mehr denn je ankommen“, resümiert Zimmermann.

Dieser Meinung ist übrigens auch ChatGPT: Fragt man das Tool, welche Fähigkeiten für seine erfolgreiche Nutzung am wichtigsten sind, antwortet es, Kommunikationsfähigkeit und kritisches Denken seien wichtiger als Datenanalyse und Co.