Wie ernst ist es deinen Bewerbern?
Rage Applying: So findest du heraus, ob es deine Bewerber ernst meinen
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Inhaltsverzeichnis
- Was ist Rage Applying?
- Warum gibt es Rage Applying?
- Was ist die Gefahr beim Rage Applying?
- Quiet Firing und Quiet Quitting – hängen die Trends mit Rage Applying zusammen?
- Worauf musst du als Personaler dabei achten?
- Fazit zu Rage Applying
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Was ist Rage Applying?
Rage Applying heißt wortwörtlich „Wütend bewerben“. Damit wird die Bedeutung dieses Trends auch direkt deutlich. Beim Rage Applying bewerben sich Mitarbeiter wahllos bei einem anderen Unternehmen aus Wut oder Frust über den aktuellen Arbeitgeber. Meist geschieht dies sehr impulsiv, weil sie in ihrer derzeitigen Situation unglücklich sind. Damit besteht zwar schon eine Intention, sich auf eine neue Stelle zu bewerben, aber es scheint egal zu sein, bei welchem Unternehmen die neue Stelle ist – Hauptsache weg.
Dass Mitarbeiter sich nach neuen Jobs umsehen, ist in der Regel nichts Neues. Gerade junge Menschen haben noch keinen Drang, in einem Unternehmen sesshaft zu werden und sehen auch keinerlei Loyalitätsbedenken, wenn es um die Arbeitsstelle geht. Mit dem Begriff Rage Applying bekommt die Suche nach einem neuen Job eine Intention. Mitarbeiter suchen aus Unzufriedenheit nach besseren Optionen.
Warum gibt es Rage Applying?
Die Arbeitszufriedenheit ist ein sehr großer Faktor bei der Wahl der Arbeitsstelle. Personaler können viel dafür tun, dass ein Mitarbeiter zufrieden ist. Doch manchmal sind es andere Umstände, die nicht in den Händen der Personaler sind. Einer der Hauptgründe aber ist das Gehalt. Passen Arbeitnehmer und Arbeitgeber dahingehend nicht zusammen, so überlegen viele, den Job zu wechseln. Frust und Unzufriedenheit überschatten alles und es kann kein gesundes Arbeitsverhältnis mehr bestehen.
Solche Trends treten immer wieder auf, denn auch das wütende und wahllose Bewerben bei anderen Unternehmen ist nicht neu. Mitarbeiter erhoffen sich dadurch einen besseren Job zu finden. Vor allem das Gehalt spielt dabei auch eine wichtige Rolle. Bekannt wurde der Trend über die Sozialen Medien, vor allem über TikTok.
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Was ist die Gefahr beim Rage Applying?
Mitarbeiter versuchen durch Rage Applying, ihre negativen Gefühle zu kompensieren und eine neue Stelle zu finden, die diese nicht mehr hervorruft. Es kann aber auch gefährlich sein, dem Druck und den Gefühlen so nach zu gehen. Nur weil sich jemand neu bewirbt, heißt das noch lange nicht, dass es auch eine Zusage gibt. Die Bewerber können auch abgelehnt werden. Damit entsteht ein neuer Kreis der Unzufriedenheit, denn weitere negative Gefühle, die durch Zurückweisung entstehen, dominieren die Gefühlswelt. Damit wird die Situation nur verschlimmert.
Will ein Mitarbeiter schnell aus einem Unternehmen weg, kann es passieren, dass er auch den nächstbesten Job annimmt. Wenn sich Mitarbeiter nicht genau mit dem Unternehmensprofil auseinandersetzen, so kann die neue Stelle genauso alptraumartig werden. Damit stecken diese Menschen in einem Teufelskreis fest.
Quiet Firing und Quiet Quitting – hängen die Trends mit Rage Applying zusammen?
Die Trends Quiet Firing und vor allem Quiet Quitting hängen eng mit dem Rage Applying zusammen. Quiet Firing meint, dass Arbeitgeber die Mitarbeiter, direkt oder indirekt, zur Kündigung drängen. Da dieses Verhalten bei Arbeitnehmern meist bemerkt wird, entsteht der Wunsch sich schnellstmöglich um eine andere Stelle zu bemühen. Damit liegt dann die Kündigung auf ihrer Seite und nicht auf Unternehmensseite.
Beim Quiet Quitting oder auch Act your Wage-Trend sieht es so aus, dass Mitarbeiter nur noch das tun, wofür sie bezahlt werden. Das heißt, dass sie keine Überstunden in Kauf nehmen und sich auch gegen ungerechtes Verhalten wehren. Besonders bei der jüngeren Generation ist das aktuell Trend. Sie gehen keine Extrameile für ihren Arbeitgeber. Damit soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass nicht die Arbeit sondern das Leben im Fokus eines jeden stehen soll. Auch dieser Trend hängt eng mit dem Rage Applying zusammen, denn wenn Arbeitnehmer und -geber die Einstellung zur Arbeit nicht teilen, gibt es genauso gravierende Reibungspunkte. Das Rage Applying ist damit eine aggressivere und endgültigere Version des Quiet Quittings.
Worauf musst du als Personaler dabei achten?
Das heißt für Personaler, dass sich Bewerber melden könnten, die lediglich an einer Stelle, nicht aber am Unternehmen interessiert sind. Damit sind sie zwar offen, für dich und dein Unternehmen zu arbeiten, allerdings brennen sich wahrscheinlich nicht so für die Dinge, für die dein Unternehmen steht. Sollte es zu einer Einstellung kommen, kann es passieren, dass die Bewerber auch schnell unzufrieden sind und sich weiter umschauen. Andererseits kannst du ihnen als Personaler natürlich vieles bieten, um die Arbeitszufriedenheit zu verbessern.
Neben Benefits und Gehaltsanpassungen kannst du den Bewerbern regelmäßige Gespräche über ihre Zufriedenheit bieten. Entweder in Form von Mitarbeitergesprächen oder als wöchentliche Meetings. Kommunikation ist der Schlüssel, um die Probleme aus der Welt zu schaffen. Genauso wichtig sind die Aufstiegschancen. Die sollten dem Mitarbeiter klar mitgeteilt werden, sodass dieser sich von vorne herein ein Bild machen kann über die Situation.
Bei Bewerbern kann schnell herausgefunden werden, wie ernst sie diese Bewerbung meinen. Durch Fragen zur Intention der Bewerbung, zu Kenntnissen über das Unternehmen, zum Wechselgrund bzw. Zufriedenheit der bisherigen Arbeitsstellen oder auch zu den Vorstellungen über das neue Unternehmen lässt sich zügig ableiten, ob jemand eine ernsthafte Bewerbung oder wahrscheinlich wahllos mehrere eingereicht hat.
Fazit zu Rage Applying
Rage Applying ist ein Begriff der neu aufgekommen ist zu einem Trend, den es schon recht lange gibt. Die Unzufriedenheit bei einem Arbeitgeber ist ein starker Motivator, sich nach neuen Möglichkeiten umzuschauen. Personaler sollten daher beim eigenen Unternehmen auf ihre Mitarbeiter achten und Gespräche anbieten, sodass die generelle Unzufriedenheit angesprochen werden kann. Bei Bewerbern, die durch Rage Applying bei dir gelandet sind, kannst du durch ein paar Fragen im Bewerbungsgespräch herausfinden, ob sie es ernst mit dir meinen. Ist die Zufriedenheit von Bewerbern und Mitarbeitern hoch, vermindert sich das Risiko, dass diese Rage Applying nachgehen.
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Über den Autor
Lea Minge
Lea machte von Oktober 2022 bis Oktober 2024 ihr Volontariat bei Gründer.de. Sie war für die täglichen News zuständig. Im Bereich Wirtschaft, Startups oder Gründer hat sie den Überblick und berichtete von den neuesten Trends, Entwicklungen oder Schlagzeilen. Auch bei der Sendung “Die Höhle der Löwen” zeigte sie eine wahre Expertise und verfolgte für unsere Leser jede Sendung. Damit kennt sie die wichtigsten DHDL-Startups, -Produkte und Informationen zu den Jurymitgliedern. Daneben hatte sie immer einen Blick auf die neuesten SEO-Trends und -Anforderungen und optimiert fleißig den Content auf Gründer.de. Neue Ideen für Texte blieben da nicht aus. Schon früh interessierte sie sich fürs Schreiben, weshalb sie ein Studium in Germanistik und Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf absolvierte.