So startest du 2023 in die Selbstständigkeit
Kleingewerbe anmelden: Darauf solltest du achten

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Wenn du dich selbstständig machen möchtest, musst du wissen, wann du ein Kleingewerbe anmelden solltest.
Inhaltsverzeichnis
- Gewerbe oder Kleingewerbe anmelden?
- Unterschied zwischen Kleingewerbe und Kleinunternehmer
- Kleingewerbe: Anmeldung und Kosten
- So kannst du dein Kleingewerbe anmelden
- Vor- und Nachteile des Kleingewerbes
- Fazit: Kleingewerbe anmelden
- Häufige Fragen (FAQ) zu Kleingewerbe anmelden
Gesamtes Inhaltsverzeichnis anzeigen
Um dir bereits vorab einen Überblick zu gewährleisten, verraten wir dir welche Fragen zum Thema „Kleingewerbe anmelden“ in diesem Artikel beantwortet werden:
- Wann muss ich ein Kleingewerbe anmelden?
- Was ist der Unterschied zwischen Kleingewerbe und Kleinunternehmer?
- Wo melde ich ein Kleingewerbe an und wie hoch sind die Kosten?
- Wie melde ich ein Kleingewerbe an?
- Was sind die Vor- und Nachteile eines Kleingewerbes?
Gewerbe oder Kleingewerbe anmelden?
Wenn du nun in die Selbstständigkeit starten möchtest, liegt die Frage nahe, ob du ein Gewerbe oder Kleingewerbe anmelden musst. Diese Antwort hängt von einigen Faktoren ab, auf die du dein Unternehmen prüfen solltest. Grundsätzlich ist ein Kleingewerbe ein Gewerbe ohne Kaufmannseigenschaften, das auch nicht im Handelsregister eingetragen werden muss. Ob dein Unternehmen dort eingetragen werden muss, hängt wiederum von der Größe, dem Umsatz und der Rechtsform ab.
Rechtsformen von Kleingewerben
Anhand der Rechtsform deines Betriebs kannst du recht schnell erkennen, ob du ein Kleingewerbe anmelden musst oder vielleicht doch ein Handelsgewerbe. Zu den zulässigen Rechtsformen eines Kleingewerbes zählen nur Einzelunternehmen sowie die GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) und unterliegen dann dem BGB (Bürgerliches Gesetzbuch). Alle anderen Rechtsformen fallen dann unter das Handelsgewerbe nach HGB (Handelsgesetzbuch) und erfüllen die Kaufmannseigenschaften.
Das Einzelunternehmen und die GbR unterscheiden sich vor allem darin, ob du allein gründest oder im Team. Hast du bereits ein Gründerteam zusammengestellt, dann solltest du die GbR wählen. Betreibst du deine Unternehmung jedoch alleine, kannst du dein Betrieb als Einzelunternehmen anmelden. In beiden Fällen musst du dann ein Kleingewerbe anmelden.

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Größenschwellen eines Kleingewerbes
Darüber hinaus gibt es sowohl als Einzelunternehmer als auch bei einer GbR bestimmte Größenschwellen, die du beachten musst. Diese Schwellen beziehen sich auf die Grenzen von Gewinn und Umsatz deines Betriebs. So darfst du als Kleingewerbe nicht die Grenzwerte von 60.000 Euro Gewinn pro Jahr und/oder 600.000 Euro Umsatz pro Jahr überschreiten. Überschreitest du sie doch, fällt dein Gewerbe unter das HGB, wechselst die Rechtsform und unterliegst dann strengeren Auflagen.
Weitere Faktoren eines Kleingewerbes
Ob dein Gewerbe als Kleingewerbe angemeldet werden muss, hängt darüber hinaus auch von der Branche ab, wie bereits erwähnt ebenso von der Anzahl der Mitarbeiter aber auch von deinem Betriebsvermögen oder Kreditvolumen. Da diese Entscheidung durchaus komplex erscheint, lohnt es sich bei Zweifeln definitiv einen Experten um Rat zu bitten. In diesem Falle helfen dir vor allem Gründungs- und Steuerberater weiter sowie das Finanzamt.
Unterschied zwischen Kleingewerbe und Kleinunternehmer
Oftmals werden im alltäglichen Sprachgebrauch die Begriffe Kleingewerbe und Kleinunternehmer synonym verwendet. Doch genau betrachtet, bedeuten sie nicht das Gleiche. Ein Kleingewerbe bezieht sich auf die fehlenden Kaufmannseigenschaften, während Kleinunternehmen anhand von Umsätzen definiert werden. Denn auch hier gilt, dass Kleinunternehmen, die die Kleinunternehmerregelung anwenden, eine bestimmte Höhe an Umsatz nicht überschreiten dürfen. Doch diese Regelung können auch Freiberufler in Anspruch nehmen und haben dadurch nichts mit einem Kleingewerbe zu tun. Zusätzlich ist ein Kleingewerbe auf zwei Rechtsformen beschränkt, während ein Kleinunternehmer seinen Betrieb mit jeder Rechtsform gründen kann.
Kleingewerbe: Anmeldung und Kosten
Genauso wie du ein Gewerbe beim zuständigen Amt in deiner Region anmeldest, so musst du dies auch für dein Kleingewerbe tun. Im Gewerbeamt bekommst du alle notwendigen Informationen und auch eine Vorlage zur Gewerbeanmeldung. Diese bekommst du auch online auf der Webseite deines zuständigen Amtes. Darüber hinaus musst du dein Kleingewerbe beim Finanzamt anmelden als auch bei der IHK oder HWK und der Berufsgenossenschaft. Stellst du direkt Mitarbeiter ein, dass musst du ebenfalls zur Agentur für Arbeit und dich auch bei der Krankenkasse melden.
Kosten zahlst du in diesem Falle nur für die Bearbeitungsgebühr bei der Gewerbeanmeldung. Da die Kosten je nach Amt und Bundesland unterschiedlich hoch ausfallen, kann hier kein fester Betrag genannt werden. Doch in der Regel liegen die Kosten zwischen 20 Euro und 70 Euro.
So kannst du dein Kleingewerbe anmelden
Die Anmeldung eines Kleingewerbes durchläufst du in einzelnen Schritten, die für sich nicht wirklich kompliziert sind.
1. Besorgung von Genehmigungen sowie Nachweise und Wahl der Rechtsform
Je nach Kleingewerbe brauchst du eventuell Genehmigungen und Nachweise, die notwendig für die Anmeldung deines Betriebs sind. Daher solltest du dich im Voraus informieren, welche Genehmigungen du benötigst und dich um diese dann kümmerst. Diese Vorarbeit ist vor allem dafür bedeutend, dass du längere Wartezeiten und Verzögerungen schon im Vorfeld vermeiden kannst.
Da dir für ein Kleingewerbe eine sehr begrenzte Auswahl an Rechtsformen zur Verfügung stehen, dürfte dieser Umstand die Wahl der geeigneten Rechtsform auch deutlich erleichtern. Auch diesbezüglich lohnt sich im Vorfeld ein Gespräch mit einem Steuer- oder Gründungsberater.
2. Gewerbeschein ausfüllen
Diesen Gewerbeschein bekommst du, wie bereits erwähnt, bei deinem örtlichen Gewerbeamt oder auch online zum herunterladen. Beim ausfüllen musst du persönliche Daten wie deinen Namen, die Anschrift, Kontaktdaten und auch Kontodaten angeben, aber auch sämtliche Daten zu deinem Kleingewerbe wie dessen Anschrift, den Namen, deine Tätigkeit und dir Rechtsform.
3. Gewerbeschein mit allen wichtigen Unterlagen beim Amt einreichen
Hast du alle wichtigen und notwendigen Unterlagen beisammen und korrekt ausgefüllt, musst du diese beim Gewerbeamt einreichen. Dafür machst du dir im Vorfeld einen Termin, bei dem du auch letzte Fragen klären kannst. Dabei solltest du unbedingt daran denken, dass du dein Personalausweis dabei haben solltest. Das Amt leitet dann im Anschluss und unter der Voraussetzung, dass alle Angaben ordnungsgemäß ausgefüllt wurden, an das Finanzamt weiter.
Vor- und Nachteile des Kleingewerbes
Wenn du dich selbstständig machen möchtest, musst du nicht zwangsläufig mit einem Kleingewerbe starten. Je nachdem, wie dein Geschäftskonzept aussieht, eignet sich der Start in die Selbstständigkeit immer unterschiedlich. Doch viele starten erst einmal automatisch mit einem Kleingewerbe. Damit du weißt, welche Vor- und Nachteile sich hieraus ergeben können, wollen wir diese hier gebündelt für dich auflisten.
Vorteile
- Die Anmeldung ist relativ schnell, einfach und kostengünstig.
- Das Kleingewerbe ist ideal für Einsteiger und Nebenberufliche.
- Hier hast du kein vorgeschriebenes Gründungskapital.
- Auch die Anmeldung beim Handelsregister entfällt.
- Oft greift hier die Kleinunternehmerregelung, sodass du von der Umsatzsteuer befreit bist.
- Die Buchhaltung gestaltet sich einfacher.
- Oftmals bekommen Kleingewerbe Vergünstigungen bei der IHK bzw. HWK.
Nachteile
- Mit einem Kleingewerbe haftest du unbeschränkt.
- Die Wahl der Rechtsform und der Geschäftsbezeichnung ist eingeschränkt.
- Investoren lassen sich durch das Kleingewerbe weniger überzeugen.
- Auch die Seriosität wird oftmals angezweifelt.
Fazit: Kleingewerbe anmelden
Grundsätzlich ist das Anmelden eines Kleingewerbes kein Hexenwerk und geht dann besonders schnell, wenn du dich im Vorfeld bereits über alle wichtigen Schritte und Voraussetzungen informiert hast. Die Wahl der Gründung eines Kleingewerbes solltest du mit Experten beraten, da sich bestimmte Vor- aber auch Nachteile ergeben. Nachteilig kann auf jeden Fall die Haftung mit deinem gesamten Vermögen sein als auch die Einschränkung der Geschäftsbezeichnung. Vorteile wiederum ergeben sich durch eine kostengünstige und schnelle Gründung sowie eine vereinfachte Buchhaltung.

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Häufige Fragen (FAQ) zu Kleingewerbe anmelden
Anhand der Rechtsform kannst du recht schnell erkennen, ob du ein Kleingewerbe anmelden musst oder vielleicht doch ein Handelsgewerbe. Denn zu den zulässigen Rechtsformen eines Kleingewerbes zählen nur Einzelunternehmen sowie die GbR.
Die Schwellen beziehen sich auf die Grenzen von Gewinn und Umsatz deines Betriebs. So darfst du als Kleingewerbe nicht die Grenzwerte von 60.000 Euro Gewinn pro Jahr und/oder 600.000 Euro Umsatz pro Jahr überschreiten. Andernfalls musst du die Rechtsform wechseln.
Du meldest ein Kleingewerbe genauso an, wie ein normales Gewerbe, und zwar beim Gewerbeamt deiner Region. Im Gewerbeamt bekommst du alle notwendigen Informationen und auch eine Vorlage zur Gewerbeanmeldung.
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Über den Autor

Andreas Fricke
Andreas ist seit März 2022 in der Redaktion von Gründer.de. Hier verantwortet er die Bereiche Franchise- und Gründer-Verzeichnis, außerdem arbeitet er regelmäßig an neuen Büchern und eBooks auf unserem Portal. Zuvor hat er 5 Jahre lang in einer Online-Marketing-Agentur für verschiedenste Branchen Texte geschrieben. Sein textliches Know-how zieht er aus seinem Studium im Bereich Journalismus & Unternehmenskommunikation.
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