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Revolution im Gesundheitswesen

Gründer-Geheimnis Praxia & Pflegia: Innovative Jobvermittlung

Pflegekräfte und medizinisches Praxispersonal standen lange vor umständlichen Bewerbungsprozessen. Während Pflegia den Bewerbungsprozess komplett umdreht und Arbeitgeber zu aktiven Bewerbern bei den Pflegekräften macht, bietet Praxia ein spezialisiertes Karriereportal für medizinische Fachangestellte, Therapeuten und Praxispersonal. Gründer Lennart verrät uns im Interview, wie sie jeweils die größten Herausforderungen im Recruiting clever angehen.

Hinter diesem Erfolg stehen Felix Westphal und Masoud Shahryari aus Hamburg sowie Lennart Steuer aus München. Felix ist für die Arbeitgeberseite von Pflegia zuständig, während Masoud die Betreuung der Kandidaten verantwortet und Lennart das Marketing und den Teamaufbau steuert. Seit 2019 revolutionieren sie gemeinsam von ihrem Berliner Büro aus die Jobvermittlung mit Praxia & Pflegia im Gesundheitswesen. Im Interview verrät Gründer Lennart spannende Insights zu ihrem Erfolgsweg.

Idee und Gründung

Was hat euch dazu inspiriert, Praxia & Pflegia zu gründen?

Unsere Reise begann zunächst nicht im Bereich der Personalvermittlung, sondern mit einem Online-Fortbildungsangebot für Pflegekräfte. Wir wollten einen Beitrag zur Digitalisierung der Pflege leisten, indem wir eine digitale Weiterbildungslösung entwickelten. Als wir jedoch in direkten Kontakt mit Pflegeeinrichtungen traten, um unser Produkt vorzustellen, stießen wir auf ein viel größeres und drängenderes Problem: den akuten Personalmangel in der Pflege. Die Einrichtungen fragten uns immer wieder, ob wir auch Personal vermitteln könnten. Gleichzeitig erhielten wir auch von Pflegekräften, die unzufrieden in ihrem Job waren oder aktiv nach einer neuen Herausforderung suchten, ähnliche Rückmeldungen.

Sie waren auf der Suche nach einer einfacheren, transparenteren Art, den richtigen Job zu finden, ohne sich durch unzählige ähnliche Stellenanzeigen wühlen zu müssen. Dieser Moment der Erkenntnis war für uns der Wendepunkt – anstatt einfach bei unserer ursprünglichen Idee zu bleiben, beschlossen wir, uns den wirklichen Bedarf im Markt genauer anzusehen und unser Konzept entsprechend anzupassen. Durch die Gespräche mit Pflegeeinrichtungen und Pflegekräften verstanden wir schnell, dass die Probleme in der Branche tiefer lagen als nur in der Weiterbildung. Die Prozesse zur Personalfindung und Jobsuche waren sowohl für die Einrichtungen als auch für die Pflegekräfte ineffizient und oft frustrierend.

So entstand die Idee zu Pflegia, einer Plattform, die die Vermittlung von Pflegepersonal durch eine erfolgsbasierte, kostengünstige Lösung revolutioniert. Unsere Lösung war einfach: Wir wollten eine Plattform schaffen, die nicht nur die Personalsuche vereinfacht, sondern auch eine größere Reichweite ermöglicht und beide Seiten eng betreut – sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer. Durch eine direkte Ansprache der Pflegekräfte und eine enge Zusammenarbeit mit den Einrichtungen haben wir eine Lösung entwickelt, die beide Seiten effizient und transparent zusammenbringt.

Was steckt hinter den Namen ‚,Pflegia’’ und ,,Praxia’’ und warum habt ihr euch dafür entschieden?

Die Namen „Pflegia“ und „Praxia“ sind tatsächlich mehr zufällig entstanden, ohne tiefere Bedeutung. Wir wollten einfach Namen wählen, die einfach im Gedächtnis bleiben und gleichzeitig eine klare Verbindung zur Pflegebranche herstellen. Pflegia sollte die Verbindung zur Pflege klar und verständlich symbolisieren, während Praxia, die Schwesterplattform, natürlich als Erweiterung von Pflegia entstand. Die Entscheidung gegen einen internationalen Namen beruht darauf, dass Pflege für uns ein stark regional verankerter Bereich ist, der vor allem in Deutschland einen konkreten Bedarf hat.

Wie habt ihr eure Idee in die Tat umgesetzt? Welche ersten Schritte waren besonders entscheidend?

Der erste Schritt war der direkte Kontakt zu etwa 20 relevanten Personen auf der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite. Über Facebook und durch Masouds persönliche Kontakte aus der Pflegebranche haben wir Pflegekräfte erreicht. Auf der Arbeitgeberseite haben wir uns durch unser erstes Produkt bereits ein Netzwerk aufgebaut, das uns bei der Weiterentwicklung geholfen hat. Der entscheidende Moment war das persönliche Gespräch – nur so konnten wir wirklich verstehen, welche Probleme bestehen und wie wir diese mit unserer Plattform lösen konnten.

Welche Herausforderungen habt ihr in der Gründungsphase gemeistert und was würdet ihr rückblickend anders machen?

Eine der größten Herausforderungen in der Gründungsphase war das klassische Henne-Ei-Problem: Wie überzeugt man Pflegeeinrichtungen und -dienste davon, sich auf der Plattform anzumelden, wenn noch nicht genügend Pflegekräfte registriert sind – und umgekehrt, wie gewinnt man Pflegekräfte, wenn noch nicht genug Einrichtungen auf der Plattform sind, bei denen sie sich bewerben können?

Das Problem hierbei war, dass beide Seiten – sowohl die Arbeitgeber als auch die Arbeitnehmer – auf die Plattform angewiesen sind, aber zu Beginn wenig Anreiz hatten, sich zu registrieren, wenn sie nicht sicher sein konnten, dass auch die jeweils andere Seite bereits aktiv ist. Wenn keine Einrichtungen auf der Plattform sind, gibt es keinen Grund für Pflegekräfte, sich anzumelden, und wenn nicht genügend Pflegekräfte registriert sind, gibt es auch keine Motivation für die Einrichtungen, sich zu beteiligen.

Unsere Lösung bestand darin, beide Seiten aktiv zu betreuen und direkt anzusprechen. Auf der Arbeitgeberseite haben wir extrem günstige, erfolgsbasierte Preise angeboten, sodass sie nur für tatsächliche Vermittlungen bezahlen mussten und das Risiko deutlich minimiert wurde. Das hat uns geholfen, die ersten Kunden zu gewinnen. Auf der Arbeitnehmerseite haben wir Pflegekräfte, die sich über unsere Marketingkampagnen registriert hatten, direkt angesprochen und mit den passenden Einrichtungen zusammengebracht – fast wie ein Headhunting-Service. So konnten wir den Arbeitgebern signalisieren, dass es bereits potenzielles Personal auf der Plattform gab, was ihre Bereitschaft erhöhte, sich anzumelden.

Ein weiterer entscheidender Faktor war die enge Betreuung beider Seiten bis zum Abschluss des Vertrags. Wir haben uns bemüht, einen persönlichen Service zu bieten, um sicherzustellen, dass sowohl die Pflegekräfte als auch die Einrichtungen sich gut betreut fühlten und den gesamten Prozess als positiv erlebten.

Die Branche 

Wie bewertet ihr die Digitalisierung in der Gesundheitsbranche? Wo gibt es noch ungenutztes Potenzial?

Die Digitalisierung im Gesundheitswesen hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, besonders in Bereichen wie der Dienstplanung und der Pflegedokumentation. Viele Prozesse, die früher manuell erledigt wurden, sind nun digitalisiert, was die Effizienz erheblich steigert. Corona hat diesen Wandel zusätzlich beschleunigt, da die Branche plötzlich auf digitale Lösungen angewiesen war.

Dennoch gibt es in der Pflegebranche noch viel ungenutztes Potenzial, besonders im Bereich der Personalvermittlung. Traditionelle Jobportale sind zwar weit verbreitet, aber sie bieten keine speziell zugeschnittenen Lösungen für die Pflege und sind oft teuer und ineffizient. Arbeitgeber müssen hohe Vorauszahlungen leisten, ohne zu wissen, ob passende Bewerbungen kommen. Personalvermittlungen sind ebenfalls teuer und bieten nur begrenzte Reichweite. Hier können digitale Plattformen wie Pflegia einen echten Unterschied machen, indem sie eine kostengünstigere, erfolgsbasierte Lösung bieten, die gleichzeitig eine größere Reichweite hat.

Ein weiteres großes Potenzial liegt im Bürokratieabbau. Etwa ein Drittel der Arbeitszeit von Pflegekräften entfällt immer noch auf Dokumentation und administrative Aufgaben. Hier könnten digitale Lösungen wie Smart-Glasses, die automatisch die Pflegeprozesse dokumentieren, enorme Zeitgewinne bringen und den Pflegekräften mehr Zeit für die Patientenversorgung verschaffen.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Digitalisierung in der Pflegebranche zwar auf einem guten Weg ist, aber noch viele Möglichkeiten bietet, den Arbeitsalltag zu erleichtern und die Prozesse effizienter zu gestalten.

Welche Meilensteine habt ihr bereits mit Praxia & Pflegia erreicht?

Ein wesentlicher Meilenstein für uns bei Pflegia war es, die 1000 Vermittlungen pro Monat zu erreichen – ein klarer Beweis, dass unsere Plattform auf großes Interesse stößt und für den Markt relevant ist. Für Praxia war es die Erreichung von 50 erfolgreichen Hirings im Januar sowie die ersten 40.000 Nutzer. Wir sehen viele Parallelen zwischen der Pflegebranche und dem medizinischen Sektor: Auch hier gibt es einen massiven Personalbedarf und eine große Nachfrage, aber die Lösungen im Recruiting hinken noch immer hinterher.

Was macht eure Plattformen so einzigartig?

Pflegia bietet eine einzigartige Mischung aus Stellenportal und Personalberatung. Bei uns bewerben sich nicht die Pflegekräfte, sondern die Arbeitgeber bei den Kandidaten. Diese Umkehrung sorgt dafür, dass Pflegekräfte eine bessere Erfahrung machen, da sie von den Arbeitgebern angesprochen werden und nicht selbst den mühsamen Bewerbungsprozess durchlaufen müssen. Außerdem bieten wir eine intensive Betreuung beider Seiten bis zur erfolgreichen Einstellung.

Alltag

Wie bringt ihr eure Plattformen an die richtige Zielgruppe? Welche Strategien waren besonders erfolgreich?

Der wichtigste Erfolgsfaktor für uns ist die direkte Weiterempfehlung durch Pflegekräfte, die gute Erfahrungen mit uns gemacht haben. Wenn wir ein gutes Produkt bieten, spricht sich das von selbst herum.

Auf der Arbeitgeberseite spielt vor allem der finanzielle Aspekt eine Rolle – sie erhalten hohe Qualität, zahlen aber nur bei Erfolg. Diese Strategie hat uns geholfen, schnell Vertrauen aufzubauen.

Welche Rolle spielen Community und Nutzer-Feedback in eurer Weiterentwicklung?

Nutzer-Feedback spielt eine zentrale Rolle in unserer Weiterentwicklung. Unser Qualitätsmanagement ist ständig im Austausch mit den Pflegekräften, um herauszufinden, was gut funktioniert und wo es Verbesserungsbedarf gibt. Dieses Feedback fließt direkt in die Entwicklung unserer Plattform ein, um den Bedürfnissen unserer Nutzer gerecht zu werden.

Nutzt ihr auch digitale Tools oder KI, um eure Prozesse im Arbeitsalltag effizienter zu gestalten?

KI spielt eine große Rolle bei uns. Gerade für die Übertragung und Bearbeitung von CVs. Wir bekommen teilweise CVs von den Kandidaten, die wir so nicht weiterschicken können. Hier nutzen wir KI, um sie in die optimale Form zu bringen. Oder auch für Importe der Jobinserate. 

Welche spannenden Tipps könnt ihr angehenden Gründern und Gründerinnen mit auf den Weg geben?

Unser wichtigster Tipp: Kommt schnell auf den Markt und steht in direktem Kontakt mit der Zielgruppe. Auch wenn das Produkt noch nicht perfekt ist, lohnt es sich, ein konkretes Angebot zu machen und in Sales-Gespräche zu gehen. So erfahrt ihr schnell, ob die Idee ankommt und ob es Potenzial gibt, das Produkt weiterzuentwickeln und zu verkaufen.

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Über den Autor

Autorenprofil: Jana Blümler

Jana Blümler

Jana ist seit Juni 2024 als Junior Content Managerin in der Redaktion bei Gründer.de tätig. Hier berichtet sie über spannende, aktuelle Business Cases zu den Themenbereichen Künstliche Intelligenz, Digitale Geschäftsmodelle und Online Marketing. Mit ihrem Bachelorstudium im Medien- und Eventmanagement und einem Masterabschluss im Kommunikations- und Marktmanagement bringt sie ihre fundierten und praxisnahen Kenntnisse in die redaktionelle Arbeit ein. Ihre Leidenschaft für Digitales Marketing und ihr marktwirtschaftliches Verständnis ermöglichen es ihr, immer über die neusten Trends und Business Cases auf dem Laufenden zu sein.

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