Die finanzielle Unterstützung für Technologie-Startups
High-Tech Gründerfonds: Die Finanzierung für Tech-Startups


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Der High-Tech Gründerfonds fördert Startups, die im Technik-Bereich unterwegs sind.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist der High-Tech Gründerfonds?
- Wie sieht die Unterstützung des Gründerfonds aus?
- Investmentkriterien an das Unternehmen
- Wie kann man den High-Tech Gründerfonds beantragen?
- Die Finanzierungskonditionen
- Großes Netzwerk für junge Gründer
- Fazit
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Was ist der High-Tech Gründerfonds?
Bei dem High-Tech Gründerfonds handelt es sich um einen Beteiligungsfonds, den das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), die staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und aktuell 28 privaten Unternehmen finanzieren. Hierbei wird in junge und chancenreiche Technologie-Unternehmen investiert, die vielversprechende Forschungsergebnisse unternehmerisch umsetzen können. Der High-Tech Gründerfonds wurde 2005 gegründet und leistet somit einen Beitrag zur Schließung der Finanzlücke, die bei vielen Startups in der Frühphase entsteht.
Wie sieht die Unterstützung des Gründerfonds aus?
Beim High-Tech Gründerfonds gibt es nicht das eine Finanzierungsmodell, dass bei jedem Startup zum Einsatz kommt. Hier handelt der Fonds individuell nach den Bedürfnissen des Unternehmens. Bis zu einer Millionen Euro sind bei einer Finanzierung des Gründerfonds in der Seed-Runde möglich. Zudem bietet der Gründerfonds ein Netzwerk und die unternehmerische Unterstützung für Gründer. Über alle Finanzierungsrunden kann der Fonds insgesamt bis zu drei Millionen Euro investieren.
Investmentkriterien an das Unternehmen
Damit man als Unternehmen die Förderung nutzen kann, müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein:
- High-Tech-Startup aus den Bereichen Digital Tech, Industrial-Tech, Chemie, Life Science oder angrenzenden Bereichen
- Nicht älter als drei Jahre
- Hat bisher nicht mehr als 500.000 Euro an Eigenkapital oder Kapital von anderen Investoren erhalten
- Hat seinen Sitz oder eine selbstständige Zweigniederlassung in Deutschland
Wie kann man den High-Tech Gründerfonds beantragen?
Bevor man sich überlegt den Gründerfonds zu beantragen, sollte man nochmal genau über seine Gründungsidee nachdenken und ob diese den Voraussetzungen der Förderungen entspricht. Wichtig ist hierbei, dass die Startup-Idee technologieorientiert ist und vielversprechende Marktchancen sowie Know-how und Motivation des Gründerteams aufweist. Der Investitionsschwerpunkt liegt dabei auf folgenden Themen:
- Material Science
- Software
- Media
- Internet
- Life Science
- Chemie
- hardwarenahe Ingenieurwissenschaften
Wenn eine gute Geschäftsidee gefunden ist, geht es zunächst an das Erstellen eines Businessplans. Diesen schickt man dann an den High-Tech Gründerfonds. Sollte dieser positiv bewertet werden, folgt ein persönliches Gespräch. Verläuft dieses ebenfalls positiv, erhalten die Gründer ein Term-Sheet, in dem die einzelnen Finanzierungsbedingungen aufgelistet sind. Nach der Unterschrift unter diesen Bedingungen erfolgt dann die Detailprüfung des Vorhabens anhand vorgegebener Kriterien. Sind diese auch erfolgreich akzeptiert, bekommt man eine Empfehlung für eines der Investitionskomitees. Vor diesem Komitee hält der Gründer oder das Gründerteam die finale Unternehmenspräsentation und erhält daraufhin im besten Fall dann die Zusage für die Finanzierung.
Die Finanzierungskonditionen
Natürlich gibt es auch hier bestimmte Konditionen, unter denen Finanzierungen im Rahmen des High-Tech Gründerfonds gegeben werden. Hier einmal die wichtigsten auf einem Blick:
- Innerhalb der ersten Finanzierungsrunde können Gründer bis zu einer Millionen euro erhalten.
- Bis zu zwei Millionen Euro legt der High-Tech Gründerfonds für eine Anschlussfinanzierung zurück. Nach Absprachen außerhalb des Standard-Modells sind auch höhere Finanzierungen möglich.
- Die Zinsen für die Finanzierung betragen sechs Prozent. Diese werden jedoch in den ersten vier Jahren gestundet, damit die Liquidität des Unternehmens nicht in Gefahr gebracht wird.
- Der High-Tech Gründerfonds bekommt 15 Prozent der Unternehmensanteile ohne Unternehmensbewertung.
- Der Eigenanteil von zehn Prozent ist nicht zwingend.
- Der High-Tech Gründerfonds investiert nur in Kapitalgesellschaften, wodurch die Haftung auf das Firmenvermögen begrenzt ist.
- Weitere Investoren sind erwünscht.
Großes Netzwerk für junge Gründer
Neben der Finanzierung kann das Startup auch von dem großen Netzwerk profitieren, welches der High-Tech Gründerfonds bietet. Von Anschlussfinanzierungen über den Teamaufbau bis hin zum Kontakt mit zahlreichen anderen Gründern und Investoren birgt dieses Netzwerk daher großes Potenzial für junge Gründer.
Zudem gehören dem Netzwerk auch zahlreiche technologie-fokussierte Unternehmensberater an. Diese kann man je nach Bedarf sowohl vor als auch nach der Finanzierungszusage in Anspruch nehmen. Diese stehen dem Startup beispielsweise bei operativen und strategischen Unternehmensfragen zur Seite.
Fazit
Der High-Tech Gründerfonds ist besonders für Startups im Technologie-Bereich ideal geeignet. Da diese oftmals mehr Kapital benötigen als Startups aus anderen Branchen, ist es für viele durchaus sinnvoll, diese Förderung zu beantragen. Zum einen aus finanzieller Sicht, zum anderen aber auch, um auf das große Netzwerk zurückgreifen zu können, welches der High-Tech Gründerfonds mit sich bringt. Wer mit seinem Unternehmen all die vorher genannten Anforderungen erfüllt, sollte diese Möglichkeit der Finanzierung durchaus in Betracht ziehen.
Über den Autor

Leoni Schmidt
Nach ihrem Abitur studierte Leoni an der Fachhochschule des Mittelstands in Köln Medienkommunikation & Journalismus. In diesem Studium sammelte sie durch Praktika bei der Rheinischen Post und bei Antenne Düsseldorf viele praktische, journalistische Erfahrung. Neben ihres Studiums arbeitete sie als Werkstudentin bei einem Online-Magazin. Bei diesem wurde sie nach ihrem Studium übernommen und arbeitete dort in der Online-Redaktion. Im Mai 2019 wechselte sie dann zu Digital Beat und Gründer.de und arbeitet seitdem dort als Junior-Online-Redakteurin.