Ermittle einfach deine realistische Unternehmensbewertung
Firmenbewertung mit 4 einfachen Methoden berechnen
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Inhaltsverzeichnis
- Wichtige Faktoren für die Firmenbewertung
- Firmenbewertung für junge Unternehmen auf Basis von Annahmen
- 4 Methoden für deine Firmenbewertung
- Zusammenfassung
- Häufige Fragen (FAQ) zur Firmenbewertung
Gesamtes Inhaltsverzeichnis anzeigen
Um dir einen umfassenden Überblick zu bieten, verraten wir vorab, welche Fragen zum Thema „Firmenbewertung bzw. Unternehmensbewertung“ in diesem Artikel beantwortet werden:
- Was sind wichtige Faktoren für eine Firmenbewertung?
- Wie wird ein Unternehmenswert ermittelt?
- Welche Methoden gibt es für eine Firmenbewertung?
- Was gilt es als Gründer zu beachten?
Wichtige Faktoren für die Firmenbewertung
Für dich als Gründer gibt es einige Faktoren, die für deine Unternehmensbewertung wichtig sind:
- Wie attraktiv ist dein Markt? Die Erfolgschancen für dich einen Investor zu finden, hängt sehr stark von der Erprobung deines Segmentes ab, in dem du mit deinem Unternehmen tätig bist. Je erprobter dieses ist, desto höher steigen deine Chancen. Schließlich beobachten Investoren den Markt. Wenn es schon andere andere Investments in deinem Segment gibt, steigerst du die Attraktivität für dein eigenes Startup und damit natürlich auch deine Unternehmensbewertung.
- Wie sieht es mit deiner Reputation aus? Je mehr Erfahrung du in dein Startup einbringen kannst, desto mehr Einfluss hat dies auf deine Firmenbewertung. Bist du ein absoluter Neueinsteiger, dann sinkt auch dein Unternehmenswert.
- Wie sieht dein Produkt aus? Du musst mit deinem Unternehmen nicht nur in einem interessanten Markt tätig sein, sondern auch dein Produkt muss überzeugen. Um dein Unternehmen bewerten zu können, ist deshalb auch entscheidend, wie innovativ dein Produkt ist. Wie sieht es mit Konkurrenten aus? Ist dein Produkt einzigartig oder leicht zu kopieren? Hast du Patente für dein Produkt? Je einzigartiger es ist, desto besser ist es für deinen Unternehmenswert.
- Wie wird dein Produkt angenommen? Für deine Unternehmensbewertung ist es wichtig, dass dein Produkt von der entsprechenden Zielgruppe angenommen wird. Wie viele Kunden hast du schon? Wie viele Kunden kommen monatlich hinzu? Je besser deine Wachstumsrate ist, desto höher wird deine Firmenbewertung ausfallen.
- Wie sehen deine Umsätze aus? Ein wichtiger Faktor für deine Unternehmensbewertung ist natürlich die Höhe deines bisher erzielten Umsatzes. Ohne Umsatz sieht es für dich eher schlecht aus, aber mit der Höhe deiner Umsätze steigt auch anteilig deine Firmenbewertung.
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Firmenbewertung für junge Unternehmen auf Basis von Annahmen
Für dich als junger Unternehmer und Gründer stellt die Firmenbewertung in vielen Fällen eine große Herausforderung dar. Schließlich fehlen dir noch wichtige Erkenntnisse, um den Unternehmenswert zu ermitteln. Dieser wird dann aufgrund von Annahmen getroffen. Für dich ist es deshalb sehr wichtig, dass du zunächst die wesentlichen Werttreiber für dein Unternehmen ermittelst, um dein Unternehmen bewerten zu können. Und noch ein ganz wichtiger Punkt muss von dir geklärt werden, wenn du einen Investor an Bord holen willst: Soll die Unternehmensbewertung im Pre-Money- oder Post-Money-Verfahren erfolgen? Das bedeutet, dass die Firmenbewertung entweder vor oder nach der Beteiligung erfolgen soll.
4 Methoden für deine Firmenbewertung
Zu den klassischsten Methoden, um die Unternehmensbewertung für dein Startup berechnen zu können, gehören das Substanzwertverfahren und das Ertragswertverfahren. Allerdings gibt es noch zwei weitere Verfahren, die ebenfalls häufig für die Berechnung eingesetzt werden. Wir erklären dir, was es mit den folgenden Methoden auf sich hat, damit du die passende für dein Startup aussuchen kannst.
Firmenbewertung nach dem Substanzwertverfahren
Wenn du dich für das Substanzwertverfahren entscheidest, dann ist für deine Firmenbewertung der Marktwert aller Gegenständen als Basis zu sehen, die für eine komplette Neuanschaffung der jetzigen Ausstattung notwendig wäre. Das Substanzwertverfahren wurde in seinem Ansatz bereits in den Jahren um 1950 entwickelt. Allerdings betrachten es auch viele mit Skepsis betrachtet, da es für dich den Nachteil hat, dass sich deine Unternehmensbewertung nur auf investiertes Kapital bezieht. Um es einfach auszudrücken, kannst du für diesen Fall folgende Gleichung anwenden:
Wiederbeschaffungswert des Anlagevermögens und Umlaufvermögens – Wert der Schulden = Substanzwert des Unternehmens
Für dich als Neuunternehmer und Gründer ist dieses Verfahren also doch eher ungeeignet. Selbst Unternehmen, die lange am Markt sind, ziehen dieses kaum noch in Erwägung.
Firmenbewertung nach dem Ertragswertverfahren
Dieses Verfahren ist für dich als Gründer schon deutlich interessanter. Das Ertragswertverfahren, auch Discounted Cash-Flow-Methode genannt, geht mit einem anderen Ansatz an die Firmenbewertung heran. Beim Ertragswertverfahren wird dein künftiger Cash-Flow einfach hochgerechnet und auf den aktuellen Zeitpunkt diskontiert. Das Ertragswertverfahren läuft daher wie folgt ab:
- Zuerst werden die Betriebsergebnisse der letzten drei Jahre (oder kürzer) ermittelt
- Im nächsten Schritt sind deine Betriebsergebnisse zu bereinigen. So werden beispielsweise Aufwendungen und außerordentliche Erträge herausgenommen.
- Anhand dieser Bereinigung wird dann der Durchschnitt der Betriebsergebnisse ermittelt
- Im nächsten Schritt folgt eine Hochrechnung auf Basis der bereinigten und der durchschnittlichen Betriebsergebnisse. Die Hochrechnung wird für einen Zeitraum von fünf Jahren vorgenommen. Dabei wird auch die Abzinsung des sogenannten Gegenwartszeitraumes berücksichtigt.
- Ist dies erfolgt, ermittelt man noch das Risiko von künftigen Erträgen deines Unternehmens.
Für dich sind beim Ertragswertverfahren vor allem zwei Faktoren wichtig, die auf deine Bewertung einen Einfluss haben. Diese Faktoren sind:
- Die zu erwartenden Ergebnisse deines Unternehmens
- Das Risiko, welches durch Ausfälle zu erwarten ist
Die Venture-Capital-Methode – Ein besonderes Verfahren
Ebenfalls lässt sich mit der Venture-Capital-Methode eine Firmenbewertung für dein Startup bestimmen. Diese basiert auf dem Ertragswertverfahren, doch im Gegensatz dazu, kann hier die Diskontierungsrate bis zu 50 Prozent betragen. Folgende Komponenten spielen bei dieser Methode für dich und deine Unternehmensbewertung eine wichtige Rolle:
- Die Liquiditätsprämie: Kommt zwar eher selten vor, beschreibt aber die Prämie die ein Investor für die Langfristigkeit seiner Investition bekommt.
- Die Value-Add-Prämie: Diese besondere Form der Prämie kann ausgezahlt werden, wenn ein Investor nicht nur Kapital, sondern auch seine Management- und Beratungsleistungen sowie seine Kontakte mit in dein Unternehmen einbringt.
- Die Risikoprämie: Als Startup hast du in der Regel ein relativ hohes Ausfallrisiko. Mit der Risikoprämie wird dies als festgelegter Preis verankert.
- Die Hurdle Rate: Sie beschreibt das Mindestrenditepotenzial, mit dem ein Investor rechnen kann.
Multiplikator-Verfahren
Des Weiteren ist das Multiplikator-Verfahren eine gute Methode, um den Unternehmenswert von deinem Startup zu berechnen. Hierzu wird deine Firmenbewertung mithilfe von Verhältniskennzahlen abgeleitet. Diese Verhältniskennzahlen werden Multiplikatoren genannt. Ein Multiplikator gibt den Marktwert eines Unternehmens und der gewählten Betriebskennzahl des Unternehmens an. Dadurch lässt sich der Wert mit ähnlichen Unternehmen in derselben Branche vergleichen.
Zunächst analysiert man dabei das Unternehmen und die derzeitigen und arbeitet die zukünftigen Finanzkennzahlen heraus. Zu diesen gehören beispielsweise Kunden- oder Nutzerzahlen, der Umsatz pro Mitarbeiter oder Cashflows. Danach wird das Erfolgspotential strategisch eingeschätzt und daraus dann Planungsgrößen für den Unternehmenswert bestimmt.
Zusammenfassung
Erfahrungen beim Thema Firmenbewertung haben gezeigt, dass für dich als Gründer das Ertragswertverfahren zusammen mit der Venture-Capital-Methode und dem Multiplikator-Verfahren wohl die besten Optionen ist. Als Grundlage für die Verhandlungen mit möglichen Investoren dient dir in erster Linie die Ausarbeitung von einem Geschäftsmodell. Hierdurch bist du in der Lage, die verschiedene Szenarien durchzuspielen. Außerdem kannst du damit die Diskontierungsrate zu deinem Vorteil beeinflussen. Dies hat für dich vor allem den Vorteil, dass du für ein bestimmtes Investitionskapital wenig Anteile deines Unternehmens abgeben musst. Du hast also einige Möglichkeiten, mit denen du dein Unternehmen korrekt bewerten kannst.
Häufige Fragen (FAQ) zur Firmenbewertung
Zu den klassischen Methoden, um die Unternehmensbewertung eines Startups zu bewerten, gibt es 4 Methoden:
1. Substanzverfahren
2. Ertragswertverfahren
3. Venture-Capital-Methode
4. Multiplikator-Verfahren
Bei dem Firmenwert handelt es sich um einen immateriellen Wert, der bei der Übernahme eines Unternehmens als Kaufpreis angesetzt werden kann. Dieser setzt sich auf dem originären und dem derviaten Firmenwert zusammen. Der originäre Wert setzt sich aus den realen Vermögensgegenständen des Unternehmens zusammen und der derivate Wert ist hierbei ein Erwartungswert, der sich nach den Prognosen des kaufenden Unternehmers richtet.
Bei der Substanzwert-Methode ist für die Firmenbewertung der Marktwert alles Gegenstände als Basis zu sehen, die für eine komplette Neuanschaffung der jetzigen Ausstattung notwendig wäre. Hierfür lässt sich die folgende Gleichung anwenden:
Wiederbeschaffungswert des Anlagevermögens und Umlaufvermögens – Wert der Schulden = Substanzwert des Unternehmens
Die Firmenbewertung ist für dich vor allem dann wichtig, wenn du dir Fremdkapital mit Hilfe eines Investors ins Unternehmen holen möchtest. Mit einer Firmenbewertung schaffst du dir für Verhandlungen mit einem oder mehreren Investoren die optimale Grundlage.
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Über den Autor
Andreas Fricke
Andreas war von März 2022 bis Februar 2024 in der Redaktion von Gründer.de. Hier verantwortete er die Bereiche Franchise- und Gründer-Verzeichnis, außerdem arbeitet er regelmäßig an neuen Büchern und eBooks auf unserem Portal. Zuvor hat er 5 Jahre lang in einer Online-Marketing-Agentur für verschiedenste Branchen Texte geschrieben. Sein textliches Know-how zieht er aus seinem Studium im Bereich Journalismus & Unternehmenskommunikation.