Das musst du zur Unternehmensbewertung wissen
Diese 5 Faktoren beeinflussen den Wert eines Unternehmens
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Inhaltsverzeichnis
- Was ist der Wert eines Unternehmens?
- 1. Aktuelle Marktsituation und Marktwert
- 2. Das Geschäftsmodell: Wichtig für den Wert eines Unternehmens
- 3. Mögliche Risiken für das Geschäft
- 4. Zukunftspotenzial
- 5. Synergieeffekte
- Fazit: Unternehmensbewertungen sind komplex
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Was ist der Wert eines Unternehmens?
Im ersten Moment wirkt die Frage trivial. Bei genauer Betrachtung ergeben sich jedoch Aspekte, welche eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem Thema unumgänglich machen. Rein monetär betrachtet könnte sich die Frage auch anders stellen lassen: Wieviel Kapital ist im Unternehmen gebunden?
Jedes Unternehmen – sofern es nicht nur als Briefkastenfirma oder Strohmann fungiert – hat Büros, Produktionsstellen und einen Fuhrpark. All dies sind Werte, die einen mehr oder minder greifbaren Wert darstellen. Hintergrund: Sachwerte bzw. Vermögensgegenstände lassen sich verwerten, ihnen kann ohne Weiteres ein konkreter Wert beigemessen werden.
Was fällt alles in diese Kategorie? Unter anderem sind es:
- Computer
- Büroausstattung
- Pkw
- Produktionsmittel wie CNC-Fräsen
welche einen klar definierten Wert haben. Abzüglich der Verbindlichkeiten ergibt sich hier ein konkret messbarer Wert. Dieser wird von wenigen Parametern beeinflusst und lässt sich – bei entsprechender Buchführung – auch recht einfach ermitteln.
Aber: Der Wert eines Unternehmens sind nicht nur diese materiellen Faktoren in Form von greifbaren Vermögensgegenständen. Jede etablierte Marke hat eine gewisse Reichweite, bedient definierte Zielgruppen – und stellt damit einen Wert dar. Darüber hinaus ist das Ertragspotenzial an sich ebenfalls ein Wert.
Weitere immaterielle Güter können sein:
- Lizenzen
- Urheberrechte
- Patente
Sobald ein Unternehmen eine Software entwickelt und für deren Nutzung eine Lizenz verkauft, hat das Ganze einen (finanziell bestimmbaren) Wert. Aber auch das Einräumen von Nutzungsrechten an grafischen Werken oder Spielen trägt zum Wert bei, den ein Unternehmen hat. Es gibt somit verschiedene Faktoren, welche den Wert eines Unternehmens mitbestimmen.
Welche Aspekte haben besonders großen Einfluss?
1. Aktuelle Marktsituation und Marktwert
Einfluss auf den Wert eines Unternehmens hat die Marktsituation. Ein sehr passendes Beispiel sind die Autohersteller. In Zusammenhang des Abgasskandals um zu hohe Emissionswerte bei Dieselmotoren haben die Unternehmenswerte der Autobauer an der Börse massiv Federn gelassen. Der Wertverlust hat sich messen lassen – ganz konkret in Zahlen. Anleger haben in diesem Zusammenhang Milliardensummen verloren.
Aber: Nicht nur der Börsenwert hat die Entwicklung zu spüren bekommen. Auch abseits der Börsenparketts haben einige Hersteller sich mit einer ungewohnten Situation konfrontiert gesehen. Am Markt den schwarzen Peter in der Hand zu halten führt dazu, dass die Marktposition leidet – und damit der Wert des Unternehmens.
Das Beispiel soll einfach ausdrücken, dass nicht allein greifbare Vermögenswerte Einfluss haben. Wie ein Unternehmen am Markt positioniert ist, entscheidet mit über dessen Wert. Eine Tatsache, welche in Krisen eben besonders deutlich wird – wenn Unternehmen durchgereicht werden und plötzlich wenig wert sind. Wieviel ein Unternehmen wert ist, entscheidet sich nicht nur an Krisen. Letztlich sind es verschiedene Faktoren, welche Einfluss haben.
Die Marktposition wird mitbestimmt durch die Zielgruppe und die Frage, ob das Unternehmen für diese eine wirklich passgenaue Lösung anbieten kann. Sollte der Fall eintreten, dass die Produkte und Dienstleistungen nur einen Teil der zielgruppenrelevanten Bedürfnisse abdecken, kann das Unternehmen schneller ausgestochen werden. Sobald Konkurrenten auf den Plan treten, die bessere Lösungen anbieten, verschiebt sich die Position – und damit auch der Unternehmenswert.
2. Das Geschäftsmodell: Wichtig für den Wert eines Unternehmens
Eine reine Ermittlung des Unternehmenswertes nach betriebswirtschaftlichen Maßstäben orientiert sich an „harten Fakten“ wie Erträgen und Cash Flow. In der Praxis hat auf die Bewertung Einfluss, wie das Geschäftsmodell aussieht:
- Sind Produkte und Dienstleistungen skalierbar?
- Hat das Unternehmen eine exklusive Position am Markt?
Skalierbar bedeutet, dass sich innerhalb kurzer Zeit Produktionsmengen anpassen lassen – je nachdem, wie die Nachfrage reagiert. Gerade im Dienstleistungssektor kann dieser Anspruch zum Problem werden. Wo Mitarbeiter und Unternehmer Zeit für die Betreuung einzelner Kunden investieren müssen, ist die Skalierbarkeit schnell ausgereizt.
Skalierbarkeit ist aber auch für Industrie und Handel kein Selbstläufer. Beispiel Lebensmittelherstellung: Unternehmen, die sehr nachhaltig produzieren wollen, achten auf gewisse Produktions- und Qualitätsstandards. Hier taucht schnell das eine oder andere Nadelöhr auf. Skalierbarkeit ist am Ende aber nur ein Aspekt, welcher in Bezug auf das Geschäftsmodell eine Rolle spielt.
Alleinstellungsmerkmal als Einflussfaktor
Das Geschäftsmodell kann entscheidend sein, wenn es um die Ermittlung des Unternehmenswertes geht. Beispiel: Wer als Startup meint, eine besonders leckere Nudelsauce herzustellen, steigt in einen sehr hart umkämpften Massenmarkt ein. Ähnlich geht es Produzenten für BBQ-Saucen und Grillgewürze. Die Konkurrenz ist hier inzwischen so stark, dass es kaum noch Nischen gibt, in denen ein Startup ungestört wachsen kann.
Alleinstellungsmerkmale haben an dieser Stelle großen Einfluss, da sie nachhaltiges Wachstum bedeuten können. Dabei entstehen diese Merkmale auf vielfältige Art und Weise. Eine Möglichkeit: Der Vorsprung an Know-how, welcher sich nur mit viel Entwicklungsarbeit seitens der Konkurrenz aufholen lässt. Aber auch Patente und Markenrechte können dieses Alleinstellungsmerkmal sein und den Marktwert steigern.
Speziell Patente beeinflussen die Firmenbewertung positiv, da sie ein echtes Alleinstellungsmerkmal darstellen – und die Möglichkeit, zusätzliche Erträge zu generieren. Die Vergabe von Lizenzen ist in vielen Branchen ein lukratives Geschäft.
Bedeutung der Marke am Markt
Einfluss auf den Unternehmenswert hat auch die Wahrnehmung der Marke. Start-Ups müssen erfahrungsgemäß lange darauf hinarbeiten, allein über die Marke wahrgenommen zu werden. Etablierte Unternehmen machen es in vielen Branchen vor, wie eine Marke ganze Märkte dominieren kann. Bestes Beispiel ist in diesem Zusammenhang die Suchmaschine Google.
Mittlerweile ist diese so präsent, dass sich für die Websuche der Begriff „Googlen“ eingebürgert hat. Viele Nutzer wissen inzwischen gar nicht mehr, dass es auch andere Suchmaschinen gibt. Auf, wenn es sich hier um ein extremes Beispiel handelt, macht es den Einfluss der Markenwahrnehmung deutlich.
GmbH, AG oder Holding
Die Bewertung beeinflussen wird am Ende auch die gewählte Unternehmensform. In Deutschland gehört die GmbH zu den verbreiteten Gesellschaftsformen. Aber auch Aktiengesellschaften (AG) sind nicht selten anzutreffen. Eine Holding ist schon deutlich seltener. Warum sollten sich aber Käufer für die unterschiedlichen Unternehmensformen interessieren? Für einzelnen Kapitalgesellschaften gelten recht unterschiedliche Besteuerungsgrundlagen.
Beispiel Holding: Im Rahmen einer Gewinnausschüttung aus Tochter-Gesellschaften lässt sich dieses Modell zur Steueroptimierung einsetzen. Es ist sinnvoll, in der Unternehmensbewertung diesen Aspekt zu berücksichtigen.
3. Mögliche Risiken für das Geschäft
Wertbeeinflussend sind immer Risiken, denen ein Unternehmen ausgesetzt ist. Diese kommen aus ganz unterschiedlicher Richtung. Ein zu erwartendes Risiko kann die Übernahme des Unternehmens sein. Ein bislang gut aufgestelltes Unternehmen kann durch den Eigentümerwechsel unter Umständen gegen die Wand gefahren werden.
Auf der anderen Seite gibt es Risikopotenzial auch durch Geschäftsbeziehungen, welche ein Unternehmen pflegt. Ein sehr aktuelles Beispiel sind der Iran und der Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2. Nach dem Zustandekommen des Atom-Abkommens mit dem Iran herrschte Aufbruchsstimmung. Unternehmen hegten die Hoffnung in einen neuen, bisher unerschlossenen Markt vorstoßen zu können.
Die offensive Politik der USA hat deren Hoffnungen zerstört. Das Regime im Iran sieht sich wieder Sanktionen gegenüber. Ähnlich harsch gehen die Vereinigten Staaten mit dem Pipeline-Projekt um. Unternehmen, die ihren Erfolg an die Pipeline gebunden haben, stehen derzeit unter erheblichem Druck. Die Abhängigkeit von einzelnen Märkten und der politischen „Großwetterlage“ ist nur ein möglicher Einflussfaktor auf den Unternehmenswert.
Fortschritt hängt ab: Wenn Disruption Geschäftsmodelle obsolet macht
Genauso gut kann im technischen Fortschritt ein Risiko liegen. Einfaches Beispiel: Stellmacher haben über Jahrhunderte gutes Geld verdient. Inzwischen kennt selbst den Begriff kaum noch jemand. Pferdekutschen sind nicht mehr üblich. Erst die Eisenbahn – dann das Auto. Durch die Veränderungen im Bereich der Mobilität sind Stellmacher als Handwerker und Unternehmer schlicht entbehrlich geworden.
Auch, wenn dieses Beispiel in der Vergangenheit liegt: Viele Branchen sehen sich mit der Digitalisierung grundlegenden Veränderungen gegenüber. Anlageberater bekommen Konkurrenz durch Robo Advisor-Systeme. Selbst Steuerberater werden in Zukunft die Buchhaltung nur noch auf Knopfdruck für ihre Mandanten machen.
Ob ein Unternehmen zukunftsfest gemacht werden kann oder unter die Räder kommt, wird den Unternehmenswert beeinflussen. Genauso haben Startups, welche gezielt auf den Fortschritt setzen, gute Wachstumschancen. Mittlerweile haben gerade Tech-Startups etwas erreicht, was lange unmöglich galt: Sie sind in wenigen Jahren zu Einhörnern (Unicorn) geworden. Unternehmen mit einem Wert von mehr als 1 Milliarde US-Dollar.
Wie schnell der technische Fortschritt etablierte Märkte durcheinanderbringt, zeigt sich unter anderem bei den Banken. Hier haben Jahrzehnte Schwergewichte dominiert. In Deutschland fallen Beobachtern sofort:
- Deutsche Bank
- Sparkassen
- Commerzbank
ein. Seit Jahren sehen sich diese zunehmendem Druck ausgesetzt. Etablierte Geschäftsmodelle funktionieren nicht mehr. Immer mehr Bankkunden erledigen ihre Bankgeschäfte ausschließlich online. FinTech-Unternehmen, welche voll auf Digitalisierung setzen und Banking mit Smartphone oder Tablet verschmelzen, sind in vielen Bereichen schneller. Bessere Usability, überall dabei – etablierte Banken müssen sich strecken, um den Anschluss nicht zu verlieren.
Erschwerend kommt hinzu, dass viele Banken in den letzten Jahren nicht nur vom reinen Banking gelebt haben. Im Gegenteil: Versicherungen und anderen Finanzprodukte haben Geld in die Kasse gespült. Kommen keine Bankkunden mehr in die Filiale, lässt sich diesen nichts mehr anbieten. Aspekte, welche Einfluss auf Geschäftszahlen haben. Bleiben diese hinter den Erwartungen zurück, wirkt sich das Ganze auf die Bewertung aus.
Wer ein Unternehmen bewertet, muss das Geschäftsmodell also auch im Hinblick auf die Zukunftsfestigkeit checken. Nur so lässt sich festlegen, ob ein entsprechender Kauf am Ende auch langfristig Rendite erzielt.
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Krisensicherheit
Wie Unternehmen bewertet werden, hängt auch davon ab, wie krisensicher das Geschäftsmodell ist. Es wird nie 100-prozentige Sicherheit geben. Phasen, in denen der Staat die Notbremse ziehen und ganze Branchen lahmlegen muss, sind extrem selten. Unmöglich ist ein solches Szenario nicht. Sehr viel mehr Einfluss auf den Unternehmenswert haben Verträge und Beziehungen zu Geschäftspartnern, die krisenanfällig sind.
Dabei muss der Blick nicht zwingend nach außen gerichtet sein. Einfaches Beispiel: In der Finanzkrise bracht der Absatz in vielen Branchen ein – auch bei den Autoherstellern. Davon direkt betroffen waren Zulieferer. Wer als Unternehmer mehrere Abnehmer hatte, kam teils mit einem blauen Auge davon. Unternehmen mit nur einem Hauptkunden gingen dagegen durch eine sehr schwierige Phase.
4. Zukunftspotenzial
Firmenbewertungen lassen sich nüchtern auf die Gegenwart beziehen – indem ausschließlich bekannte Kennzahlen wie der Ertrag und Cash-Flow berücksichtig werden. Auf der anderen Seite kann eine Unternehmensbewertung aber auch in eine vollkommen andere Richtung gehen. Wie entwickelt sich das Unternehmen in Zukunft?
Für die Einschätzung eine relevante Frage. Ist es möglich, dass der Betrieb noch wächst? Vielleicht gibt der Markt kein Wachstum mehr her. In diesem sind die Entwicklungs- und Skalierungsmöglichkeiten schlicht ausgereizt, das Unternehmen „tritt auf der Stelle“.
Um hier zu einem Ergebnis zu kommen, muss das Unternehmen betrachtet werden. Gleichzeitig hat eine Markteinschätzung zu erfolgen. Dazu sind folgende Fragen relevant:
- Wie stark dominiert das Unternehmen den Markt bereits?
- Lassen sich überhaupt noch Anteile dazugewinnen?
Für die Bewertung des Unternehmens selbst geht der Blick auf die Umsatz- und Gewinnzahlen. Hier lässt sich erkennen, ob das Betriebsergebnis stagniert – oder ein anhaltender Wachstumstrend zu erkennen ist.
5. Synergieeffekte
Synergieeffekte sind positive Wirkungen, welche durch die Zusammenarbeit von Unternehmen entstehen können. In einem Markt werden Konkurrenten dies natürlich vermeiden. Wer sich für den Kauf eines Unternehmens interessiert, kann Synergieeffekte auf ganz unterschiedliche Weise nutzen. Beispielsweise kann durch die Übernahme eine gemeinsame Vermarktung von Produkten in Angriff genommen werden.
Synergieeffekte zu nutzen kann auch bedeuten, sich gegenseitig neue Märkte zu erschließen – indem ein Anbieter für mobiles Bezahlen beispielsweise bei einem Kreditvermittler einsteigt. In welcher Art und Weise sich diese Effekte auf den Wert eines Unternehmens auswirken, ist objektiv nur bedingt greifbar. Hintergrund: Synergieeffekte definieren sich ausgehend von unterschiedlichen Rahmenbedingungen auf ganz unterschiedliche Art und Weise.
Damit hängt die Bewertung der Synergieeffekte stark vom jeweiligen Käufer ab – und den Rahmenbedingungen, unter welchen die Unternehmensübernahme anvisiert wird. Synergien können unter anderem durch:
- Einsparungen bei den Personalkosten
- Verringerung von Produktionskosten
- Erschließung neuer Märkte
- Zusammenlegung von Logistikkapazitäten
entstehen.
Methoden der Unternehmensbewertung
Zu wissen, was den Unternehmenswert beeinflusst, ist eine Seite der Medaille. In der Praxis muss der Wert irgendwie berechnet werden. Gerade immaterielle Vermögenswerte machen es nicht ganz einfach, hier zu einem Ergebnis zu kommen. In der Praxis haben sich verschiedene Methoden etabliert. Einige Methoden zielen auf den wirtschaftlichen Erfolg oder den Cash-Flow ab. Andere Verfahren sind darauf ausgelegt, eine genaue Substanzbewertung zu erreichen.
Besonders schwierig ist die Firmenbewertung dort, wo kaum materielle Güter eine Rolle spielen und keine Erträge eingefahren werden. Dies ist besonders bei Startups der Fall. Diese gehen nach der Gründungsphase (Seed) in eine Phase starken Wachstums über. Das Problem: Ohne Erträge und positiven Cash-Flow, was für die Startup-Phase typisch ist, fehlen Bewertungskriterien. Hierfür mussten Ökonomen sehr spezielle Methoden entwickeln, um trotzdem eine Unternehmensbewertung möglich zu machen.
Für die Berechnung gebräuchlich sind unter anderem:
- AWH-Verfahren
- Substanzwertverfahren
- Ertragswertverfahren
- Discounted Cashflow-Methode
- Multiplikatorenverfahren
- Venture-Capital-Methode
Die letzten beiden Verfahren sind vor allem marktorientierte Methoden. Besondere Schwierigkeiten ergeben sich für eine Einschätzung von Start-Ups. Hintergrund: Jungen Unternehmen fehlt ein solider Kapitalstock. Das schnelle Wachstum führt meist zusätzlich dazu, dass die Unternehmen in der Anfangsphase nicht in der Gewinnzone unterwegs sind.
Nach betriebswirtschaftlichen Parametern gemessen wären diese Unternehmen unrentabel und hätten einen geringen Unternehmenswert. Auf der anderen Seite bringen sie Wachstumspotenzial, häufig immaterielle Wirtschaftsgüter sowie einen erheblichen innovativen Drive mit. Eine hierfür geeignete Methode ist der Venture-Capital-Ansatz. Dessen Berechnung ist zwar komplex und auf den Exit-Zeitpunkt gerichtet. Als eine der wenigen Möglichkeiten für die Bewertung von Start-Ups hat sich die Methode allerdings etabliert.
AWH-Verfahren
Statt Verfahren ist hier der Begriff AWH-Standard etwas weniger missverständlich. Hinter dem Begriff steckt ein üblicher Standard zur Ermittlung des Wertes eines Unternehmens, der vom Arbeitskreis der wertermittelnden Berater im Handwerk erarbeitet wurde. Vor allem KMUs können und sollten sich an diesem Standard orientieren.
Substanzwertverfahren oder -methode
Die Substanzwert-Methode ist ein recht simpler Ansatz. Hier bemisst sich der Unternehmenswert einfach aus der Summe aller Teile. Verbindlichkeiten werden abgezogen. Heißt: Alle Sachwerte, wie Maschinen oder der Fuhrpark werden addiert, anschließend einfach die Schulden abgezogen. Hieraus ergibt sich der Substanzwert (oder Liquidationswert). Der Vorteil dieser Methode ist deren einfache Anwendbarkeit. Auf der anderen Seite hat das Substanzwertverfahren Nachteile. Zukunftsfähigkeit oder das Markenimage spielen keine Rolle.
Ertragswertverfahren
Hier geht es darum, die zukünftigen angenommen Erträge zu ermitteln. Damit ist es deutlich belastbarer als die Substanzwert-Methode – in Bezug auf das Betriebsergebnis. Da an dieser Stelle allerdings mit einigen theoretischen Annahmen – wie den Investitionsalternativen, gerechnet wird – sind auch mit dem Ertragsverfahren einige Nachteile verbunden. Speziell der Kapitalisierungszinssatz hat auf die Aussagekraft sehr viel Einfluss.
Fazit: Unternehmensbewertungen sind komplex
Einfach Stift, Papier und Rechner zur Hand nehmen – innerhalb weniger Minuten ist der Unternehmenswert berechnet. Schön, wenn es so einfach wäre. In der Praxis zeigt sich leider immer wieder, dass beim Verkauf von Unternehmen die Bewertung sehr komplex werden kann. Firmen, die seit Jahren am Markt mit ihren Marken etabliert sind, liefern viele wichtige Infos und Geschäftszahlen. Für Startups wird das Ganze schwieriger. Hier fehlt die solide Datenbasis. Am Ende kommt es darauf an, alle Faktoren zu berücksichtigen – und sich immer für das richtige Verfahren zur Ermittlung des Unternehmenswerts zu entscheiden.
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