Mehrwertschaffung als Existenzberechtigung in der Branche möglich?
Computer-Service: Ist das Geschäftsmodell noch lukrativ?

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Einen Computer-Service zu haben, war früher ein sehr erfolgreiches Geschäftsmodell. Doch ist das immer noch so?
Inhaltsverzeichnis
- Warum gibt es das Geschäftsmodell Computer-Service?
- Was man bei der Gründung eines Computer-Service beachten sollte
- Überlebensfaktoren für einen Computer-Service
- Der Markt ist hart umkämpft
- Digitalisierung nutzen – Freund und Feind
- Fazit
- Häufige Fragen (FAQ) zu Computer-Service
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Warum gibt es das Geschäftsmodell Computer-Service?
Es gab Zeiten, in denen das Einrichten eines Computer nicht so einfach war wie heute. Und auch heute noch gibt es Menschen, die sich bei der Bedienung eines Computers nicht sehr sicher fühlen. Besonders ältere Menschen haben oft Angst, etwas falsch zu machen und sind von den vielen Pop-ups und Meldungen schnell überfordert. Einige schaffen sich deswegen gar nicht erst einen PC oder Laptop an.
Dienstleister im Bereich Computer-Service haben das schon lange erkannt und sich deswegen auf das Einrichten, Warten und Pflegen von Soft– und vor allem auch Hardware – sprich Computer Dienstleistungen aller Art – spezialisiert. Wir fragen uns, ob es heute noch lukrativ ist, einen Computer-Service zu gründen, denn in den letzten Jahren hat sich in Sachen Benutzerfreundlichkeit einiges getan: Die Hersteller haben es geschafft eine anwenderfreundliche Benutzeroberfläche zu installieren und haben es möglich gemacht, mit wenigen Mausklicks und verständlichen Menüs neue Programme auf dem Computer implementieren zu können. Trotzdem gibt es immer noch eine beachtliche Anzahl an Unternehmen, die in diesem Sektor gutes Geld zahlen.
Was man bei der Gründung eines Computer-Service beachten sollte
Wer einen Computer-Service gründen möchte, brauch ganz klar eines: Kompetenzen! Daraus ergibt sich direkt eine wichtige Frage: Bringst du diese Kompetenzen als Gründer mit, oder brauchst du Angestellte, die Fachkenntnisse vorweisen können? Bestenfalls bringst du das nötige Wissen als Gründer selbst mit. Dann musst du dir keinen Computerspezialisten suchen und einstellen. Anderenfalls musst du jemanden suchen, mit dem du zusammen arbeitest. In diesem Fall deine Tätigkeitsbereich hauptsächlich im Bereich der Unternehmensführung. Was du auf jeden Fall beachten solltest, ist, dass du deine Zielgruppe womöglich eher auf traditionellen Wegen erreichst, als auf modernen. Wenn deine Zielgruppe zum Beispiel Rentner sind, die Hilfe bei der Einrichtung ihres Computers brauchen, dann solltest du lieber eine Zeitungsannonce schalten, um diese zu erreichen, statt eine Werbung auf Instagram zu posten.
Überlebensfaktoren für einen Computer-Service
Der wichtigste Faktor der für jedes Produkt und jede Dienstleistung anwendbar ist, ist der geschaffene Mehrwert. Inwieweit schaffst du es als Computer-Service dem Kunden einen Mehrwert in Form von Zeit, Geld, Art der Dienstleistung oder Effizienz zu bieten?
Stammkundschaft
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und bequem. Wenn du als Dienstleister Personen oder Unternehmen hast, die schon seit mehreren Jahren regelmäßig deine Dienste beanspruchen, dann kannst du dir relativ sicher sein, dass sie das auch in der Zukunft tun werden, wenn sie weiterhin Bedarf haben bzw. einen Mehrwert aus deiner Arbeit ziehen.
Ergo ist es auch in Sachen Computer Dienstleistungen wichtig, dass du dir ein enges Netzwerk an Kontakten und Kunden aufbaust und diese so intensiv betreust. Das Ziel ist hier, dass sie gar nicht erst auf die Idee kommen, einen anderen Dienstleister zu beauftragen.
B2B ist erschwinglich
Der Normalverbraucher kommt in der Regel mit der Technik von heute ausreichend gut aus. Wenn nicht, kennt man jemanden, der es kann. An diesen Stellen braucht man heute keinen Dienstleister mehr. Vielmehr brauchen große Unternehmen mit komplexen Datenbankstrukturen und spezieller Software einen Computer-Service. Beispielsweise muss die Einrichtung neuer Programme simultan erfolgen, damit die interne Kommunikation nicht gestört wird. Das kostet Zeit und erfordert viel Know-How. Damit die Arbeit weitergehen kann, brauchen Firmen des Öfteren Fachkräfte, die sich darum kümmern, die Systeme am laufen zu halten. Meistens wird die Soft- und Hardware dabei von einem einzelnen Computer-Service gestellt. Dementsprechend fungiert der Computer-Service manchmal auch beratend und kann gleichzeitig Geld an der Hardware verdienen, da er einen geringeren Einkaufspreis bekommt.
Spezialisierung
Der Computer-Service von nebenan – ähnlich dem „Dorflädchen“ – gehört sicherlich der Vergangenheit an. Computer Dienstleistungen sind nicht mehr so häufig gefragt. Wenn du darüber nachdenkst einen zu eröffnen, dann solltest du dir schon beim Einstellen von Mitarbeitern bzw. deiner Ausbildung überlegen in welche Branche du gehen möchtest. Im B2B-Bereich sind die Möglichkeiten beinahe unbegrenzt. Ein ganz banales Beispiel wäre die Steuerung von großen Maschinen mit einer Software oder die elektronische Lagerführung für ein Amazon Lager. Wenn du deine Marktlücke entdeckt hast und gute Arbeit leistet, also viel Mehrwert schaffst, dann kannst du dir eine große Stammkundschaft aufbauen und somit auch erfolgreich im Computer-Service Business sein.
Wenn du doch lieber B2C machen möchtest, dann kannst du dich ebenfalls spezialisieren. Ein bekanntes bzw. derzeit weiter verbreitetes Modell wäre die „Datenrettung“. Wie es der Name schon vermuten lässt, ist es dann deine Aufgabe die Daten von defekten Geräten zu retten und wiederherzustellen. Hier wird es immer wieder Menschen geben, deren Gerät kaputt gegangen ist und die gutes Geld dafür zahlen, die vorhandenen Daten vom Gerät zu retten.
Der Markt ist hart umkämpft
So gut sich die eben eröffneten Perspektiven anhören mögen, so umkämpft ist aber auch der Markt. Oft streiten sich die erfahrenen und schon bekannten Firmen um die wirklich lukrativen Kunden. So ist es schwierig als Neuling einzusteigen. Dir fehlt das Netzwerk und du hast noch keinen Namen, den man mit Qualität verbindet. Dieses Problem hat man überall, aber in dieser Branche ist es umso schwerwiegender.
Um dich von der Konkurrenz abheben zu können, müsstest du Innovationen bringen, was in diesem Sektor aber kaum – bis eher gar nicht – möglich ist. Die einzig logische Konsequenz ist Preis-Dumping, was oft die Qualität beeinträchtigt und dazu führt, dass sich der Markt wieder anpasst.
Digitalisierung nutzen – Freund und Feind
Auf der einen Seite ist die Digitalisierung ein Segen für den Computer-Service, denn die Technik, spielt eine immer größere Rolle im Leben der Menschen. Auf der anderen Seite werden die normalen, alltäglichen Geräte immer nutzerfreundlicher und somit wird der Service in vielen Bereichen einfach unnötig. Außerdem ist es unökonomisch für 20 Euro zu einem Kunden zu fahren, der 10-15 km weit weg wohnt.
Um diesem Problem vorzubeugen, versuchen sich schon jetzt einige Unternehmen daran, einen digitalen Computer-Service zu etablieren. Es sollen gleichwertige Dienstleistungen erbracht werden, die eben nicht ortsgebunden stattfinden, sondern auch aus der Ferne anwendbar sind. Inwieweit dieses Geschäftsmodell sich durchsetzt, ist schwer zu sagen. Und auch ob der Computer-Service nicht irgendwann durch noch weitere Vereinfachungen abgeschafft wird, steht in den Sternen.
Fazit
Die Technik entwickelt sich immer weiter und dementsprechend ist es auch wichtig, sich dem anzupassen. Die klassischen Computer-Service Läden werden es immer schwieriger haben, sich gegen die fortschreitende Digitalisierung zu behaupten. Wichtig ist also, dass man neue Konzepte entwickelt und sich so auf die Bedürfnisse der Kunden einstellt. So ist es durchaus möglich, sich beispielsweise auf Dienstleistungen wie die Reparatur von Smartphones und Laptops zu spezialisieren, da diese einfach häufiger genutzt werden als die klassischen Computer. Auch die Spezialisierung auf die Rettung von Daten kann ein sehr erfolgsversprechendes Geschäftsmodell sein, da es immer Menschen gibt, die ihre Daten von kaputten Geräten retten wollen.
Häufige Fragen (FAQ) zu Computer-Service
Es gibt immer noch Stammkunden, die regelmäßig einen Computer-Service besuchen. Zudem bietet der B2B-Bereich auch noch viele Chancen, wie sich ein Computer-Service halten kann. Als letzte Möglichkeit kann sich das Unternehmen auch noch auch bestimmte Bereiche spezialisieren und dadurch Ansprechpartner auf dem Gebiet werden.
B2B steht für den englischen Begriff Business-to-Business und kommt aus dem Bereich des E-Commerce. Business-to-Business beschreibt die Beziehung zwischen zwei oder mehreren Unternehmen untereinander. Somit werden unter B2B die Geschäftsbeziehungen von mindestens zwei Unternehmen verstanden.
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Über den Autor

Luisa Kleinen
Luisa wurde 1996 in Bonn geboren und studierte nach ihrem Abitur Rechtswissenschaften mit Abschluss des ersten Staatsexamen (Schwerpunkt Internationales Strafrecht und Medienstrafrecht) an der Universität zu Köln. Parallel zu ihrem Studium war sie einige Jahre als Studentische Hilfskraft in der Forschungsstelle für Medienrecht an der TH-Köln tätig. Dadurch erhielt sie einen tiefen Einblick in das Medien-, IT- und Datenschutzrecht und sammelte erste redaktionelle Erfahrungen. Später arbeitete sie als Assistenz der Geschäftsführung in einem Gastronomiebetrieb und erweiterte hier ihre Kenntnisse im Personal- und Projektmanagement. Nach ihrem Praktikum in der Redaktion von Gründer.de, ist sie seit Juli 2022 als Junior Legal Managerin bei Digital Beat und Gründer.de tätig.
3 Antworten
Hallo Zusammen,
es handelt sich bei mir nicht nur um einfache Reparaturen wie die Motherboard Batterie wechseln, oder der vollen Download Ordner zu leeren weil die meisten Leuten wissen nicht wie man etwas runterladet.
Es handelt sich das um das Rechner zu optimieren, Festplatte auf SSD Festplatte klonen, neue Software zu installieren, implementieren usw.
Den Aussagen muss ich energisch widersprechen. Computer sind allgegenwärtig und werden scheinbar „immer einfacher“ zu bedienen aber der Otto-Normal-User, der sich nicht ständig damit beschäftigt, ist regelmäßig selbst mit den einfachsten Dingen hoffnungslos überfordert. Computer Service ist nötig. Mehr denn je!
Und wenn sich auch weiterhin an den Schulen und Berufsausbildungen „Digitalisierung“ und Informatik Unterricht auf die Nutzung von Goggle und Microsoft Word beschränkt, wird der Computer Service sogar systemrelevant.
Was aber in dem Artikel keine Beachtung findet, ist die Frage nach der Qualität des Dienstleistenden. Heute, wie vor 35 Jahren, kürt sich jeder, der einen Computer unfallfrei starten kann, selbst zum „Computer-Profi“. Gründer tuen gut daran, Allianzen mit erfahrenen Profis einzugehen. Die unsinnige Grenze in den Köpfen, dem Konkurrenzdenken, muss überwunden werden und dem Erfolg als Computer-Service steht nichts mehr im Wege
Es gab nie mehr Computer im Einsatz als heute, Da ist auch weiterhin der Bedarf an fachlicher Unterstützung und ein guter IT-Dienstleister wichtiger denn je.
Genau wie im Artikel beschrieben geht es dabei nicht nur darum, einfach nur den nächsten Computer Service im Ort zu gründen, sondern sich eine klare Positionierung herauszuarbeiten.
Wer gut ist und auch gern mit Kunden arbeitet, hat nach wie vor eine gute Chance am Markt erfolgreich zu sein.